Mittwoch, April 30, 2008

Windenergie in Thüringen – 2.000 Megawatt bis 2020

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Aktuell drehen sich in Thüringen 538 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 677 MW. Sie erzeugen mehr als 10 % des Nettostromverbrauchs in Thüringen und vermeiden etwa 1 Mio. Tonnen CO2 –Emissionen. Diese Windkraftleistung konzentriert sich auf Flächen von etwa 4.929 ha - weniger als 0,3 % der gesamten Landesfläche.

„Wenn wir Klimaschutz, Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit auch in Thüringen beim Wort nehmen, müssen wir die Windenergieleistung in Thüringen bis zum Jahr 2020 auf über 2.000 MW ausweiten“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie anlässlich des BWE-Wirtschaftsgesprächs mit Wirtschaftsstaatssekretär, Christian Jukenack, in Erfurt. „Die Windenergie ist der Billigmacher im Konzert der Erneuerbaren Energien. Thüringen hat das Potenzial der Windenergie bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Andere ostdeutsche Bundesländer profitieren schon heute vom Wirtschaftsfaktor Windenergie. Diese Chancen bieten sich auch dem Freistaat Thüringen“.

Mit 2000 MW installierter Leistung im Jahre 2020 könnte die Windenergie in Thüringen einen Anteil von über 30 % am Nettostromverbrauch erreichen und mehr als 3 Mio. Tonnen CO2 vermeiden. „Notwendig ist dafür ein beschleunigtes Repowering. Bestehende Windparks müssen erweitert, mindestens 1% der Landesfläche als Windvorrangflächen in der Regionalplanung neu ausgewiesen werden“, so Albers. „Parallel dazu sind administrative Hemmnisse - insbesondere auch die Vorgaben des Landesentwicklungsplans vom Januar 2008 - zu beseitigen.“

Die Thüringer Landesregierung hat zu Beginn des Jahres die Bedingungen für Windkraft durch die Änderungen des Landesentwicklungsplans weiter erschwert. Regionale Planungsgemeinschaften sollen nun zur zwingenden Prüfung verpflichtet werden, in den Regionalplänen Höhenbeschränkungen festzulegen. Damit ist absehbar, dass die regionalen Planungsgemeinschaften in vorausschauendem Gehorsam Höhenbegren-zungen erlassen werden.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, April 22, 2008

    Windenergie: Weltmarkt boomt – Inlandsmarkt rückläufig

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Auf der diesjährigen HannoverMesse präsentiert die Leitmesse Energy neue Technologien und Dienstleistungen zur Energietechnik. Zahlreiche Hersteller und Zulieferer der Windindustrie stellen ihre Innovationen für den Klimaschutz aus und veranschaulichen den weltweiten Boom der Windenergiebranche.

    Nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie (BWE) stieg 2007 der Umsatz mit in Deutschland hergestellten Windkraftanlagen und deren Bauteilen im Vergleich zu 2006 um 18 Prozent von 6,4 auf 7,6 Milliarden Euro. Über 78 Prozent davon brachte allein das Export-Geschäft ein. „Der boomende Weltmarkt ist für etwa 10.000 neue Jobs in der Wind-energiebranche verantwortlich. Alle Hersteller und Zulieferer weiteten im letzten Jahr ihre Kapazitäten in Deutschland aus. Ende 2007 arbeiteten knapp 90.000 Menschen in der Windenergie-Branche. 2006 waren es noch rund 79.000“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie auf der HannoverMesse.

    Weltweit wurden 2007 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 20.076 Megawatt neu installiert – zum Vergleich: In Deutschland sind seit Anfang der 90er Jahre insgesamt 22.247 Megawatt installiert worden. Deutschland hat im internationalen Maßstab jedoch mit nur 1.667 Megawatt neu installierter Leistung die Spitzenreiterposition an die USA verloren. Deutschland folgt erst an fünfter Stelle nach Spanien, China und Indien. Hauptgrund für diesen Einbruch um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahre ist die stetig sinkende Vergütung für Windstrom an Land.

