Mittwoch, Dezember 09, 2009

GRÜNE Münster kritisieren RWE-Feigenblatt "GreenGECCO"

Grüne zu „Green GECCO“: Stadtwerke sollen in Klimaschutz in Münster investieren und nicht in grünes Feigenblatt der RWE
Pressemitteilung GRÜNE Münster

Die Grünen lehnen das Engagement der Stadtwerke bei „Green GECCO" ab. „Wir wären erfreut, wenn sich RWE, die den Ausbau der erneuerbaren Energien jahrelang bekämpft hat, vom klimapolitischen Saulus zum Paulus wandeln und endlich selbst regenerative Energien fördern würde. Allerdings sehen wir nicht ein, warum RWE trotz prall gefüllter Konzernkassen seine Projekte von den Stadtwerken mitfinanzieren lassen will", kritisiert Wilhelm Breitenbach, der für die Grünen im, Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzt. Für Breitenbach drängt sich der Verdacht auf, RWE suche eine Risikoabsicherung über weitere Beteiligte, weil man den eigenen Projekten nicht traut.
Die Stadtwerke Münster haben bekanntlich vorgeschlagen, sich zusammen mit anderen Stadtwerken am Gemeinschaftsprojekt der RWE „Green GECCO" zu beteiligen. Die Entscheidung über die einzelnen Investitionen trifft letztlich die RWE.
Hauptkritik der Grünen sind die Projekte, die RWE konkret vorschlägt:
- Ein Biomasse-Heizkraftwerk mit angeschlossener Anlage zu Trocknung von Holzpellets im Kreis Siegen-Wittgenstein soll jährlich 80.000 Tonnen Holzpellets produzieren. Das für die Verfeuerung im Kraftwerk benötigte Holz stammt aus sog. Kurzumtriebsplantagen, die „Forstbiomasse" aus Pappeln, Weiden und Robinien gewinnen. Die Baumplantagen werden zur Steigerung des Ertrages in Abständen von rd. 10 Jahren immer wieder gerodet und neu angepflanzt. Das Verfahren wird von Forstleuten und Naturschutzverbänden massiv kritisiert, widerspricht es doch vollkommen den propagierten Zielen einer ökologischen Holzwirtschaft und einer klimafreundlichen Energieerzeugung.
- Eine Biogasanlage in Güterglück (Sachsen-Anhalt) soll jährlich mit 50.000 t nachwachsenden Rohstoffen aus der Landwirtschaft betrieben werden. Auch hieran entzündet sich die Kritik der Umweltverbände. Vornehmlich kommt nämlich Maissilage zum Einsatz. Mais braucht viel Kunstdünger und erhöht so die Grundwasserbelastung mit Nitraten und Phosphaten. Nicht unbekannt diese Problematik in Münster: Der Aasee lässt grüßen!
Hinzu kommt, dass sich RWE über eine verschachtelte Gesellschaftsstruktur die Entscheidung gesichert hat, in welche Projekte das Geld fließt. „Weder die Stadtwerke noch der Rat der Stadt Münster werden die Möglichkeit haben, über einzelne Projekte mitzubestimmen. Das widerspricht unseren Vorstellungen von umwelt- und bürgerfreundlicher Energie- und Umweltpolitik. Wenn die Stadt Münster zurzeit mit großem Aufwand einen „Bürgerpakt" für Klimaschutz propagiert und ihre Bürgerinnen und Bürger zum aktiven Klimaschutz motivieren will, dann können die Stadtwerke nicht gleichzeitig Millionenbeträge in Projekte investieren, die umweltpolitisch zweifelhaft sind und zudem keine Mitgestaltungsmöglichkeit bieten", moniert Gerhard Joksch, ebenfalls grüner Vertreter im Aufsichtsrat und im Stadtrat.
Für Breitenbach und Joksch stellt sich auch die Frage, ob RWE überhaupt ein verlässlicher Partner für kommunalen Klimaschutz werden kann. Erfolge im Klimaschutz habe Münster vor allem mit Projekten in der Stadt und aus eigener Kraft verbucht. Die Grünen verweisen die GuD-Anlage im Hafen, die inzwischen rd. 50 % des in Münster benötigten Stroms umweltfreundlich erzeugt, die vom Förderprogramm der Stadt unterstützte energetische Sanierung von mehr als 3.000 Wohnungen und die schnell wachsende Zahl von Bürgersolarkraftwerken auf den Dächern von Schulen, Sporthallen und anderen Gebäuden. Die Ressourcen für Klimaschutz in Münster und in der Region sind für die Grünen noch lange nicht ausgereizt.
Joksch nennt Projekte:
Die Umstellung von großen Heizanlagen auf Kraft-Wärme-Koppelung ver-spricht einen Zuwachs von umweltfreundlich erzeugter Elektroenergie von rd. 10 MW,
das Repowering bestehender Windenergieanlagen kann ebenfalls 10 MW zusätzliche elektrische Leistung freimachen und
Biogas aus den Abfällen der in Münster tätigen Landwirtschaftsbetriebe als Brennstoff für BHKW in Baugebieten und als Ersatz für Erdgas wartet noch immer auf seine Anwendung.
Sein Fazit: „Für solche Projekte in Münster und in der Region wären die Mittel der Stadtwerke deshalb wesentlich besser angelegt denn als grünes Feigenblatt für eine völlig verfehlte Energiepolitik der RWE".
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Dezember 03, 2009

