Montag, März 24, 2014

Menschen wollen Energiewende - Am 10. Mai Großdemonstration in Berlin

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

„In München, Freiburg, Düsseldorf, Mainz/Wiesbaden, Hannover, Potsdam und Kiel haben am Samstag über 30.000 Menschen ihre Forderung nach einer zügigen Energiewende auf die Straße getragen. Dies macht deutlich: Die Menschen in ganz Deutschland wollen eine saubere Energieversorgung ohne Atom und Kohle", so die Präsidentin des als Mitorganisator aktiven Bundesverbandes WindEnergie Sylvia Pilarsky-Grosch.

"Die Energiepolitik der Großen Koalition geht in die falsche Richtung. Aus dem erfolgreichen Erneuerbaren Energien Gesetz droht ein Energiewende-Blockadegesetz zu werden. Statt die Erneuerbaren Energie abzuwürgen brauchen wir den dynamischen Ausbau, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Wir befürchten, dass die Bundesregierung Anfang April eine Gesetzesnovelle auf den Weg bringt, die sich gegen die Interessen der Menschen, gegen die innovative und leistungsstarke Erneuerbare-Energien-Branche, gegen hunderttausende Arbeitsplätze und gegen die Fortsetzung der Energiewende richtet. Über 30.000 Menschen machten am Samstag deutlich, dass sie eine solche Politik nicht wollen. Wir haben nach den Meseberger Beschlüssen angekündigt für stürmische Zeiten im Regierungsviertel zu sorgen. Mitten im parlamentarischen Verfahren zu der Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes werden wir mit einer Großdemonstration in Berlin am 10. Mai deutlich machen: Die Politik ist auf einem Irrweg, der schnell verlassen werden muss", so Sylvia-Pilarsky-Grosch.

Donnerstag, März 20, 2014

Jan Hinrich Glahr: Freiwillige Direktvermarktung erhalten

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

„Viele unserer Mitglieder sammeln seit dem EEG 2012 Erfahrungen in der freiwilligen Direktvermarktung. Eine verpflichtende Direktvermarktung lehnen wir trotzdem nach wie vor ab, weil diese Finanzierungs- und Transaktionskosten erhöht sowie eine Konzentration der Akteure und damit eine Benachteiligung von Bürgervorhaben und Mittelstand bedeuten würde“, machte der Vizepräsident des Bundesverbandes WindEnergie, Jan Hinrich Glahr heute vor über 150 Teilnehmern einer Fachtagung des Verbandes in Hamburg deutlich.

 „Die Abweichungen, die es zwischen dem Koalitionsvertrag und dem Referentenentwurf gibt, zeigen: Die Erneuerbare-Energien-Branche kann sich nicht mehr auf die Aussagen der Politik verlassen. Deshalb wird es mit Blick auf die Zukunft auch wichtig sein, neue Wege zu suchen, wie wir unseren sauberen Strom direkt bis zum Endkunden vermarkten können. Momentan wird diese Möglichkeit durch den Bundesgesetzgeber sogar noch erschwert.

 Stattdessen soll die verpflichtende Direktvermarktung durchgedrückt werden, mit welcher dem Anlagenbetreiber zusätzliche Kosten für die Vermarktung, die Prognoseerstellung und den Profilservice entstehen. Banken werden – als Grundlage für eine auf längere Dauer angelegte Projektfinanzierung – von den Windparkbetreibern langfristigere Stromabnahmeverträge mit wirtschaftlich leistungsfähigen Direktvermarktern verlangen. Ob solche langfristigeren Stromabnahmeverträge möglich sind, ist unklar. Allerdings führen die zusätzlichen Risikokomponenten zu steigenden Projektkosten.

 Problematisch ist, dass im Gesetzentwurf keine Anforderungen an die Direktvermarkter definiert sind. Insbesondere fehlt uns ein Abschlusszwang. Nur so wäre sicher zu stellen, dass kleine Windparkbetreiber und Einzelanlagen nicht benachteiligt werden. Unsere Forderung bleibt deshalb bestehen: Statt einer verpflichtenden Direktvermarktung sollte im Interesse einer möglichst guten Marktintegration die optionale Direktvermarktung mit einer wettbewerblichen Vielfalt an Akteuren und Geschäftsmodellen beibehalten werden. Es zeigt sich, dass die freiwillige Direktvermarktung ein gutes Instrument ist, welches von den Windenergieanlagenbetreibern trotz der dafür nötigen Aufwendungen gut angenommen wird. Dieses sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden“, machte Jan Hinrich Glahr deutlich.