    „Die zuletzt 2004 geänderten Vergütungsregelungen des geltenden EEG werden der heutigen Kostensituation nicht mehr gerecht“, erläuterte Albers. Trotz anhaltender Effizienzfortschritte können die drastischen Preissteigerungen etwa bei Rohstoffen wie Stahl und Kupfer, Energie und Standard-Komponenten nicht mehr vollständig kompensiert werden. Der Regierungsentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird dieser Situation leider nicht gerecht. „Deutschland benötigt eine EEG-Novelle, die neue Investitions- und Innovationsanreize auch für die Windenergie an Land setzt, sowie eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Netzbetreibern für einen schnellen Ausbau der Stromtrassen“, betonte Albers mit Blick auf die anstehende Bundestagsberatung der Novelle.
  • Windenergie-Forum
  • Montag, April 14, 2008

    ENERCON mit optimierten Werkstoffen für Rotorblätter

    ENERCON auf der Hannover Messe 2008: Wissen schafft Energie
    Pressemitteilung ENERCON

    ENERCON präsentiert sich auch in diesem Jahr wieder auf der Teilmesse „Energy“ der Hannover Messe – und eröffnet dem Besucher tiefe Einblicke in seine jüngsten technologischen Entwicklungen. Dabei steht optisch wieder ein 1:1-Modell der E-82/2 MW mit offenem Maschinenhaus im Vordergrund: Ende 2007 ist dieser Anlagentyp im Kreis Siegen erstmals auf einem 138 Meter Turm errichtet worden. Damit sorgt die E-82 für optimale Erträge auch im küstenfernen Binnenland z.B. im Mittelgebirge.

    Einen Schwerpunkt des Messeauftritts bilden Optimierungen der in den ENERCON Windenergieanlagen verarbeiteten Werkstoffe. So präsentiert das Unternehmen an seinem Stand ein E-20-Rotorblatt aus Aluminium. Zu den Vorteilen dieses Werkstoffs zählt, dass er sich sehr gut recyceln lässt und zugleich die Brandlast minimiert. Darüber hinaus nimmt das Metall nach dem Bestrahlen mit einem Mineralgemisch die typische Hellgraufärbung einer ENERCON Anlage an – wodurch sich die Lackierung erübrigt.

    Aluminium-Blätter bedeuten nicht nur Fortschritte bei der Wiederverwertung – aufgrund ihrer größeren Trägheit verbessern sie bei den kleineren Maschinen den gleichmäßigen Lauf des Rotors. Das Herstellungsverfahren des Vergießens von Aluminium ermöglicht zudem eine hohe Maßhaltigkeit. Je größer die Maßhaltigkeit, desto effizienter kann die Energie des Windes aufgenommen werden.

    An zwei Bildschirmarbeitsplätzen haben die Besucher am Stand Zugang zu SCADA, dem computergestützten Überwachungssystem für Windenergieanlagen. Auch gibt es wieder eine Stellenbörse, auf der die aktuellen Ausbildungsangebote und offenen Stellen bei ENERCON vorgestellt werden. Mitarbeiter aus der Personalabteilung stehen Interessenten für Fragen zu Berufsperspektiven beim Windenergieanlagenhersteller zur Verfügung.

    Am ENERCON Stand in Halle 13 (B 78) wird es neben dem Messefilm wieder ein spannendes Vortragsprogramm geben, in dem die Redner aus der ENERCON Geschäftsleitung und den verschiedenen Unternehmenssparten die aktuellen Entwicklungen in der Windenergie aufgreifen. Themen sind der Stand der Technologieentwicklung, insbesondere die Netzintegration von Windenergieanlagen, der Geschäftsverlauf bei ENERCON, das Servicepaket EPK, die Erweiterung von Produktionskapazitäten, Chancen und Herausforderungen für die Windenergie in Deutschland sowie Schweden als interessanter Windenergiemarkt und Produktionsstandort. Näheres zu den Vorträgen finden Sie im angehängten Programm für die Fachvorträge zur Windenergie am ENERCON Messestand.

    Dienstag, Januar 22, 2008

    BEW: Jahresbilanz Windenergie 2007 (PM)

    Weltmarkt boomt weiterhin – Inlandsmarkt gab deutlich nach

    Berlin. Während der Weltmarkt zum dritten Mal infolge boomte, hat der deutsche Markt für Windenergieanlagen im vergangenen Jahr deutlich nachgegeben, gaben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) heute in Berlin bekannt.

