Dienstag, Oktober 21, 2003

BUND-Bilanz rot-grüner Regierungspolitik

Ökologische Modernisierung vor dem Aus?

Zum Jahrestag des Amtsantritts der zweiten rot-grünen Bundesregierung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor Rückschritten in der Umweltpolitik gewarnt. Schlüsselprojekte der ökologischen Modernisierung gerieten zunehmend in Misskredit. Das gelte beispielsweise für die Lkw-Maut, den weiteren Ausbau der Windenergie, das Dosenpfand und die Ökosteuer. Bestimmte Umweltziele müssten mutiger und entschlossener angestrebt werden. Selbst die zu begrüßenden Neuerungen bei der Entfernungspauschale und der Eigenheimzulage seien weniger einer konsequenten Umweltpolitik als vielmehr der Suche nach Einsparmöglichkeiten geschuldet.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Nach nunmehr fünf Jahren Rot-Grün sind mögliche Anfangsfehler kein Argument mehr. Die Bundesregierung hatte sich mit großem Tamtam zur Nachhaltigkeit in allen Politikfeldern verpflichtet. Wenn es aber schwierig wird, geht sie auch im Umweltbereich in Deckung. So enthält die Agenda 2010 keinerlei Bezug zur oft beschworenen ökologischen Erneuerung. Die Modernisierung des Sozialstaates muss mit umweltpolitischen Maßnahmen verknüpft werden. Nur dann kann sie gelingen."

Umweltpolitisch ein Offenbarungseid sei auch der rund 150 Milliarden Euro teure Bundesverkehrswegeplan 2003. Er sehe für Investitionen im Straßenbau bis 2015 ein neues Rekordniveau vor, während für den dringend notwendigen Aus- und Neubau des Schienennetzes das Geld fehle. Ebenfalls in Kauf genommen werde, dass Lärm, Flächenverbrauch und die Kohlendioxidemissionen im Verkehrssektor weiter anstiegen.

Zahrnt: "In der Verkehrspolitik wird sich erst dann was ändern, wenn die bisherigen Planungs- und Finanzierungsstrukturen radikal reformiert werden. Weiterhin fehlen optimale Verbindungen zwischen den Netzen der Bahn, des öffentlichen Personenverkehrs und der Straße. Bundesverkehrsminister Stolpe setzt hier keinerlei vorwärtsweisende Akzente."

Auch in der Landwirtschaftspolitik - einem anderen rot-grünen Vorzeigesektor - drohe Stillstand. Die EU-Agrarreform lasse den einzelnen Staaten viel Spielraum bei der Neuverteilung von Subventionen. Bundeslandwirtschaftsministerin Künast und die Länderagrarminister müssten jetzt beweisen, ob sie eine sozial-, umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft wirklich wollten. Prämien dürften in Zukunft nur jene Agrarbetriebe erhalten, die gehobenen ökologischen Standards genügten.

Zahrnt: "Frau Künast hat sich gegen große Widerstände zu behaupten. Die Lobby der Agrar- und Lebensmittelindustrie schreit jedes Mal auf, wenn versucht wird, etablierte Pfründe anzutasten. Selbst Bundeskanzler Schröder scheint sich an seine Aussage während der BSE-Krise, wir müssten weg von den Agrarfabriken, nicht mehr zu erinnern. So setzen sich Künast und Trittin für gentechnikfrei produzierende Landwirte ein, Wirtschaftsminister Clement und Forschungsministerin Bulmahn jedoch mit Hilfe fadenscheiniger Arbeitsplatzargumente für die Interessen der Gentech-Industrie."

Das Resümee falle aus Sicht des Umweltverbandes insgesamt ernüchternd aus. Selbst in bisherigen Kernbereichen der Umweltpolitik, bei Energieeffizienz- und Klimaschutzfragen müsse sich zeigen, ob die Bundesregierung noch handlungsfähig sei. Das Klimaschutzziel "25 Prozent weniger CO2 bis 2005 im Vergleich zu 1990" spiele kaum noch eine Rolle. Eine Aktualisierung des Klimaschutzprogramms verzögere sich. Damit drohe ein zentraler Teil der Umweltpolitik mit großer symbolischer Bedeutung sang- und klanglos beerdigt zu werden. Fortschritte gebe es leider auch nicht beim Ausbau der hoch effizienten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Zahrnt: "Die nächste Zeit muss entscheidende Weichenstellungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz bringen. Die Bundesregierung braucht dafür Antrieb und Unterstützung von allen, denen an besseren Umweltbedingungen gelegen ist. Von unseren Bemühungen für eine ökologische Modernisierung hier in Deutschland geht eine enorme internationale Wirkung aus. Auch dies sollte eine rot-grüne Bundesregierung weit stärker betonen."

