Dienstag, Januar 27, 2009

Jahresbilanz Windenergie 2008

Inlandsmarkt stabil – Auswirkungen der Finanzkrise moderat – Weltmarkt wächst weiter
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin. In einem weiter wachsenden Weltmarkt hat sich der deutsche Markt in 2008 auf einem stabilen Niveau gehalten, gaben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) heute in Berlin bekannt. Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Insituts (DEWI) wurden in 2008 im Inland 866 (2007: 883) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.665 (2007: 1.667) Megawatt (MW) neu installiert. Der Zubau bewegte sich damit auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt waren in Deutschland Ende 2008 20.301 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 23.902 MW installiert.

"Der deutsche Markt hat sich aktuell auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Durch das Inkrafttreten des neuen EEG zum 1. Januar 2009 und die dadurch geschaffene Planungssicherheit rechnen wir für 2009 trotz Finanzkrise wieder mit einem Wachstum. Die Novelle bietet die Chance, den Ausbau der Windenergie als Klimaschutztechnologie wieder deutlich anzuschieben und so die von der Bundesregierung gesetzten Ziele zu erreichen", erklärten Hermann Albers, Präsident des BWE und Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

Der Weltmarkt verzeichnet 2008 ein weiteres hohes Wachstum. Der stärkste Markt weltweit und das zum vierten Mal in Folge ist mit etwa 8000 bis 9000 MW neu installierter Leistung der US-amerikanische Markt (2007: 5244 MW). Er wird durch das von der neuen US-Administration vorgesehene Klimapaket, das eine Verdoppelung der erneuerbaren Energien in den nächsten drei Jahren vorsieht, auch weiterhin seine Führungsrolle behalten. Die Windindustrie wird auch in diesem und im nächsten Jahr ein zweistelliges Wachstum aufweisen.

Der Vorsprung deutscher Technologie macht sich mit einer Exportquote von weit über 80 Prozent auf dem Weltmarkt bezahlt und generiert Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die deutsche Windindustrie ist allerdings aufgefordert, ihre Spitzenstellung weiter auszubauen, um nicht Gefahr zu laufen, an dieser Stelle von anderen Ländern überholt zu werden. Ein stabiler Inlandsmarkt als Technologieschaufenster für weitere Erfolge ist dabei äußerst wichtig.

Effiziente und klimaschonende Energietechnologien sind rund um den Globus gefragt und bieten eine Impulschance in der Finanzmarktkrise. Die energiepolitischen Rahmenbedingungen sind weltweit besser denn je. "Selbst wenn einige Hersteller und Zulieferer ihre Prognosen nach unten korrigiert haben, ist das Umsatzwachstum immer noch zweistellig. Welche Branche kann das heutzutage überhaupt noch bieten?", so Herdan.

BWE und VDMA Power Systems sehen optimistisch in die Zukunft. Die Windindustrie wird eine der stärksten Wachstumsbranchen der nächsten Jahre bleiben. Ihre dynamische Entwicklung kann auch positive Impulse in der weltweiten Finanzmarktkrise geben. "Wir müssen darauf achten, dass bei der Exportfinanzierung und Offshore-Projekten auch den Auswirkungen der Finanzkrise Rechnung getragen wird, um die geplanten Projekte umsetzen zu können", betonte Herdan. Dazu sind die Verbände derzeit mit Politik und Banken im Gespräch.

Im Ranking der Bundesländer lagen in 2008 Brandenburg (Neuzubau 408 MW), Niedersachsen (384 MW) und Sachsen-Anhalt (227 MW) vorn. Außerdem werden in drei Ländern (Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) inzwischen um die 40 % des Nettostromverbrauchs aus Windenergie gedeckt. Niedersachsen hat als erstes Bundesland 6.000 MW installierte Gesamtleistung übersprungen und ist damit auf einem guten Weg, das Ziel 10.000 MW bis 2020 zu erreichen. "Dies zeigt, dass es nicht nur in den norddeutschen Küstenländern, sondern weiterhin im Binnenland eine Ausbaudynamik gibt", so Albers. "Nach der Novelle des EEG kommt es für den weiteren Erfolg der Windenergie in Deutschland nun darauf an, den Netzausbau konsequenter und zügiger als bisher voranzutreiben. Auch der Einsatz effizienter neuer Anlagengenerationen muss in Zukunft möglich gemacht werden. Aktuell wirken sich eine Reihe von Länderverordnungen zu Höhenbegrenzungen in diesem Bereich äußerst hemmend aus".