    Windenergie liefert im Jahre 2020 ein Viertel des deutschen Strombedarfs

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien feierten gestern Abend in Anwesenheit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Ursula Heinen-Esser die symbolträchtige Marke von 25.000 Megawatt installierter Windenergieleistung in Deutschland. Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie, bot in seiner Begrüßungsrede dem Bundesumweltministerium und den zahlreichen Abgeordneten des Deutschen Bundestags eine vertrauensvolle Zusammenarbeit für den weiteren Ausbau der Windenergie an. "Vor 18 Jahren stand die Windenergie mit leeren Händen da. Heute haben wir die Volljährigkeit erreicht und decken mit 25.000 Megawatt installierter Windenergieleistung bereits über 7 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Wir stehen bereit, mehr Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen. Der Erfolg der Windenergie in Deutschland dokumentiert die Glaubwürdigkeit von Klimaschutz Made in Germany", erklärte Albers mit Blick auf die anstehenden UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen.

    Die Windenergie liefert mittlerweile Strom für mehr als 25 Millionen Menschen. Bis 2020 werden der Wind an Land und auf hoher See zusammen bereits 25 Prozent des deutschen Strombedarfs bereitstellen. Zusammen mit den anderen erneuerbaren Energien wird in 10 Jahren bereits jede zweite Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Quellen stammen." Vor diesem Hintergrund braucht die deutsche Energieversorung keine Brücktechnologien wie neue Kohlekraftwerke mit CCS-Technologie oder Laufzeitverlängerungen von Kernkraftwerken. Denn die Branche der Erneuerbaren Energien hat die Brücke bereits überschritten", betonte Albers.

    Die Entwicklung der Windenergie in Deutschland seit Beginn der 90er Jahre zeigt den zukünftigen Weg für Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und zukunftssichere Jobs. Bereits heute hat die deutsche Windindustrie über 90.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Weitere Jobs entstehen mit einem verstärkten Ausbau der Windenergie in Deutschland, neuen Exportmärkten, dem Aufbau der Offshore-Technologie und neuen Dienstleistungen. Bis zum Jahre 2020 sind zwischen 200.000 und 250.000 zukunftssichere Jobs allein in der Windenergie möglich.
  • Windenergie-Forum
  • Freitag, November 27, 2009