Pressemitteilung BUND.net

Donnerstag, Oktober 16, 2003

BMU mit neuem Internetportal www.erneuerbare-energien.de

Neue Website des Bundesumweltministeriums
Pressemitteilung BMU

Seit heute sind die Erneuerbaren Energien online. Unter der Adresse www.erneuerbare-energien.de informiert das Bundesumweltministerium auf einer eigenen Website über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energieträger Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie.

In das Thema Erneuerbare Energien ist seit einigen Jahren viel Bewegung gekommen. Die regenerativen Energieträger steuern heute rund acht Prozent zum Stromverbrauch bei. Durch die Nutzung der Erneuerbaren Energien werden jährlich rund 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart. Diese Entwicklung setzt sich fort, denn bis 2010 soll sich der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergie- und Stromverbrauch verdoppeln.

Derzeit wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Rahmen der Novellierung weiterentwickelt. Beschlossen ist bereits, dass das Programm zur Förderung der erneuerbaren Energien im kommendem Jahr mit neuen Förderkonditionen weitergeführt wird. Zinsgünstige Darlehensprogramme sowie Forschung und Entwicklung werden den Prozess des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien begleiten.

Die neue Website informiert unter anderem über diese Entwicklungen, die einen zentralen Punkt in den umweltpolitischen Zielen der Bundesregierung einnehmen. Die Internet-Seite berichtet ferner über Möglichkeiten der Nutzung Erneuerbarer Energien, Neues aus der Forschung, Änderungen der Gesetzgebung sowie die Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsplätze.

Alle Aktualisierungen auf der Erneuerbare-Energien-Webseite werden im E-Mail-Newsletter des Bundesumweltministeriums zusammengefasst, der zwei Mal monatlich erscheint und der unter URL www.bmu.de/newsletter kostenlos bezogen werden kann.

>> www.erneuerbare-energien.de

Dienstag, Oktober 07, 2003

Internet-Infokampagne des BWE gestartet

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Osnabrück, 07.10.03. - Der Bundesverband WindEnergie (BWE) hat auf die negativen Medienberichte über die Windkraft reagiert und ein Informationsportal im Internet eingerichtet. Auf der Seite www.eeg-aktuell.de finden sich Hintergrundinformationen zur Windenergie, Stimmen aus Wirtschaft und Politik zu diesem Thema sowie aktuelle Nachrichten zum Stand der aktuellen Diskussionen ums EEG. Gastkommentare von bekannten Persönlichkeiten runden das Bild ab.

"Das EEG steht auf dem Prüfstand. Teile aus Energiewirtschaft und Politik gehen mit falschen Behauptungen gegen die erneuerbaren Energien vor. Aufgabe des BWE ist es gerade jetzt, sich gemeinsam mit Firmen, Betreibern und Windkraft-Freunden für den Erhalt des EEG stark zu machen und gezielt über die Bedeutung der Windenergie zu informieren. Die Internetseite www.eeg-aktuell ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Informationsoffensive", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels.

In der Rubrik "Nachrichten" finden sich aktuelle Berichte, Kommentare und Pressemitteilungen. Studien und Gesetze zur Windkraft runden die "Nachrichten" ab. Die Rubrik "EEG" informiert ausführlich über alle Fragen rund ums EEG: Was steht drin, was hat es bisher geleistet, welches sind die Vorschläge des Bundesministeriums für Umwelt zur Novellierung dieses Gesetzes und wie nehmen die Verbände die BMU-Vorschläge auf? Politiker und Personen des öffentlichen Lebens kommen in der Rubrik "Stimmen zum EEG" zu Wort. Was halten sie vom EEG? Sind sie pro oder contra? Der "Hintergrund" informiert schließlich umfangreich über Themen wie Windenergie und Klimaschutz, Windkraft als High-Tech-Branche, Windkraft und Tourismus oder die künftigen Märkte der Branche.