    Nach der neuesten Statistik des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) wurden 2007 im Inland 883 (2006: 1.208) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.667 (2.233) Megawatt (MW) neu installiert, das sind 566 MW weniger als 2006. Dies entspricht einem Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Weltweit wurden nach ersten Schätzungen des Global Wind Energy Council (GWEC) rund 20.000 MW neu installiert. Damit wuchs der Weltmarkt um rund 30 Prozent. Wachstumstreiber waren erneut Märkte in Nordamerika, Europa und Asien.

    „Der Zubau von rund 20.000 Megawatt in 2007 entspricht einem weltweiten Umsatz der Windindustrie im Neuanlagengeschäft von deutlich über 20 Milliarden Euro. An diesem riesigen Markt partizipieren die deutschen Hersteller und Zulieferer in hohem Maße. Das Exportgeschäft wird zunehmend zum wichtigsten Standbein für die deutsche Windindustrie“, sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. Insgesamt betrug die deutsche Wertschöpfung in 2006 weltweit über 5,6 Milliarden Euro. Für 2007 werden im Neuanlagengeschäft 7,4 Milliarden Euro erwartet.
    „Rund 1,7 (2,3) Milliarden Euro wurden in Deutschland in neue Windturbinen investiert“, so Hermann Albers, Präsident des BWE. „Der Inlandsmarkt kommt zunehmend unter Druck, weil auf der einen Seite steigende Rohstoff- und Energiepreise Windenergieanlagen verteuern und auf der anderen Seite die gesetzlich fixierte Vergütung für Windstrom in Deutschland jedes Jahr sinkt“.

    Insgesamt waren Ende 2007 in Deutschland 19.460 (18.685) Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 22.247 (20.622) MW installiert. Den größten Zuwachs verzeichneten 2007 die Bundesländer Niedersachsen (368 MW), Sachsen-Anhalt (253 MW) und Brandenburg (231 MW).

    „Noch liegt Deutschland mit an der Weltspitze, aber andere Länder holen in großen Schritten auf. Die Investitionen fließen in die Länder mit günstigeren Rahmenbedingungen. Um die führende Stellung der deutschen Windindustrie im weltweiten Wettlauf zu behaupten, ist ein stabiler Heimatmarkt von immenser Bedeutung. Deshalb müssen bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Rahmenbedingungen in Deutschland mit Weitsicht neu gesetzt werden“, so Herdan weiter.

    Die Betreiber konnten auch aufgrund eines überdurchschnittlichen Windangebots im Jahr 2007 mit der Stromproduktion von 39,5 (30,6) Milliarden Kilowattstunden abermals einen Rekord erzielen. „Die Windenergie deckt damit bereits 7,2 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Sie ist ein entscheidender Baustein, um den von der EU geforderten Anteil Erneuerbarer Energien von 18 Prozent am Energieverbrauch bis 2020 zu erreichen“, betonte Albers.

    Ein wichtiger Baustein ist dabei das Repowering: Der Ersatz von Windenergieanlagen der ersten Generationen durch moderne, effizientere Turbinen auf der gleichen Fläche. 2007 wurden 108 alte durch 45 neue Anlagen ersetzt. Trotz dieser Reduktion konnte die Gesamtleistung von 41 MW um den Faktor 2,5 auf 103 MW gesteigert werden. Allerdings machten diese Anlagen erst wenig mehr als sechs Prozent der Aufstellungen aus. „Das zeigt zum einen das riesige Potential des Repowerings für den Klimaschutz, aber auch, dass hier noch ausreichende Anreize fehlen“, so Albers weiter.
    Für das Offshore-Segment stehen mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur EEG-Novelle die Signale dagegen auf Grün. Zwar wurden auch 2007 noch keine Anlagen im Meer installiert, aber mehrere Projekte konkrekt angekündigt. „Wir müssen die Technologieführerschaft auf das Offshore-Geschäft ausdehnen. Die Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie sind richtig gesetzt und Deutschland muss sich jetzt im Wettbewerb mit England und den skandinavischen Ländern behaupten“, sagte Herdan.