    Intelligente Netze entscheidend für weiteren Ausbau erneuerbarer Energien

    Pressemitteilung BMU EE

    Für die umfassende Modernisierung des deutschen Energiesystems hat sich der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jürgen Becker, ausgesprochen. "Unser Energiesystem wird sich in den nächsten Jahren erheblich verändern. Zum einen haben wir einen immer größeren Anteil erneuerbarer Energien. Zum anderen muss das bestehende Stromsystem aufgrund der Altersstruktur der Netze und Kraftwerke umfassend modernisiert werden. Daraus ergibt sich eine gute Gelegenheit, ein flexibles und effizientes Energiesystem mit hohem Anteil erneuerbarer Energien zu schaffen", sagte Becker beim Jahreskongress des Förderprogramms "E-Energy" in Berlin.

    Die Systemintegration erfordert dabei Veränderungen sowohl bei den erneuerbaren Energien als auch bei den bestehenden Versorgungsstrukturen. "Beide Seiten müssen ihre Hausaufgaben machen, um das Gesamtsystem zu optimieren. Wir werden den vorgesehenen Ausbau der erneuerbaren Energien nur sinnvoll umsetzen können, wenn wir das Zusammenspiel aller Stromerzeuger und -verbraucher intelligenter gestalten und dabei auch Speicher einbeziehen", so Becker weiter.

    Bei dem Förderprogramm "E-Energy - IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft" kooperieren Bundeswirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium ressortübergreifend. Ziel ist die Optimierung der Energieversorgung durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). In sechs Modellregionen werden mit einem Fördervolumen von insgesamt 60 Millionen Euro entsprechende Konzepte und Technologien entwickelt und umgesetzt. Das Bundesumweltministerium hat auch darüber hinaus die Integration der erneuerbaren Energien als einen Forschungsschwerpunkt definiert. In den Jahren 2008 und 2009 wurden dazu neue Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 40 Millionen Euro bewilligt. Damit sollen die Voraussetzungen für einen kontinuierlich steigenden Anteil erneuerbarer Energien geschaffen werden. Innerhalb des E-Energy-Programms fördert das Bundesumweltministerium die Projekte "Regenerative Modellregion Harz" und "Modellstadt Mannheim".
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, November 26, 2009

    NRW opfert den Klimaschutz zu Gunsten von Kohlekraftwerken

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Die nordrheinwestfälischen Regierungsfraktionen CDU und FDP planen die ersatzlose Streichung des § 26 Landesentwicklungsprogramm. Nach Absatz 2 dieser Vorschrift ist es für die Energieversorgung in NRW anzustreben, dass insbesondere einheimische und regenerierbare Energieträger eingesetzt werden. Am morgigen Freitag führt der Landtag in Düsseldorf eine öffentliche Anhörung zum Änderungsantrag von CDU und FDP durch.

    "CDU und FDP torpedieren mit diesem Gesetzesänderungsantrag die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die Meseberger Beschlüsse zur Klima- und Energiepolitik vom August 2007 müssen von Bund und Ländern gemeinsam umgesetzt werden. Nordrhein-Westfalen opfert jetzt sein energiepolitisches Bekenntnis zur Nutzung einheimischer und erneuerbarer Energieträger zu Gunsten von bis zu elf neuen Kohlekraftwerken. Das ist ein politischer Husarenstreich, dessen Tragweite knapp zwei Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen überhaupt nicht abzuschätzen ist", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. "So verspielt Deutschland die Integrität und Glaubwürdigkeit von Bundeskanzlerin Merkel beim Klimaschutz."