"Ziel ist es, einer breiten Öffentlichkeit möglichst viele, leicht und schnell verständliche Infos an die Hand zu geben - mit der neuen Internetseite gelingt uns das", so Ahmels.
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, September 18, 2003

    "Don Clement" kämpft gegen Windmühlen und Klimaschutz

    Gemeinsame Pressemitteilung

    Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Bundesverband Erneuerbare Energie, die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), die Fördergemeinschaft für Umwelt, Bildung und Arbeit (FUBA), Germanwatch, der Naturschutzbund NABU, ROBIN WOOD und der WWF Deutschland haben heute Abend am Bundeskanzleramt gegen die Energiepolitik von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement protestiert. Vor die Einfahrt stellten sie eine Windkraftanlage, gegen die ein Clement-Darsteller als Don Quichotte auf einem Pferd seine Lanze richtete. Auf dem Sattel klebten die Firmenlogos der vier großen deutschen Stromversorger Eon, RWE, EnBW und Vattenfall.

    Die Verbände sind der Auffassung, dass der zeitgleich im Kanzleramt stattfindende Energiegipfel der Bundesregierung mit der Atom-, Kohle- und Industrielobby das falsche energiepolitische Signal aussende. Es sei ein Skandal, dass Vertreter erneuerbarer Energien und Umweltorganisationen am Verhandlungstisch fehlten.

    Auf die schriftliche Bitte der großen Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsverbände sowie von Gewerkschaften, den Teilnehmerkreis um Vertreter der Zukunftsenergien auszuweiten, war vom Kanzleramt nicht reagiert worden. Die Absicht der Großindustrie sei klar: Zum einen solle die Energiewirtschaft von Verpflichtungen zum Klimaschutz verschont bleiben. Zudem solle erreicht werden, dass im europäischen Klimaschutzinstrument Emissionshandel der Klimakiller Kohle eine Schutzklausel erhalte. Zusätzlich wollten sich die vier großen deutschen Stromversorger den angeblichen Atomausstieg nochmals vergolden lassen. Die Lasten dafür müssten dann kleinere Energieversorger und die Steuerzahler tragen.

    Außerdem beabsichtigten die vier Stromversorger, ihre Marktanteile gegen die nachhaltigen Energieträger Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme abzuschotten. Wenn jetzt die Weichen falsch gestellt würden, könne sich Deutschland für die nächsten Jahrzehnte keine ehrgeizigen Klimaschutzziele mehr setzen. Diese seien nur erreichbar, wenn man sich von der Kohle verabschiede, die Energieeffizienz verbessere und erneuerbare Energien ausbaue. Bis 2030 ließe sich so in Deutschlands Stromsektor der Kohlendioxidausstoß halbieren.

    Die Verbände forderten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement auf, den Bekenntnissen zu Klimaschutz und erneuerbaren Energien jetzt Taten folgen zu lassen. Dazu gehöre eine ökologisch integre nationale Umsetzung des EU-Emissionshandelssystems mit ehrgeizigen Minderungszielen für das Treibhausgas CO2 und die konsequente Förderung umweltfreundlicher Stromerzeugung. Die Angriffe von Clement gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurden zurückgewiesen. Offensichtlich sei der Minister bestrebt, mit falschen Argumenten insbesondere contra Windenergie von Subventionen für die naturzerstörende und klimaschädliche Kohleverstromung abzulenken. Das EEG habe in Deutschland zu einem international einmaligen Erfolg bei der technologischen Entwicklung erneuerbarer Energien geführt. Inzwischen seien über 130 000 Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen worden. Eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik sei nur mit erneuerbaren Energien möglich.

    Pressemitteilung BUND.net

    Montag, September 08, 2003

    „Hinterhältiges Spiel der Netzbetreiber ist ein Fall für das Kartellamt"

