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Dienstag, Januar 27, 2009

Jahresbilanz Windenergie 2008

Inlandsmarkt stabil – Auswirkungen der Finanzkrise moderat – Weltmarkt wächst weiter
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin. In einem weiter wachsenden Weltmarkt hat sich der deutsche Markt in 2008 auf einem stabilen Niveau gehalten, gaben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) heute in Berlin bekannt. Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Insituts (DEWI) wurden in 2008 im Inland 866 (2007: 883) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.665 (2007: 1.667) Megawatt (MW) neu installiert. Der Zubau bewegte sich damit auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt waren in Deutschland Ende 2008 20.301 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 23.902 MW installiert.

"Der deutsche Markt hat sich aktuell auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Durch das Inkrafttreten des neuen EEG zum 1. Januar 2009 und die dadurch geschaffene Planungssicherheit rechnen wir für 2009 trotz Finanzkrise wieder mit einem Wachstum. Die Novelle bietet die Chance, den Ausbau der Windenergie als Klimaschutztechnologie wieder deutlich anzuschieben und so die von der Bundesregierung gesetzten Ziele zu erreichen", erklärten Hermann Albers, Präsident des BWE und Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

Der Weltmarkt verzeichnet 2008 ein weiteres hohes Wachstum. Der stärkste Markt weltweit und das zum vierten Mal in Folge ist mit etwa 8000 bis 9000 MW neu installierter Leistung der US-amerikanische Markt (2007: 5244 MW). Er wird durch das von der neuen US-Administration vorgesehene Klimapaket, das eine Verdoppelung der erneuerbaren Energien in den nächsten drei Jahren vorsieht, auch weiterhin seine Führungsrolle behalten. Die Windindustrie wird auch in diesem und im nächsten Jahr ein zweistelliges Wachstum aufweisen.

Der Vorsprung deutscher Technologie macht sich mit einer Exportquote von weit über 80 Prozent auf dem Weltmarkt bezahlt und generiert Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die deutsche Windindustrie ist allerdings aufgefordert, ihre Spitzenstellung weiter auszubauen, um nicht Gefahr zu laufen, an dieser Stelle von anderen Ländern überholt zu werden. Ein stabiler Inlandsmarkt als Technologieschaufenster für weitere Erfolge ist dabei äußerst wichtig.

Effiziente und klimaschonende Energietechnologien sind rund um den Globus gefragt und bieten eine Impulschance in der Finanzmarktkrise. Die energiepolitischen Rahmenbedingungen sind weltweit besser denn je. "Selbst wenn einige Hersteller und Zulieferer ihre Prognosen nach unten korrigiert haben, ist das Umsatzwachstum immer noch zweistellig. Welche Branche kann das heutzutage überhaupt noch bieten?", so Herdan.

BWE und VDMA Power Systems sehen optimistisch in die Zukunft. Die Windindustrie wird eine der stärksten Wachstumsbranchen der nächsten Jahre bleiben. Ihre dynamische Entwicklung kann auch positive Impulse in der weltweiten Finanzmarktkrise geben. "Wir müssen darauf achten, dass bei der Exportfinanzierung und Offshore-Projekten auch den Auswirkungen der Finanzkrise Rechnung getragen wird, um die geplanten Projekte umsetzen zu können", betonte Herdan. Dazu sind die Verbände derzeit mit Politik und Banken im Gespräch.

Im Ranking der Bundesländer lagen in 2008 Brandenburg (Neuzubau 408 MW), Niedersachsen (384 MW) und Sachsen-Anhalt (227 MW) vorn. Außerdem werden in drei Ländern (Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) inzwischen um die 40 % des Nettostromverbrauchs aus Windenergie gedeckt. Niedersachsen hat als erstes Bundesland 6.000 MW installierte Gesamtleistung übersprungen und ist damit auf einem guten Weg, das Ziel 10.000 MW bis 2020 zu erreichen. "Dies zeigt, dass es nicht nur in den norddeutschen Küstenländern, sondern weiterhin im Binnenland eine Ausbaudynamik gibt", so Albers. "Nach der Novelle des EEG kommt es für den weiteren Erfolg der Windenergie in Deutschland nun darauf an, den Netzausbau konsequenter und zügiger als bisher voranzutreiben. Auch der Einsatz effizienter neuer Anlagengenerationen muss in Zukunft möglich gemacht werden. Aktuell wirken sich eine Reihe von Länderverordnungen zu Höhenbegrenzungen in diesem Bereich äußerst hemmend aus".