    § 26 Landesentwicklungsprogramm bildet bislang die landesplanerische Grundlage für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für den umweltverträglichen Umbau der Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen. Bezug auf den § 26 nahm nicht zuletzt auch das Oberverwaltungsgericht Münster im Urteil vom 3. September 2009 (Az.: 10 D 121/07.NE). Es monierte, dass der Rat der Stadt Datteln bei der Baugenehmigung des Steinkohlekraftwerks "…auch die Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms und des Landesentwicklungsplans zur ressourcen- und klimaschützenden Energienutzung nicht hinreichend berücksichtigt (habe)." Das OVG Münster hat den Bebauungsplan Nr. 105 – E.ON Kraftwerk – der Stadt Datteln aufgehoben, die Bezirksregierung Münster einen Baustopp erlassen.

    "Die nun von CDU und FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag angestrebte ersatzlose Streichung des § 26 Landesentwicklungsprogramm versucht, das Urteil des OVG Münster nachträglich zu kippen. Bis zu elf neue Steinkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen will die Regierung Rüttgers mit diesem durchsichtigen Manöver retten. Damit steigt Nordrhein-Westfalen aus dem Klimaschutz aus und setzt voll auf Kohle, die nicht einmal aus heimischen Zechen kommt, sondern aus Australien importiert wird", betonte Albers.

    Das Ansinnen von CDU und FDP fügt sich nahtlos in die Reihe neuer Hemmnisse gegen erneuerbare Energien durch die Regierung Rüttgers ein. Seit dem Amtsantritt im Jahr 2005 hat die nordrhein-westfälische Landesregierung den Ausbau der Windenergie massiv behindert. Durch die Einführung von hoch ineffizienten Höhenbegrenzungen, Abstandsregelungen und Kompensationsleistungen bleiben derzeit viele für die Windenergie geeignete Flächen ungenutzt. Aktuell drehen sich Windräder mit einer installierten Leistung von etwa 2800 Megawatt zwischen Rhein und Ruhr. Mit einer Landesplanung pro Windeenergie sind in Nordrhein-Westfalen zwischen 4000 und 4500 Megawatt bis 2020 möglich. Statt konsequent den Ausbau Erneuerbarer Energien in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, macht die Landesregierung jetzt den Kotau vor der etablierten Energiewirtschaft und die Rolle rückwärts in die überholte fossile Energieerzeugung.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, November 17, 2009

    BMU: Offshore-Windenergie für den erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien

    Offshore-Wissenschaftstage des Bundesumweltministeriums in Oldenburg eröffnet
    Pressemitteilung BMU EE

    "Die Windenergie hat auf absehbare Zeit in Deutschland von allen erneuerbaren Energien das größte Potenzial", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Katherina Reiche heute zur Eröffnung der 3. Offshore-Wissenschaftstage in Oldenburg. "Deshalb müssen wir bei der Offshore-Windenergie den Durchbruch schaffen. Mit den 12 Windenergieanlagen im Testfeld alpha ventus ist uns der Einstieg gelungen. Jetzt muss der Ausbau vorangehen", so Reiche.

    Auf der zweitägigen Veranstaltung stellt das Bundesumweltministerium den mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Forschungsprojekte vor, die es im Bereich der Offshore-Windenergie fördert. Rund 120 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium von 2006 bis 2009 allein für die Windenergieforschung aus dem Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bewilligt. Damit wurden rund 150 Projekte gefördert – vorwiegend in den Bereichen Offshore-Windenergie, Netzintegration der Windenergie und ihre Umwelt- und Naturverträglichkeit.

    Schwerpunkte der Forschungsförderung des Bundesumweltministeriums sind unter anderem die Entwicklung mehrerer Windenergieanlagen der 5 Megawatt-Klasse sowie die Forschungsinitiative "RAVE – Research at alpha ventus". Das Testfeld alpha ventus, das rund 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum liegt, ist der erste deutsche Offshore-Windpark. Das Bundesumweltministerium fördert dort mit rund 35 Millionen Euro ein breites Spektrum von Forschungsaktivitäten. Ein weiterer Förderschwerpunkt sind die drei Forschungsplattformen FINO 1, 2 und 3 in Nord- und Ostsee sowie die Gründung des Fraunhofer-Instituts für Windenergieforschung und Energiesystemtechnik (FhG-IWES) in Bremerhaven und Kassel.
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, September 24, 2009