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundesverband WindEnergie widerspricht den Behauptungen der Netzbetreiber Eon Netz und RWE Net, die Sicherheit der Stromversorgung sei wegen Ausfällen bei der Windenergie schon mehrfach „stark angespannt" gewesen. Unter anderem berichtet die „Süddeutsche Zeitung", Eon habe
    wegen plötzlich abgeschalteter Windräder im Februar 2002 eine Leistung von rund 2.500 Megawatt ersetzen müssen.
    „Das ist bloße Stimmungsmache der Stromkonzerne gegen die ungeliebte Konkurrenz", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. „Warum werden jetzt, wenige Tage vor einem neuen Energiegipfel beim Kanzler und während der Meinungsbildung der Bundestagsabgeordneten zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, Zahlen aus 2002 lanciert, für die jeder objektive Beweis fehlt?" Eine repräsentative Hochrechnung des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) auf der Basis von 100 Einzelanlagen hatte ergeben, dass die ausgefallene Windkraft-Leistung im Februar 2002 entgegen der Eon-Behauptung knapp 1.200 Megawatt betrug. Ahmels: „Der Umstand, dass Netzbetreiber ihre gesetzlich festgeschriebenen Neutralitäten gegenüber Erzeugern verletzen und die Betreiber von Windturbinen zugunsten der konventionellen Kapazitäten ihrer Konzernmütter diskriminieren, ist ein klarer Verstoß gegen das Energiewirtschaftsgesetz und ein Fall für das Kartellamt."
    Der BWE weist darauf hin, dass selbst bei einem weiteren substanziellen Ausbau der Windenergie in Deutschland die Stromversorgung nicht gefährdet ist. Flautezeiten beim Windstrom können wie Revisionen oder Kühlwassermangel bei konventionellen Kraftwerken im europäischen Verbund durch andere Kraftwerke ausgeglichen werden. Auch die schwankende Produktion großer Wasserkraftwerke, die traditionell von den Stromkonzernen genutzt werden, ist bisher nie als Problem für die Sicherheit der Stromversorgung thematisiert worden.
    Beim wachsenden Ausbau der Windenergie in Europa werden regionale Flauten ohnehin durch transnationalen Handel von Windstrom ausgeglichen. Die Speicherwasser-Kraftwerke in Skandinavien und den Alpenländern können zusätzlich Schwankungen abpuffern. Deutschland kann schon heute
    rund 10.000 Megawatt Leistung – das entspricht zehn Großkraftwerken – mit dem Ausland austauschen.
    Auch die Abschaltung bei Sturmfronten ist kein Problem. Wie etwa die Schifffahrt, sind auch die Netzbetreiber durch Wettervorhersagen und darauf aufbauende Windenergie-Prognosen rechtzeitig über diese seltenen Extremereignisse informiert und können rechtzeitig andere Kraftwerke und
    Bezüge von Dritten disponieren. Außerdem sind schon heute Turbinen auf dem Markt, die bei Erreichen bestimmter Windgeschwindigkeiten nicht abschalten, sondern die Leistung kontinuierlich reduzieren.
  • Windenergie-Forum
  • Sonntag, September 07, 2003

    „Von steigenden Kosten für die Windenergie kann keine Rede sein"

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    snabrück, 07.09.2003 - Zu der Aussage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Per Steinbrück (SPD), die Windenergie in Deutschland werde demnächst stärker subventioniert als die Steinkohle, nimmt der Präsident desBundesverbandes WindEnergie (BWE), Dr. Peter Ahmels, wie folgt Stellung: "Steinbrücks Sorge, die Kosten für die Windenergie würden in den kommenden Jahren in die Höhe schnellen, ist völlig unbegründet. Im geltenden Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist festgelegt, dass die Vergütung für Windstrom jährlich sinkt. Gleichzeitig wird Strom im Zuge des notwendigen Neubaus von umweltfreundlicheren Kraftwerken teurer werden. Es ist daher abzusehen, dass Windstrom bereits im Jahr 2013 billiger sein wird als Strom, der in konventionellen Kraftwerken produziert wird. Dabei sind noch nicht einmal die CO2-Zertifikats-Kosten berücksichtigt, die bis dahin für die Kohle notwendig sein werden. Sie werden den Kohlestrom um weitere ein bis drei Cent je Kilowattstunde verteuern. Dazu kommen schließlich noch die vermiedenen Umweltkosten, die als externe Kosten einbezogen werden müssen.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, September 03, 2003

    Rund Neun Milliarden Kilowattstunden Windstrom im ersten Halbjahr 2003

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Osnabrück, 03.09.03 – Windkraft-Anlagen in Deutschland haben im ersten Halbjahr dieses Jahres 8,95 Milliarden Kilowattstunden Windstrom produziert. Das geht aus einer Statistik des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) zur monatlichen Energielieferung aller
    Windturbinen in Deutschland hervor. Im ersten Halbjahr 2002 waren es 9,96 Mrd. kWh, also knapp 900 Millionen kWh mehr. Damit wurden von Januar bis Juni dieses Jahres rund neun Prozent weniger Windstrom erzeugt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund für die geringere Produktion ist das unterdurchschnittliche Windangebot in den Wintermonaten Februar und März.'