    „Die Branche schaut jetzt gespannt auf die parlamentarische Beratung zum Entwurf der EEG-Novelle der Bundesregierung. Um die Windenergie an Land ebenfalls dynamisch weiter zu entwickeln, brauchen wir eine Anpassung der EEG-Vergütung an die Preisentwicklungen von Rohstoffen und Energien, einen vernünftigen Technologiebonus zur Netzintegration sowie eine beschleunigte Erhöhung von Netzkapazitäten“, resümierte Albers.
    Pressemitteilung v. 22.01.2008 Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Dezember 27, 2007

    4 Windkraftanlagen dürfen auf der Glindower Platte errichtet werden

    Das Oberverwaltungsgericht hat die Klage der Stadt Werder (Havel) gegen die Errichtung von 4 Windkraftanlagen auf der Glindower Platte abgewiesen und damit das Urteils des Verwaltungsgerichts Potsdam vom 3. Juni 2005 abgeändert. Die Stadt Werder hatte ihr nach dem BauGB erforderliches Einvernehmen zu diesem Vorhaben verweigert. Das Landesumweltamt Brandenburg hatte das Einvernehmen daraufhin ersetzt und einer Gesellschaft für regenerative Energien mbH am 23. Mai 2002 die erforderliche immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt.

    Der 11. Senat ist wie das Verwaltungsgericht der Auffassung, das Vorhaben verstoße nicht gegen das Verunstaltungsverbot gemäß § 35 Abs. 3 Nr. 5 BauGB F. 98. Nicht gefolgt ist der Senat jedoch der Einschätzung des Verwaltungsgerichts, dass schon der Entwurf des Teilregionalplans „Windenergie, Freiraum und Sicherung der Kulturlandschaft " für die Region Havelland-Fläming (Stand 23. Mai 2002), in dem die Glindower Platte nicht als Eignungsgebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen war, verlässlich der Errichtung der Windkraftanlagen entgegengestanden habe. Maßgeblich hierfür ist, dass zu diesem Zeitpunkt noch ein wirksamer Flächennutzungsplan von 2001 bestand. Dieser sah das fragliche Gebiet als Sonderbaufläche für Windkraftanlagen vor. Nach der Begründung des Entwurfs des Teilregionalplans wäre die Errichtung solcher Anlagen damit weiter zulässig gewesen. Zudem hatte dieser Entwurf die Glindower Platte als empfindlichen Teileraum der Kulturlandschaft ausgewiesen, was ebenfalls zum Ausschluss von Windkraftanlagen dort führen sollte. Zu dieser Ausweisung ist es aber in der endgültigen Fassung des Teilregionalplans nicht gekommen. Auch aus diesem Grunde konnte nicht von der erforderlichen Verlässlichkeit der maßgeblichen Entwurfsfassung ausgegangen werden.

    Urteil vom 22. Dezember 2006 - OVG 11 B 11.05 -
    Pressemitteilung - 54/2006 Berlin, den 27.12.2006

    Mittwoch, Dezember 05, 2007

    BWE: "Windenergie an Land wird ausgebremst"

    BWE zum Kabinettsentwurf für das Erneuerbare Energien Gesetz
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Mit dem heute vom Kabinett verabschiedeten Entwurf für eine Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird die Nutzung der Windenergie an Land in wenigen Jahren fast zum Erliegen kommen. Zu dieser Bewertung kommen nicht nur der Bundesverband WindEnergie (BWE) sondern auch Gutachter des Bundesumweltministeriums (BMU).

    „Wird der Kabinettsentwurf zum EEG so vom Parlament akzeptiert, würde zwar der Startschuss für die Offshore-Windenergie gegeben, aber die Windenergie an Land ausgebremst“, so Hermann Albers, der Präsident des BWE. „Damit würde der schnellste und kostengünstigste Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wegfallen.“

    Für die Windenergienutzung auf dem Meer (offshore) soll die Vergütung um rund fünf Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 14 ct/kWh erhöht werden. „Damit würde sich Deutschland auf einem internationalen Niveau bewegen und in den nächsten fünf Jahren könnten erste Offshore-Projekte in Nord- und Ostsee realisiert werden“, so Albers. Als Problem bleibe aber weiter die Netzanbindung der Meereswindparks.