Kontakt: Wolfram Axthelm, Pressesprecher

Freitag, Januar 31, 2014

Windenergie an Land wächst 2013 wie prognostiziert – Ungewissheit für 2014 und 2015 bleibt groß

Berlin. Der deutsche Markt für Onshore-Windenergieanlagen wächst – so wie von Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und VDMA Power Systems prognostiziert. Die von der Deutschen WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems ermittelten Zahlen der aktuellen Herstellerbefragung zeigen einen stabilen Aufwärtstrend: Von den 2.998 Megawatt neu installierter Leistung an Land wurden knapp 60 Prozent in Mittel- und Süddeutschland errichtet.

 Gerade im Binnenland kommt der Ausbau der Windenergie jetzt voran. Der Norden bleibt mit über 40 Prozent Stabilitätsanker der Onshore-Windenergie.

 Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Der Zubau liegt 29 Prozent über dem Wert von 2012. Damit wird unsere Prognose zum Ausbau der Windenergie an Land von 2.900 Megawatt aus dem Sommer 2013 fast punktgenau getroffen.“ Die positiven Zahlen dürften aber nicht über das schlechte Investitionsklima in Deutschland hinwegtäuschen. Die Beschränkung des Vertrauensschutzes auf Projekte mit Genehmigungsfrist zum 22. Januar 2014 gefährde noch nicht genehmigte, aber für 2014 fest geplante Projekte. Eine Prognose für 2014 ist vor diesem Hintergrund schwierig. Je nach Ausgang der EEG Novelle rechnen BWE und VDMA Power Systems mit 2.500 bis 3.000 Megawatt. Bei der Festlegung der Vergütungswerte muss insbesondere die in den letzten Jahren erfolgte technologische Weiterentwicklung von Schwachwindanlagen bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im EEG berücksichtigt werden.

 BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch: „Angesichts langer Planungszeiträume wurden 2013 viele Projekte realisiert, die unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Fukushima begonnen und vor dem Hintergrund der Debatte zur Strompreisbremse beschleunigt wurden. Planungszeiten von 3 bis 5 Jahren bedingen, dass heute bereits Projekte für 2017 bearbeitet werden.“ Die ermittelten Abbauzahlen mit 416 Anlagen und 257,91 Megawatt (durchschnittlich 620 Kilowatt) seien größer als erwartet. Dabei konnten aufgrund eines fehlenden Anlagenregisters gar nicht alle Projekte erfasst werden. Dies müsse ein angemessen breiter Ausbaukorridor für Onshore-Windenergie berücksichtigen. „Die Stärke des deutschen Marktes ist angesichts der Verunsicherung in Folge der Beschlüsse des Bundeskabinetts in Meseberg bedroht.“

 Mit Blick auf die globalen Märkte für Onshore-und Offshore-Windenergie resümiert Thorsten Herdan: „Wir gehen davon aus, dass der Weltmarkt für Windenergieanlagen nach einem noch nie da gewesenen Einbruch um knapp 15 Prozent in 2013 auf etwa 39.000 Megawatt aufgrund von massiven Schwankungen des US-Marktes in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von 45.000 Megawatt anziehen wird. Die deutsche Windindustrie ist im internationalen Wettbewerb weiter sehr gut aufgestellt. Auch mit der Einführung eines Ausbaukorridors und der verpflichtenden Direktvermarktung kann sie Ihre Vorreiterrolle ausbauen.“ Voraussetzung dafür sei ein stabiler Heimmarkt. Das dürfe durch unzureichenden Vertrauensschutz im EEG nicht riskiert werden. Die Politik sei gefordert, Ausbaudellen und Markteinbrüche durch einen maßvollen Übergang bei der EEG-Novelle zu verhindern.

Sylvia Pilarsky-Grosch: „Der Raum und die Wirtschaftlichkeit der kostengünstigen Windenergie an Land darf weder durch starre Deckel oder drohende Abregelungen noch durch willkürliche Abstandsregeln gefährdet werden. Zudem gilt es, administrative Hemmnisse etwa bei Hybridtürmen oder bei Radaranlagen zu beheben.“

 Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Windenergie an Land 2013 in Deutschland
Neu installierte Leistung: 2.998 MW (2012: 2.324 MW)
davon Repowering (unverbindlich): 766,28 MW (2012: 432 MW)
Abbau: (unverbindlich): 258 MW (2012: 179 MW)
Gesamt installierte Leistung zum 31.12.2013: 33.730MW (31.12.2012: 30.989 MW)