    Der Bundesverband WindEnergie (BWE) sieht keinen Anlass, angesichts leicht gesunkener Energieerträge in 2003 von einer Wind-Flaute zu sprechen.
    „Solche Schwankungen bei der Stromerzeugung gibt es auch in anderen Bereichen wie etwa der großen Wasserkraft, die traditionell von den Energieversorgungsunternehmen genutzt werden", erklärt BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. Unregelmäßigkeiten bei der Stromerzeugung seien vom Gesamtkraftwerkspark im europäischen Verbund ohne Probleme auszugleichen.

    Derzeit sind in Deutschland knapp 14.300 Windkraft-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 12.900 Megawatt installiert. Im durchschnittlichen Windjahr können diese Anlagen 24,7 Milliarden kWh Strom produzieren. Das entspricht einem Anteil der Windenergie am Nettostromverbrauch von 5,2 Prozent
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, September 02, 2003

    BUND kritisiert Bundeswirtschaftsminister

    "Clement will zurück ins vorige Jahrhundert. BUND für konsequente Energiewende"
    Pressemitteilung bund.net

    Als „klare Absage an den Klimaschutz" hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die heute vom Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement der SPD-Bundestagsfraktion vorgestellten Grundsatzpositionen zur Energiepolitik bezeichnet. Die Clement-Vorschläge mit ihrer nahezu ausschließlichen Fixierung auf den Energieträger Kohle verhinderten die notwendige 40prozentige Minderung der CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990. Clement sei offenkundig entschlossen, die Verstromung der Kohle auf Jahrzehnte zu zementieren und so die notwendige Energiewende zu verhindern. Diese Politik führe zurück ins vorige Jahrhundert.

    Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende: „Den dramatischen Klimaveränderungen als Folge der Energieverschwendung und daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Schäden können wir nur entgehen, wenn Effizienz und erneuerbare Energien Vorrang erhalten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist ein hervorragendes Instrument, um die Energiewende voranzubringen. Dazu gehört auch die Förderung effizienter Energietechnik wie die Kraft-Wärme-Kopplung sowie Einsparungen durch eine verbindliche Kennzeichnung des Stromverbrauchs aller Haushalts- und Bürogeräte. Veraltete und umweltfeindliche Energiestrukturen müssen endlich ersetzt werden. Das Wirtschaftsministerium und die Industrie dürfen nicht länger einfallslos einem imaginär steigenden Energiebedarf hinterher planen. Sie müssen sich an ökologische Zielvorgaben halten und für eine zukunftsfähige Energieversorgung sorgen."

    Energiespartechniken und erneuerbare Energien würden derzeit von einer ineffizienten Versorgungs- und Verbundwirtschaft blockiert. Diese Blockade müsste schnellstens aufgebrochen werden.

    Walter Jungbauer, BUND-Energiereferent: „Statt ungerechterweise der Windenergie Subventionitis zu unterstellen, sollte Clement endlich Subventionen in den Bereichen Atom und Kohle abbauen. Das Bundeswirtschaftsministerium scheint nicht wahrzunehmen, dass sich erneuerbare Energien zu einem bedeutenden Zukunftsmarkt entwickeln. Allein im Sektor Windenergie sind in Deutschland bereits 46000 Menschen beschäftigt, im gesamten Bereich der erneuerbaren Energien rund 130000 - mehr als in Atom- und Kohleindustrie zusammengenommen. Bis 2010 könnte diese Zahl auf etwa 500000 steigen. Voraussetzung dafür sind jedoch klare Programme und Förderstrukturen sowie der politische Wille der Bundesregierung."

  • Windenergie-Forum
  • Sonntag, August 31, 2003

    "AKW's statt Windenergie sind ökonomischer und ökologischer Unsinn!"