    Windenergie liefert Strom für mehr als 25 Mio. Menschen

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Ochsenfurt-Erlach. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat heute den Startknopf einer Windenergieanlage des Windparks Ochsenfurt-Erlach bei Würzburg gedrückt. "Mit dieser Anlage überschreitet die Windenergie in Deutschland die Marke von 25.000 Megawatt installierter Leistung. Dieser Meilenstein verdeutlicht das riesige Potenzial der Windenergie für den Klimaschutz. Die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien und damit auch der Windenergie braucht weiterhin stabile politische Rahmenbedingungen. Denn jeder muss wissen: Wer auf Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken setzt, gefährdet tausende Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren", erklärte Bundesminister Gabriel im fränkischen Ochsenfurt-Erlach.

    Die Windenergie ist Pionier und Schlüsseltechnologie der Erneuerbaren Energien in unserem Land. Seit den Anfängen in den frühen 90er Jahren hat die Windenergie ihren Anteil an der Stromproduktion auf heute etwa 7 Prozent gesteigert. "Die Windenergie liefert mittlerweile Strom für mehr als 25 Millionen Menschen", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. "Und die Erfolgsgeschichte der Windenergie geht weiter. Bis 2020 wird der Wind an Land und auf hoher See zusammen bereits 25 Prozent des deutschen Stromverbrauchs bereitstellen."

    Einen erheblichen Anteil daran kann auch das größte Bundesland Bayern leisten. Im Freistaat drehen sich aktuell gerade einmal etwa 370 Windräder mit einer Leistung von etwas über 400 Megawatt. Doch das Potenzial ist bei weitem nicht ausgereizt. Über 10.000 Megawatt sind mit modernen Windenergieanlagen in Bayern möglich. "Um dieses Potenzial auch nutzen zu können, muss die Staatsregierung den Ausbau der Windenergie im Freistaat ganz oben auf die Tagesordnung setzen", forderte Albers.

    Bayern hat im nationalen Vergleich erheblichen Nachholbedarf. Deutlich kleinere Bundesländer mit vergleichbarem Windpotenzial wie etwa Sachsen-Anhalt sind dem Freistaat meilenweit enteilt und profitieren von der Windenergie. Über 44 Prozent Anteil am Stromverbrauch in Sachsen-Anhalt sprechen im Vergleich zu unter einem Prozent in Bayern eine deutliche Sprache. Zahlreiche bayrische Unternehmen profitieren bereits heute von der Windenergie - über 5.000 Menschen haben schon einen zukunftssicheren Arbeitsplatz. "Mit einem verstärkten Ausbau der Windenergie in Bayern können weitere qualifizierte Arbeitsplätze entstehen und Überkapazitäten aus der Automobilindustrie aufgefangen werden", so Albers. "Die Entwicklung der Windenergie in Deutschland in den letzten 20 Jahren zeigt Bayern den Weg. Die Windenergie ist der Schlüssel für Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und zukunftssichere Jobs."

    Aktuell stellt die deutsche Windindustrie über 90.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Weitere Jobs entstehen mit einem verstärkten Ausbau der Windenergie in Deutschland, neuen Exportmärkten, dem Aufbau der Offshore-Technologie und neuen Dienstleistungen. Bis zum Jahre 2020 sind zwischen 200.000 und 250.000 zukunftssichere Jobs allein in der Windenergie möglich.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, August 18, 2009

    Nur Erneuerbarer Strom bringt Elektroautos auf die richtige Spur

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Die Bundesregierung verabschiedet morgen in der Kabinettssitzung den nationalen Entwicklungsplan zur Elektromobilität. Der Bundesverband WindEnergie fordert im Vorfeld, dass die Erneuerbaren Energien einen Grundpfeiler des "Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität" stellen. "Elektroautos fahren nur dann umweltfreundlich, wenn sie mit erneuerbarem Strom fahren", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. "Deshalb schlummert in den Pilotversuchen der großen Energieversorger die Gefahr, dass beliebiger Fahrstrom genutzt wird. Notwendig sind aber Konzepte mit Erneuerbarem Strom. Nur so kann die Elektromobilität ihren Beitrag für den Klimaschutz leisten."

