Dienstag, März 28, 2006

BWE: Windenergie halbiert die Kosten

Windstrom 50 Milliarden Euro Investitionen bis 2020
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin – „Seit 1990 konnte die Windenergie ihre Effizienz enorm steigern und damit ihre Kosten mehr als halbieren“, gab heute Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie (BWE), bei der Präsentation des aktuellen Windenergie-Reports bekannt. Nach Angaben des Windenergie-Reports, den das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) an der Uni Kassel für die Bundesregierung jedes Jahr erstellt, gingen die Kosten zur Stromerzeugung seit 1990 um 53 Prozent zurück.

Dieser Effizienz-Sprung forderte einen technologischen Kraftakt. Eine moderne Anlage der 5-Megawatt-Klasse erbringt einen 70 Mal höheren Ertrag als ein Windrad aus den frühen 90ern. Doch Effizienzsteigerung und Kostensenkung bei Windkraftanlagen sind notwendig, da die staatlich festgesetzte Vergütung für Windstrom von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die gesamten staatlichen Vergütungen und Zuschüsse für Windstrom nahmen seit 1991 um 59 Prozent ab. Schon ab Mitte der 90er Jahre konnten Bund und Länder ihre Investitions- und Betriebskostenzuschüsse einstellen. Zudem schmilzt das Erneuerbare-Energien-Gesetz jedes Jahr die Vergütungen für Windstrom ab. BWE-Geschäftsführer Bischof: „Die Windenergie wird daher auch in Zukunft jedes Jahr real um vier Prozent billiger. Spätestens 2015 ist Windstrom dann auf dem Strommarkt wettbewerbsfähig.“

Windenergie entwickelt sich zum Billigmacher auf dem Strommarkt. Während die Preise für konventionellen Strom rasant ansteigen, wirkt die stetig sinkende Vergütung für Windstrom für die Verbraucher mittlerweile preisdämpfend. Kostete im ersten Quartal 2006 die Kilowattstunde konventionellen Stroms auf der Leipziger Strombörse 6,60 Cent, können ältere Windkraftanlagen mit einer Vergütung von 6,17 Cent den Marktpreis bereits unterbieten.

Vor dem Energiegipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel erinnerte Bischof daran, dass das Windenergie-Potenzial schneller nutzbar sei als vom Bundesumweltministerium angenommen: „Bis 2020 können wir den Windstrom-Anteil von fünf auf 20 Prozent steigern. Das entspricht 110 Milliarden Kilowattstunden im Jahr. Dafür wird die Windenergie-Branche über 50 Milliarden Euro investieren.“ Die Investitionen in die Windparks in Nord- und Ostsee seien hierbei noch nicht eingerechnet. Damit ist und bleibt die Windenergie die wichtigste Stütze der regenerativen Stromversorgung Deutschlands. Bischof: „Die Energie-Politik muss die Strom-Konzerne auf einen schnellen Netzausbau und Investitionen in flexible Kraftwerke verpflichten. Hierzu bedarf es einer detaillierten Road-map der Regierung.“


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  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, März 15, 2006

    BWE: 20 Prozent Windstrom bis 2020 möglich

    BWE-Präsident fordert Road-map für den Ausbau der Windkraft
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie
    Berlin – „Dauerhafte Versorgungssicherheit und niedrige Energiekosten erfordern verstärkte Anstrengungen beim Ausbau der Windenergie“, fasste Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE), das heutige Vorbereitungsgespräch für den Energiegipfel am 3. April im Bundesumweltministerium zusammen. Wer wie die Bundesregierung in 15 Jahren 25 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien decken will, müsse nun schnell handeln, so Ahmels.

    Allein an Land kann durch den Ersatz alter Windkraftanlagen durch modernste Technik bis 2020 der dreifache Windstromertrag erzielt werden. Das wären rund 100 Milliarden Kilowattstunden oder 18 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Ahmels: „Doch dafür braucht es einen schnellen Umbau des Stromnetzes. Gleichzeitig müsse der Bund enger mit den Ländern kooperieren, um bürokratische Hürden abzubauen.“ Ahmels forderte von der Bundesregierung eine Road-map, um den Bau neuer effizienterer Windenergieanlagen zu beschleunigen. Ahmels: „Wir brauchen einen konkreten Plan – und zwar schnell.“

    „Die Bundesregierung hat nach der Privatisierung der Energiemonopolisten nur eine Chance, die Stromversorgung in Deutschland aktiv zu gestalten“, so Ahmels: „Nur mit dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien ist es möglich, die Pläne der großen Stromkonzerne für neue klimaschädliche und verbraucherfeindliche Kraftwerke zu durchkreuzen. Wenn dies nicht gelingt, nimmt die Konzentration auf dem Energiemarkt weiter zu.“ Der Verlierer einer solchen Entwicklung wäre nicht nur die Job- und Export-Maschine der erneuerbaren Energien, sondern auch der Verbraucher, der weiterhin abhängig von steigenden Brennstoff- und Strompreisen wäre.