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin/Osnabrück, 31.08.2003 - Auf massive Kritik stößt die Ankündigung der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, im Falle eines Wahlsieges bei der nächsten Bundestagswahl den Neubau von Atomkraftwerken wieder zuzulassen. Der BWE weist zudem Vorwürfe von Merkel zurück, die Windkraftnutzung sei aus deutscher Sicht nicht rentabel.

    BWE-Präsident Peter Ahmels: "Frau Merkels energiepolitische Geisterfahrt wird die Wähler abschrecken. Kernenergie ist eine hochsubventionierte, viel zu teure Technologie, deren Risiken so hoch sind, dass man sie bis heute nicht versichern lassen kann. Es wird sich auch keine Gemeinde finden lassen, die als Standort für neue AKW's zur Verfügung steht."

    Aus diesen Gründen würden schließlich auch 13 von 15 EU-Staaten zukünftig auf Kernenergie verzichten. Selbst Frankreich plane aus Kostengründen keine neuen AKW's. Ahmels: "Zudem haben die Abschaltungen in diesem Sommer gezeigt, dass Kernkraft kein verlässlicher Energieträger ist." Ganz anders verhalte es sich mit Erneuerbaren Energien: "Kühlwasser für AKW's und Kohlekraftwerke kann europaweit knapp werden, eine europaweite Windstille hat es allerdings noch nie gegeben und auch keinen Mangel an Sonnenenergie."

    Im Gegensatz zu Merkels Äußerungen sei die Windkraft volkswirtschaftlich schon jetzt rentabel. "Angesichts der von der Allgemeinheit zu finanzierenden Umweltschäden und stetig steigender Preise für konventionelle Energie sind erneuerbare Energien die einzigen dauerhaft günstigen Energieträger", so Ahmels. An Merkel, die in ihrem Wahlkreis nach BWE-Informationen bereits eine großangelegte Anti-Windkraft-Kampagne geplant hat, appelliert der Verband: "Die Union wäre besser beraten auf Zukunftstechnologien zu setzen, anstatt weiter Dinosauriertechnologien zu subventionieren."
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, August 27, 2003

    Windkraft für Technologiestandort und Klima unersetzlich

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin, 27.08.03 - Deutschlands Spitzenstellung bei der Windenergie-Technologie und seine Klimaschutz-Ziele sind ohne Investitionssicherheit für die Windkraft ernsthaft bedroht. Nur durch Ausbau der Windkraft an Land können die rund 46.000 Arbeitsplätze in der Windbranche gesichert und der weltweite Export deutscher Technologie weiter gesteigert werden.

    Ein Beleg für die rasante Entwicklung der deutschen Windkraft-Industrie ist die Leistungsfähigkeit in Serie produzierter Windkraft-Anlagen: Sie hat sich seit 1990 etwa verzehnfacht. Gleichzeitig ist ihre Produktivität stark gestiegen: Moderne Anlagen erzeugen pro kW Generatorleistung 40 Prozent mehr Strom als 1990. Somit liefern weniger Turbinen durch bessere Technologie immer mehr Strom.

    Die Windkraft spielt für Deutschlands internationale Klimaschutz-Verpflichtung eine zentrale Rolle. Andere Wirtschaftssektoren (Verkehr, Haushalte) stoßen heute mehr Kohlendioxid (CO2) als 1990 aus. Bei Fortschreibung dieses Trends und ohne den weiteren Ausbau der Windenergie wird Deutschland im Jahr 2010 über zehn Prozent mehr CO2 ausstoßen als es sich international zum Ziel gesetzt hat. Mit dem weiteren Windkraft-Ausbau auf etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs könnte die drohende Lücke geschlossen werden.

    Mit den aktuellen Vorschlägen zur Kürzung der Vergütung für Strom aus Windkraft-Anlagen an Land riskiert das Bundesumweltministerium eine Marktflaute für die deutsche Windbranche. Bisher soll die Vergütung laut Erneuerbare-Energien-Gesetz von jetzt an bis zum Jahr 2010 um 20 Prozent gesenkt werden. Die neuen Vorschläge sehen eine Senkung um 30 Prozent vor. Die Gefahr: Zukunftsmärkte wie Offshore (Windparks im Meer), Repowering (Ersetzen alter Anlagen durch neue, leistungsfähigere) und der Export können kurzfristig noch nicht den Markt für den Neubau von Windkraft-Anlagen an Land ersetzen, der durch die zusätzliche Absenkung der Vergütung wegbrechen würde.