    Die Bundesregierung möchte bis 2020 mehr als eine Million Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf deutsche Straßen bringen. Zahlreiche Projektanträge der Erneuerbaren Energien-Branche belegen bereits heute das hohe Innovationspotenzial und die Investitionsbereitschaft der Erneuerbaren auf diesem Zukunftsfeld. "Für eine erfolgreiche Markteinführung von Elektrofahrzeugen in Deutschland brauchen wir faire, transparente und vor allem unbürokratische Rahmenbedingungen", erklärte Albers. "Es muss möglichst einfach sein, sich ein Elektrofahrzeug anzuschaffen und täglich zu nutzen. Hier kann die Bundesregierung Innovationen und Wettbewerb fördern und so die Markteinführung unterstützen."

    Der Bundesverband WindEnergie schlägt eine Förderung der Erneuerbaren Elektromobilität innerhalb des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) vor. Im Rahmen des so genannten Kombibonus soll die Nutzung erneuerbaren Fahrstroms belohnt werden. Mit einer ausreichend großen Flotte von Elektroautos, die zu Hause und möglichst auch vor dem Büro an das elektrische Netz angeschlossen sind, könnte eine Vielzahl dezentraler Stromspeicher zu einem großen virtuellen Stromspeicher zusammengeschlossen werden. Dieses unter dem Namen "Vehicle to Grid (V2G)" entwickelte Konzept kann so einen wesentlichen Beitrag zur Integration steigender EE-Strommengen in das Versorgungssystem liefern.

    Der Entwurf für einen Kombikraftwerks-Bonus im Rahmen des EEG liegt seit Anfang Mai auf Eis. Dabei eröffnet der Bonus Deutschland den Weg zu einer weiteren innovativen Exporttechnologie. "Deutschland darf diese Chance im weltweiten Wettbewerb nicht verspielen", appellierte Albers an die Politik. "Gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise muss die Politik die Technologien von morgen fördern."
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, August 12, 2009

    Inbetriebnahme der beiden E-126 am Hamburger Hafen

    Pressemitteilung BENERCON

    Am Donnerstag, dem 6. August, sind die beiden E-126/6 MW in Hamburg-Altenwerder in Betrieb gegangen. Damit wurde ein Bauprojekt erfolgreich abgeschlossen, das vor vier Jahren mit der Errichtung der Zuwegung begann. Die Fundamente hat ENERCON im Sommer vergangenen Jahres errichtet, der Aufbau von Turm und Gondel wurde Ende April 2009 abgeschlossen.

    ENERCON hat bei der zweiten E-126 in Altenwerder erstmals die komplett am Boden vormontierte Rotornabe der Großwindanlage gezogen, die über 300 Tonnen wiegt. Der Kranhersteller TerexDemag hat für diese Kranleistung den Spezialkran CC 9800 mit einer Höhe von rund 150 Metern und einer Zugkraft von bis zu 1600 Tonnen entwickelt. Beim Aufbau in Hamburg kam das erste Exemplar dieses Krans zum Einsatz, den die belgische Firma Sarens verleiht. ENERCON selbst wird ab dem Herbst über einen eigenen CC 9800 für seinen Aufbau verfügen.