    Die Vergütung für Windenergieanlagen an Land (onshore) soll dagegen weiter auf unter acht ct/kWh sinken. Nur die Geschwindigkeit der jährlichen Absenkung (Degression) soll um einen Prozentpunkt gemildert werden. Albers: „Während für die Offshore-Windenergie Kostensteigerungen aufgrund der dramatisch gewachsenen Rohstoffpreise berücksichtigt wurden, werden Sie gegen den Rat der eigenen Gutachter bei der Windenergie an Land ignoriert.“

    In einem Fachgutachten des BMU für den EEG-Erfahrungsbericht, kommen die Experten zum dem Schluss, dass „im Jahr 2010 nur noch sehr wenige Standorte existieren, an denen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sein wird“.

    Der BWE erwartet eine angemessene Anhebung der Vergütung im Rahmen der Gesetzesberatungen im Bundestag.

    Als positiv bewertet der BWE dagegen die Vorschläge zur Förderung des Repowering – dem Ersatz alter Windenergieanlagen durch moderne, effizientere Turbinen. „Dies ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, um das riesige Repowering-Potenzial zu erschließen“, so Albers.

    Das Potenzial für Windenergie ist nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft: 2020 können allein an Land 45.000 Megawatt Windleistung mit 110 Milliarden Kilowattstunden für 20 Prozent des deutschen Strombedarfs sorgen. Dabei ist das Repowering ein entscheidender Faktor. Mit weiteren 10.000 Megawatt Leistung in Nord- und Ostsee kann die Windenergie bis 2020 mehr als 25 Prozent des Strombedarfs decken. Zur Zeit beträgt der Anteil knapp sieben Prozent.

    Albers: „Ohne einen verstärkten Ausbau der Windenergie wird die Bundesregierung die Zielmarke von 30 Prozent Ökostrom-Anteil bis 2020 nicht erreichen. Dabei ist die Windenergie an Land der Billigmacher im Konzert der erneuerbaren Energien.“
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, August 30, 2007

    Urteil des Bundesverwaltungsgerichts schafft Klarheit

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin – „Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem gestrigen Urteil den Status quo bestätigt: Windenergieanlagen werden bei der Schallentwicklung weiterhin wie andere Schallquellen auch beurteilt“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. Für die Genehmigung von Windparks gilt das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seiner Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm). Demnach muss eine Windkraftanlage von der nächsten Wohnbebauung so weit entfernt stehen, dass der Schallpegel nachts 45 dB (A) nicht überschreitet – was laut Lexikon Blätterrauschen entspricht oder mehr als halb so laut wäre wie das Geräusch eines Kühlschranks.

    Bedeutung für die Praxis habe das Urteil nicht, moderne Windparks seien sowieso leiser als ältere, so BWE-Präsident Albers: „Angemessener Schutz vor Schall und Schattenwurf werden die Akzeptanz für Windenergie in der Bevölkerung weiter erhöhen. Zusammen mit den Naturschutzverbänden hat die Windenergie-Branche hierzu in der Vergangenheit bereits Regeln erarbeitet. Nach dem Urteil der Verwaltungsrichter kann der Ausbau der Windenergie nun verstärkt voranschreiten.“ Durch den Ersatz von Altanlagen, dem Repowering, kann bis 2020 der komplette Anlagenbestand mit der Hälfte der Anlagen bei doppelter Leistung erneuert werden. Die Windenergie wird dann 25 Prozent der Stromversorgung sicherstellen und somit die Klimaschutzziele der Bundesregierung.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juli 25, 2007

    Deutsche Windindustrie wächst um 40 Prozent

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin – Das Geschäft mit Windenergieanlagen erreicht neue Rekorde: Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug 5,6 Milliarden Euro in 2006 gegenüber 4,0 Milliarden Euro in 2005, was einem Wachstum von 40 Prozent entspricht. Am weltweiten Gesamtumsatz von 15,4 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer 2006 einen Anteil von 37 Prozent. Die Exportquote stieg von 71 Prozent in 2005 auf 74 Prozent in 2006 an. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche sogar 7,2 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kam eine Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