    Ein Umsatzrückgang bei Herstellern, Zulieferern und Serviceunternehmen für Windturbinen in Deutschland würde nicht nur Arbeitsplätze gefährden, sondern auch einen technologischen Fadenriss provozieren. Nur durch Weiterentwicklung der Windkraft-Technologie und Produktion in großen Serien können die Kosten für Windstrom noch weiter gesenkt werden. "In den kommenden Jahren werden weltweit Technologien zur klimaschonenden Energieerzeugung gefragt sein. Die deutsche Windindustrie hat hier eine hervorragende Startposition, die nicht verspielt werden darf", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels.
  • Windenergie-Forum
  • Freitag, August 15, 2003

    „Erneuerbare Energien sind die Zukunft der Energiewirtschaft“

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Osnabrück, 15.08.03 - Der Anteil der erneuerbaren Energien an der bundesdeutschen Stromversorgung hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Aktuell wird aus erneuerbaren Energiequellen rund neun Prozent des deutschen Nettostrom-Verbrauchs gedeckt, davon allein fünf Prozent aus Windstrom. Bis 2010 soll Strom aus erneuerbaren Energien einen Anteil von 12,5 Prozent am Bruttostrom-Verbrauch erreicht haben. Basis dafür ist die Verpflichtung zur Umsetzung einer Richtlinie der Europäischen Union. Die genannte Marke beschreibt außerdem ein Zwischenziel im Rahmen der Nachhaltigkeitstrategie der Bundesregierung.

    Erneuerbare Energien tragen in erheblichem Maße zum Erreichen der europaweit vereinbarten Klimaschutzziele bei. Bereits heute beläuft sich die potenzielle jährliche CO2-Einsparung durch Windkraft-Nutzung in Deutschland auf etwa 20 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Anteil an der CO2-Einsparung an der Gesamtreduktions-Verpflichtung Deutschlands von fast zehn Prozent. Bei den Ökoenergien handelt es sich zudem um heimische Energieträger. Sie leisten ihren Beitrag zur Unabhängigkeit der deutschen Energieversorgung auf den von Risiken bedrohten internationalen Rohstoffmärkten.

    BWE-Vize Albers: „Die Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche haben bislang zur Schaffung von 130.000 Arbeitsplätzen beigetragen. Das künftige Potenzial für neue Arbeitsplätze in diesem Sektor ist enorm: Bis zum Jahr 2020 können 500.000 Menschen im Bereich der erneuerbare Energien beschäftigt werden.“ Die dezentrale Struktur einer Versorgung mit Ökoenergien, so Albers weiter, bewirke außerdem, dass Arbeitsplätze in den strukturschwachen Regionen Deutschlands geschaffen werden. Mit dem Ausbau von Know-how im Bereich innovativer Technologien in diesem Sektor schaffe sich Deutschland auch große Chancen auf den Exportmärkten und für die künftige Wirtschaftsentwicklung. „Die großen Stromkonzerne haben das bislang versäumt. Sie setzen weiter auf die Nutzung traditioneller Energieträger.“

    Der BWE fordert deshalb von der Bundesregierung, dass den mittelständischen Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche faire und stabile Wettbewerbschancen eingeräumt werden. Ein wichtiges Instrument ist dabei das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die künftige Regulierungsbehörde, die für transparente Verhältnisse auf dem bundesdeutschen Strommarkt sorgen soll.

    Generell, so Albers, müssen in Zukunft auch Vertreter der Erneuerbare-Energien-Branche mit am Tisch sitzen, wenn Gespräche mit der Energiewirtschaft stattfinden.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, August 12, 2003

    Windenergie spart jährlich 20 Millionen Tonnen Treibhausgase

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Osnabrück, 12.08.03. - Die Ende Juni 2003 in Deutschland installierten Windkraft-Anlagen können nach aktuellen Berechnungen des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) jährlich rund 24,5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Damit vermeiden sie gegenüber der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken pro Jahr rund 20 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen – in erster Linie Kohlendioxyd (CO2).

    Nach dem Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und dem innerhalb der EU vereinbarten „burden sharing“ ist Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgas-Emissionen bis zum Zeitraum 2008 - 2012 um 21% gegenüber 1990 zu verringern. Das entspricht 213 Millionen Tonnen CO2. Damit trägt die Windenergie schon heute mit knapp zehn Prozent zur deutschen Reduktionsverpflichtung bei.