    Betreiber der beiden Anlagen in Altenwerder ist die Windpark GmbH & Co. Hamburg KG. Das Windgutachten hat für jede der beiden E-126 einen Stromertrag von über 15 Mio. kWh jährlich errechnet. Umgerechnet könnten allein mit diesen Windenergieanlagen zusammen über 7500 durchschnittliche Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. Die CO2-Einsparung beträgt jährlich mindestens 18.000 Tonnen – unter der Annahme, dass jede Kilowattstunde Windstrom gegenüber dem herkömmlichen Strom-Mix in Deutschland ca. 0,6 kg CO2-Einsparung erbringt. Das Vorhaben wurde durch die KvH Projekt GmbH & Co. KG, Hamburg geplant und projektiert.

    Donnerstag, Juli 23, 2009

    Windindustrie trotzt Wirtschaftskrise

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Nach einem Rekordwachstum in 2008 stabilisiert sich der Weltmarkt für Windenergieanlagen 2009 auf sehr hohem Niveau. Mit vergleichsweise sehr guter Finanzierungssicherheit gegenüber anderen Branchen und einem stabilen Heimatmarkt im Rücken behaupten deutsche Hersteller und Zulieferer ihre Spitzenstellung beim weltweiten Ausbau der Windenergie. So bringen der Bundesverband WindEnergie und VDMA Power Systems das Ergebnis der aktuellen Wertschöpfungsstatistik auf den Punkt.

    Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten erhöhte sich im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf über 7,9 Milliarden Euro. Der weltweite Gesamtumsatz lag bei etwa 27 Milliarden Euro. Die Exportquote der in Deutschland produzierenden Windenergieanlagenhersteller betrug in 2008 über 80 Prozent. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche etwa 9,7 Milliarden Euro. 2008 stellten Hersteller und Zulieferer allein etwa 37.000 direkte Arbeitsplätze bereit. Mit den industriellen Vorleistungen, Installation und Infrastruktur sowie Service und Betrieb waren in der gesamten Windbranche rund 90.000 Personen beschäftigt.

    "Die Windindustrie steht in der Wirtschaftskrise wesentlich besser da als der Durchschnitt des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Der Weltmarkt wird in 2009 eine Verschnaufpause einlegen, um 2010 wieder mit einer Wachstumsrate von bis zu zehn Prozent aufwarten zu können. Die internationalen Märkte sind intakt und bei vernünftigen Projekten steht auch die Finanzierung", kommentierte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems die Entwicklung. Insgesamt rechnen Hersteller und Zulieferer für 2009 mit rund 27.000 Megawatt an Neuinstallationen weltweit, für 2010 mit rund 29.000 Megawatt.

    "Auch Europa bleibt auf Kurs. Mit der europäischen Erneuerbaren Energien-Richtlinie haben wir EU-weit verlässliche Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum der europäischen Windbranche bis zum Jahr 2020. Neben Deutschland und Spanien haben sich Italien, Großbritannien und Frankreich als Milliardenmärkte etabliert", so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

    Der amerikanische Markt wird aufgrund der Finanzkrise in 2009 um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen. Der chinesische Markt hingegen legt auch 2009 weiter kräftig zu. "Hier ist zu hoffen, dass der rigorose chinesische Protektionismus abgebaut wird und die deutsche Windindustrie auch von diesem Markt profitieren kann", betonte Herdan.

    Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) konnte der Inlandsmarkt im ersten Halbjahr 2009 seine Stellung gegenüber dem Vorjahreszeitraum behaupten. Es wurden 401 Anlagen mit rund 800 Megawatt Gesamtleistung installiert. Insgesamt waren Mitte 2009 20.674 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 24.700 Megawatt installiert.

    "Wir gehen davon aus, dass der deutsche Markt in 2009 stärker als der Weltmarkt wächst. Mit dem Rückenwind der EEG-Novelle 2009 rechnen wir für 2009 mit rund 2.000 Megawatt neu installierter Leistung - über 300 Megawatt mehr als in den beiden Vorjahren. 2010 sind rund 2.500 Megawatt Neubau in Deutschland realistisch", sagte Albers.