    Der Inlandsmarkt verliert langsam an Volumen. Im ersten Halbjahr 2007 wurden in Deutschland 347 Anlagen mit 665 Megawatt Gesamtleistung installiert. Das ist ein Viertel weniger Windenergieleistung als im ersten Halbjahr 2006. Insgesamt waren damit Mitte 2007 19.024 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 21.283 MW installiert. 2006 stellten allein Hersteller und Zulieferer rund 28.000 Arbeitsplätze bereit. Zusammen mit den industriellen Vorleistungen, Installation und Infrastruktur sowie Service und Betrieb waren in der gesamten Windbranche 73.800 Personen beschäftigt.

    Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Die deutsche Windindustrie hat in 2006 mit einem Wachstum von 40 Prozent ihre Stellung im Weltmarkt hervorragend behauptet. Ihr Weltmarktanteil ist in 2006 mit 37 Prozent gegenüber 2005 konstant geblieben. Damit ist Deutschland unangefochtener Weltmarktführer. In Deutschland wurden in 2006 nur noch 15 Prozent der weltweit installierten Anlagen aufgestellt. Das zeigt deutlich die zunehmende Bedeutung des Exports für diesen Wirtschaftszweig.“

    Hermann Albers, Präsident des BWE: „Trotz aller genehmigungsrechtlichen Hürden befindet sich der deutsche Markt für Windenergieanlagen noch auf einem akzeptablen Niveau. Die schnell steigende Exportrate kann jedoch für den Standort Deutschland auch eine Gefahr darstellen: Das weitere Schrumpfen des deutschen Markts würde den Produktionsstandort Deutschland in Frage stellen.“

    Herdan: „Ohne einen stabilen Inlandsmarkt können wir auch den hohen Weltmarktanteil nicht halten. Repowering machte im ersten Halbjahr 2007 mit 70 MW gerade einmal zehn Prozent des Inlandsmarktes aus. Offshore wurde 2007 keine einzige Anlage realisiert. Beide Märkte müssen jetzt endlich anspringen, damit Deutschland seinen Technologievorsprung halten und auch auf diesen Märkten eine Vorreiterrolle spielen kann.“

    Albers: „Deutschland ist auf einen konsequenten Ausbau der kostengünstigen Windenergie an Land angewiesen, wenn die ehrgeizigen Ziele bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 erreicht werden sollen. Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes bietet nun die Möglichkeit den Onshore-Markt wiederzubeleben und wirksame Anreize für den Ersatz von Altanlagen und die Installation von Offshore-Anlagen zu schaffen.“

    Die wichtigsten Zahlen, erstellt vom Deutschen Windenergie-Institut im Auftrag von BWE und VDMA:

    Deutsche Windkraftindustrie 2006 (Vergleich zu 2005)
    Deutsche Wertschöpfung Inland: 1.461 Mio. Euro (+26%)
    Deutsche Wertschöpfung Export: 4.164 Mio. Euro (+45%)
    Deutsche Exportquote: 74% (2005: 71%)
    Deutsche Wertschöpfung gesamt: 5.625 Mio. Euro (+40%)
    Deutsche Wertschöpfung inkl. Dienstleistung: 7.219 Mio. Euro (+35%)
    Weltmarktvolumen: 15.379 Mio. Euro (+45%) oder 15.004 MW (+37%)
    Deutscher Weltmarktanteil: 36,6% (2005: 37,8%)
    Arbeitsplätze: 73.800 (+7,2%)

    Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2007
    Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 665 MW (-25% i. Vgl. 1.Hj. 2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2007: 21.283 MW
    Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 5.438 MW (+155 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 3.213 MW (+85 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 2.620 MW (+87 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Schleswig-Holstein: 2.485 MW (+99 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität NRW: 2.450 MW (+58 MW seit 31.12.2006)
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Juli 19, 2007

