Dienstag, April 22, 2008

Windenergie: Weltmarkt boomt – Inlandsmarkt rückläufig

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Auf der diesjährigen HannoverMesse präsentiert die Leitmesse Energy neue Technologien und Dienstleistungen zur Energietechnik. Zahlreiche Hersteller und Zulieferer der Windindustrie stellen ihre Innovationen für den Klimaschutz aus und veranschaulichen den weltweiten Boom der Windenergiebranche.

Nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie (BWE) stieg 2007 der Umsatz mit in Deutschland hergestellten Windkraftanlagen und deren Bauteilen im Vergleich zu 2006 um 18 Prozent von 6,4 auf 7,6 Milliarden Euro. Über 78 Prozent davon brachte allein das Export-Geschäft ein. „Der boomende Weltmarkt ist für etwa 10.000 neue Jobs in der Wind-energiebranche verantwortlich. Alle Hersteller und Zulieferer weiteten im letzten Jahr ihre Kapazitäten in Deutschland aus. Ende 2007 arbeiteten knapp 90.000 Menschen in der Windenergie-Branche. 2006 waren es noch rund 79.000“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie auf der HannoverMesse.

Weltweit wurden 2007 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 20.076 Megawatt neu installiert – zum Vergleich: In Deutschland sind seit Anfang der 90er Jahre insgesamt 22.247 Megawatt installiert worden. Deutschland hat im internationalen Maßstab jedoch mit nur 1.667 Megawatt neu installierter Leistung die Spitzenreiterposition an die USA verloren. Deutschland folgt erst an fünfter Stelle nach Spanien, China und Indien. Hauptgrund für diesen Einbruch um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahre ist die stetig sinkende Vergütung für Windstrom an Land.

„Die zuletzt 2004 geänderten Vergütungsregelungen des geltenden EEG werden der heutigen Kostensituation nicht mehr gerecht“, erläuterte Albers. Trotz anhaltender Effizienzfortschritte können die drastischen Preissteigerungen etwa bei Rohstoffen wie Stahl und Kupfer, Energie und Standard-Komponenten nicht mehr vollständig kompensiert werden. Der Regierungsentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird dieser Situation leider nicht gerecht. „Deutschland benötigt eine EEG-Novelle, die neue Investitions- und Innovationsanreize auch für die Windenergie an Land setzt, sowie eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Netzbetreibern für einen schnellen Ausbau der Stromtrassen“, betonte Albers mit Blick auf die anstehende Bundestagsberatung der Novelle.
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