    Auch in Nord- und Ostsee nimmt die Windenergie Gestalt an. Erste Anlagen stehen bereits im Offshore-Testfeld Alpha Ventus. 100 Megawatt Offshore-Windenergie Leistung werden voraussichtlich Ende des Jahres installiert sein. 2010 werden weitere Windparks im Meer fertig gestellt. "Gerade durch die Realisierung der ersten Offshore-Projekte vor der eigenen Küste werden deutsche Hersteller und Zulieferer auch vom Offshore-Geschäft in anderen europäischen Ländern profitieren", resümierte Herdan. Trotz Wirtschaftskrise ist die Finanzierung zahlreicher Offshore-Windparks aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen und des verstärkten Engagements von Energieversorgern und Großinvestoren gesichert.


    Deutsche Windindustrie 2008 (Vergleich zu 2007)
    • Weltmarktvolumen: 27.300 Mio. Euro (+24 %) / 27.050 MW (+38 %) 
      Deutsche Wertschöpfung Anlagen und Komponenten: 7.950 Mio. Euro (+30 %)
    • Deutsche Wertschöpfung inkl. Dienstleistung: 9.700 Mio. Euro (+28 %)
    • Deutsche Exportquote (Hersteller mit Produktion in Deutschland): 81 % 
      Arbeitsplätze Hersteller und Zulieferer direkt: ca. 37.000
    • Arbeitsplätze inkl. Vorleistungen und Dienstleistungen direkt und indirekt ca. 90.000 
    Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2009
    • Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 802 MW (+/-0 % im Vergleich zum 1.Hj. 2008)
    • Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2009: 24.694 MW
    • Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 6.210 MW (+ 183 MW seit 31.12.2008) 
    • Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 3.969 MW (+ 200 MW seit 31.12.2008) 
    • Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 3.153 MW (+ 139 MW seit 31.12.2008)

    Downloads:

    Montag, Mai 11, 2009

    BWE: Wind und Atom passen nicht zusammen

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundesverband WindEnergie hält eine Allianz zwischen Kernkraft und Erneuerbaren Energien für eine Mogelpackung. "Längere Laufzeiten von Kernkraftwerken blockieren die Windenergie in Deutschland", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. „Das „Angebot“ der Atomindustrie führt direkt auf einen energiepolitischen Holzweg“.

    Die Nutzung der Windenergie und längere Laufzeiten von Kernkraftwerken stehen in einem Systemkonflikt. Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke blockieren den Ausbau der Windenergie. Sie verstopfen Stromnetze und Strommärkte und stellen in der Konsequenz den Vorrang der Erneuerbaren Energien in Frage. "Mit der EEG-Novelle 2009 hat der deutsche Gesetzgeber die Grundlagen für den weiteren Ausbau der Windenergie gesichert. Dieser Schwung darf nicht durch Debatten um den Ausstieg aus dem Ausstieg verspielt werden. Investoren wollen wissen, in welche Richtung es geht", betonte Albers. "Sonst laufen wir in Deutschland Gefahr, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu verpassen."

    Bis 2020 sind in Deutschland nach Berechnungen des BWE moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 Megawatt an Land und 10.000 Megwatt auf hoher See zu erwarten. Selbst wenn einige Anlagen in Wartung oder im Windschatten liegen: Bei windigen Wetterlagen werden dann weit über 45.000 Megawatt eingespeist, das entspricht mehr als der Summe aller Grundlastkraftwerke in Deutschland. "Inflexible Kraftwerke wie Kernenergiemeiler oder Kohlegrundlasteinheiten werden in Zukunft nicht mehr gebraucht. Deutschland sollte jetzt in regenerative Kombikraftwerke, neue Speicher und Verbrauchsmanagement investieren, anstatt Alttechnologien künstlich am Leben zu halten."

    Hintergrund >> Tabelle zur Nettostromerzeugung und -verwendung 2007 in Terrawattstunden (TWh)