    Bundesgerichtshof stärkt erneut Windmüller

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Schikanen beim Netzanschluss zahlen Netzbetreiber / BWE: „Durchbruch beim Netzausbau“
    Berlin – Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Pflicht der Netzbetreiber zum Netzausbau zu Gunsten der Windmüller maßgeblich erweitert. Im konkreten Fall (AZ: VIII ZR 288/05) hatte ein Netzbetreiber dem Windmüller den nächstgelegenen Anschlusspunkt zum Stromnetz verweigert und einen wesentlich weiter entfernten und damit kostspieligeren zugewiesen. Zwar sei, so der BGH, im Interesse der Minimierung der gesamtwirtschaftlichen Kosten auch dem Netzbetreiber nicht jedweder Netzausbau zuzumuten. Konkret könne die ihn treffende Netzverstärkungspflicht, aber auch den Bau komplett neuer Leitungen beinhalten. Der BGH wies den Fall an das zuständige Oberlandesgericht zurück, das nun noch ergänzende Feststellungen zu den bei Durchführung der verschiedenen Anschlussvarianten entstehenden Kosten treffen soll und dann endgültig über Schadensersatzforderungen des Windmüllers entscheiden wird.

    „Das Urteil des BGH stellt aus Sicht der Branche einen Durchbruch bei den Streitfragen zum Netzausbau dar“, so Andreas Schäfermeier, juristischer Beirat des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Der BGH hat mit seinem Urteil der gegenteiligen und engen Auffassung der Netzbetreiber eine deutliche Abfuhr erteilt. Auch die Errichtung einer neuen Leitung von der nächstliegenden Netzstation zu einer beliebigen, vom Netzbetreiber genannten, technisch geeigneten Stelle im Netz gilt als Netzausbau. In vielen Fällen werden deshalb Anlagenbetreiber nur noch verpflichtet sein, etwaige Anschlussleitungen bis zum geographisch nächstliegenden Netz zu legen. Eine etwa darüber hinausgehende Leitungsverlegung wird der Netzbetreiber als Netzausbau vornehmen müssen. Das Urteil beendet damit einen seit Jahren herrschenden Streit zwischen Netzbetreibern und Anlagenbetreibern durchaus im Sinne der EE-Branche.“
  • Windenergie-Forum
  • Samstag, Juni 30, 2007

    Bundesgerichtshof stärkt Windmüller

    Millionenschwere Rückzahlungsforderungen gegen Netzbetreiber erwartet
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin/Karlsruhe – Alle Ausbaukosten für das Stromnetz sind vom Netzbetreiber zu zahlen. Dies bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) gestern in seinem Urteil (Az: VIII ZR 149/06). Verträge zwischen Netzbetreiber und Kraftwerksbetreiber, die beim Netzausbau Kosten auf den Windmüller abwälzen, sind unzulässig. In der Vergangenheit hatten die Netzbetreiber beim Bau von Windparks illegal abkassiert. Der BGH stellte in seinem aktuellen Urteil fest, dass die Netzbetreiber in der Vergangenheit zu Unrecht von den Windmüllern Baukostenzuschüsse für den Netzanschluss verlangt haben. Da diese Zuschüsse dem Netzausbau zuzurechnen sind, können sie nicht auf den Windparkbetreiber umgelegt werden. Nach Ansicht des BGH ist der Netzausbau Sache des jeweiligen Netzbetreibers und nicht des Windkraftanlagen-Betreibers.

    Laut BGH seien solche Baukostenzuschüsse nicht mit dem Grundgedanken des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vereinbar. Nach dem EEG ist der Netzbetreiber zum Ausbau des Netzes verpflichtet. „Damit hat der BGH eine wichtige Grundsatzentscheidung getroffen“, kommentiert Andreas Schäfermeier, Anwalt der Lippstädter Kanzlei Engemann und Partner und juristischer Beirat des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Windmüller, aber etwa auch Betreiber von Biogasanlagen, haben sich in der Vergangenheit dem Druck der Netzbetreiber beugen müssen und zusätzliche Netzausbaukosten per Vertrag auf sich genommen, ohne dass das Vorgehen der Netzbetreiber eine Rechtsgrundlage hatte.“ Schäfermeier rechnet nun mit Rückzahlungsforderungen gegen die Netzbetreiber in Millionenhöhe.
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