    Bis 2010 könnte die Windstrom-Menge auf mindestens 50 Mrd. kWh verdoppelt werden und damit – zusammen mit den anderen erneuerbaren Energien – einen entsprechend größeren Teil zum Klimaschutz beitragen.

    Dr. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie: „Die aktuelle Dürre und der Jahrestag der Jahrhundertflut sollten jedem klar gemacht haben, dass die Warnung vor katastrophalen Klimaveränderungen keine akademische Diskussion ist. Ohne die Windenergie würden 20 Millionen Tonnen mehr Klimagifte in Deutschland in die Luft geblasen. Ihr Ausbau ist praktizierter Klimaschutz.“

    Vor dem Hintergrund der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fordert Ahmels stabile Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Windenergie: „Wir erleben derzeit eine breit angelegte Kampagne der etablierten E-ergiekonzerne gegen die saubere, aber ungeliebte Konkurrenz. Die Politik darf sich von falschen Zahlen und schiefen Vergleichen nicht beirren lassen. Um effektiv Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden, ist die Windenergie eine der günstigsten und am schnellsten umsetzbaren Optionen.“
  • Windenergie-Forum
  • Freitag, Juni 06, 2003

    Nordex durchbricht Schallmauer von 2.000 MW installierter Kapazität

    Pressemitteilung v. 5-4-2011 NORDEX

    Hamburg - Mit der Errichtung einer N90-Turbine und vier S70 hat Nordex im Mai 2003 die Marke von 2.000 Megawatt Gesamtkapazität seiner weltweit errichteten Windenergieanlagen durchbrochen. Seit seiner Gründung 1985 hat das Unternehmen insgesamt knapp 2.300 Turbinen vom Nordkap bis Nordafrika, von der Inneren Mongolei bis zu den kanadischen Rocky Mountains gestellt. Mit einer Gesamtkapazität von 2007 Megawatt können diese Anlagen heute theoretisch vier Millionen Menschen weltweit mit sauberem Windstrom versorgen.

    Basis für dieses Wachstum und den Markterfolg ist die erfolgrei-che Internationalisierung und das breite Produktprogramm in der Megawattklasse. So betrug bei Auslieferung der 1000. Nordex-Anlage im Jahr 1999 die Gesamtleistung gerade ein Drittel der heutigen Kapazität: 550 MW. Dies verdeutlicht, dass der wichtige Treiber des Wachstums in den letzten Jahren die zunehmende Nachfrage nach Großanlagen der Megawattklasse ist. Rund 77 Prozent seines Umsatzes hat die Nordex-Gruppe im letzten Ge-schäftsjahr ausschließlich mit Turbinen vom Typ S70/S77 mit 1,5 MW sowie Nordex N80/2,5 MW und Nordex N90/2,3 MW erzielt, die im Jahr 2001 in die Serienproduktion gingen.

    Der Grund für die zunehmende Anlagengröße: Multi-Megawatt-Turbinen erzielen die höchstmögliche Jahresenergiedichte ge-messen an der erzeugten Leistung je Quadratmeter. Damit sinken die Investitionskosten, die Wirtschaftlichkeit steigt - ein Trend, den Nordex seit langem erkannt hat und durch die Entwicklung leis-tungsstarker Maschinen mit gesetzt hat.

    Insbesondere im europäischen Ausland findet heute die für Stark-windstandorte konzipierte Nordex N80 bei internationalen Großkunden wir BP, Nuon, EDF, TotalFinaElf, Airtricity oder Fred Olsen Renewables starke Resonanz. Für Binnenstandorte sind hauptsächlich die Anlagen vom Typ S70 und S77 Verkaufsrenner. Innerhalb der letzten 30 Monate hat Nordex allein 250 Turbinen dieses Typs errichtet.

    Das Jubiläumsstück, mit dem die 2000er-MW-Marke geknackt wurde, ist eine N90 - der jüngste Sprössling aus der Nordex-Produktfamilie. Mit 2300 kW bietet die Turbine eine hohe installier-te elektrische Leistung gemessen am benötigten Flächenbedarf. Dank des 90 Meter Rotordurchmessers kommt die N90 bereits bei schwachen Windgeschwindigkeiten auf volle Nennleistung.