Dienstag, Juli 08, 2008

BWE: Stromversorgung 2020 – jede vierte Kilowattstunde vom Wind

Die deutsche Windbranche hat sich in den vergangenen Jahren eine führende Position im internationalen Windmarkt erarbeitet. Ende 2007 waren in Deutschland über 22.200 Megawatt (MW) Windleistung installiert. Damit konnten 40 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom bereit gestellt werden - rund 7 Prozent des deutschen Verbrauchs. "Die am Freitag nun auch vom Bundesrat verabschiedete Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt, um die Erfolgsgeschichte der Windenergie in Deutschland fortzuschreiben. Betreiber, Hersteller, Zulieferer und Projektierer haben jetzt die notwendige Investitionssicherheit", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE) zur heutigen Eröffnung einer Fachtagung des Verbandes zur EEG-Novelle.

Bis 2020 sind in Deutschland nach Berechnungen des BWE moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Diese 55.000 MW werden dann rund 150 Mrd. Kilowattstunden Strom ohne CO2-Emissionen und radioaktiven Abfall im Jahr produzieren. "Schon in 12 Jahren kann jede vierte Kilowattstunde Strom aus einer Windenergieanlage kommen", betonte Albers.

Der weitere Ausbau der Windenergie erfolgt sowohl durch den Neubau auf ausgewiesenen Eignungsflächen an Land, durch das so genannte Repowering als auch durch die Nutzung der Offshore-Windenergie. Bis 2020 ergeben sich bei Fortschreibung der positiven Rahmenbedingungen folgende realistisch erreichbare Beiträge zur deutschen Stromversorgung:

Repowering
"Halbierung der Anlagen = Verdoppelung der Leistung = Verdreifachung des Ertrags" wird die Erfolgsformel der deutschen Windenergie in den nächsten Jahren. Durch den Ersatz alter Windkraftanlagen der ersten Generationen durch moderne Multi-Megawatt-Anlagen kann die Leistung eines Windparks etwa verdoppelt und der Energieertrag verdreifacht werden. Die jährliche Energieerzeugung auf heute bereits genutzten Flächen könnte sich allein an Land bis 2020 auf fast 100 Mrd. KWh erhöhen.

Neubau
Nach vorsichtigen Schätzungen sind in den bereits ausgewiesenen Eignungsflächen für Windenergieanlagen an Land etwa 29.000 MW installierbar. Das entspricht einem weiteren möglichen Neubau von rund 7.000 MW bzw. über 15 Mrd. kWh Windstrom pro Jahr. Würde man darüber hinaus weitere Flächen ausweisen - wie dies etwa in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geplant ist - könnte man auf rund ein Prozent der Landesfläche Deutschlands mindestens 60.000 MW Kapazität installieren.

Offshore
In Nord- und Ostsee können bis 2020 rund 10.000 MW Kapazität installiert werden. Der Energieertrag beläuft sich auf mindenstens 35 Mrd. kWh im Jahr.

Tabelle zur Nettostromerzeugung und -verwendung 2007 in Terrawattstunden (TWh)


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Zahlen zur Entwicklung der Windenergie
Weitere Informationen über die heutige BWE-Fachtagung zur EEG-Novelle in Berlin

Pressemitteilung vom 08.07.2008 Bundesverband Windenergie
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