Mittwoch, Dezember 17, 2008

Klimapaket der EU

Erneuerbare Energien können Verwässerung des Emissionshandels kompensieren
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Das Europäische Parlament hat heute der Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien in Europa bis 2020 zugestimmt. Letzten Freitag hatte bereits der Europäische Rat grünes Licht für das EU-Klima- und Energiepaket gegeben. "Die Richtlinie garantiert den Fortbestand des Erfolgsmodells Erneuerbares Energien Gesetz (EEG). Sie gibt der deutschen Windindustrie stabile Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Windenergie in Deutschland und für den Export", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

Das Klimapaket ist allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu betrachten. Die Ausnahmeregelungen für die energieintensiven Industrien und den osteuropäischen fossilen Kraftwerkspark beim Emissionshandel machen die Auktionierung der Verschmutzungsrechte zu einem zahnlosen Tiger im Kampf gegen die Erderwärmung. "Die Ausnahmen werden die ursprünglichen Klimaschutzziele der EU verwässern. Für Deutschland ist das Reduktionsziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 nur dann zu erreichen, wenn die Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan den Ausbau der Erneuerbaren Energien entschiedener fördert. Wenn Bund, Länder und Kommunen es politisch wollen, kann die Windenergie zusammen mit den anderen Erneuerbaren Energien die Verwässerung des Emissionshandels kompensieren“, betonte Albers.

Die heute verabschiedete EU-Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien in Europa enthält zum ersten Mal rechtlich verbindliche Ziele zum Ausbau Erneuerbarer Energien für alle Mitgliedstaaten. Bis 2020 müssen 20 Prozent des gesamten EU-Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die Richtlinie garantiert das erfolgreiche Modell der Einspeisevergütung, das in den meisten EU-Staaten inzwischen angewendet wird. So kann die Branche der Erneuerbaren Energien in Europa weiterhin Vorreiter für innovative Technologien und Klimaschutz bleiben. Sie fordert von den Mitgliedstaaten den Ausbau der erforderlichen Netzinfrastruktur und gibt Regeln für die Übertragung erneuerbaren Stroms vor. Mitgliedstaaten müssen administrative Hürden, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien behindern, abbauen.

Bis zum 30. Juni 2009 veröffentlicht die Europäische Kommission eine Vorlage für die Nationalen Aktionspläne. Im Sommer 2009 soll die Richtlinie in Kraft treten. Bis Mitte 2010 werden die Nationalen Aktionspläne aller 27 EU-Mitgliedstaaten an die Kommission übermittelt, bis Ende 2010 werden diese durch die Kommission evaluiert. Danach wird die Kommission regelmäßig Fortschrittsberichte veröffentlichen.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, September 10, 2008

    Mit Windstrom Auto fahren – billiger und weniger CO2

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Zur viel diskutierten breiten Einführung von Elektrofahrzeugen erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie, auf der Husum Wind Energy: „Mittels der Elektromobilität kann die Windenergie nicht nur den Strom-, sondern auch den Verkehrssektor mit erneuerbarer Energie versorgen und so helfen, die Ziele für Klimaschutz- und Versorgungssicherheit der Bundesregierung und der Europäischen Union zu erreichen.“

    Die Nutzung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist an sich aber noch keine Lösung. „Elektroautos fahren nur dann umweltfreundlich, wenn sie mit erneuerbarem Strom fahren. Alles andere ist eine Mogelpackung für den Verbraucher, denn die Emissionen und Abfälle der herkömmlichen Stromerzeugung müssen selbstverständ-lich in der Bilanz berücksichtigt werden“, so Albers.

    Als weiteren Vorteil der Windenergie führt Albers an, dass sie eine einheimische, unerschöpfliche Energiequelle ist: „So können wir uns dauerhaft von der hohen Importabhängigkeit bei Öl und Gas befreien. Genügend Windstrom stellen wir allemal bereit. Bis 2020 sind in Deutschland moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Diese werden dann rund 150 Mrd. Kilowattstunden Strom ohne CO2-Emissionen und radioaktiven Abfall im Jahr produzieren. Ein Fünftel davon würde reichen, um den Jahresbedarf von 10 Millionen Elektrofahrzeugen zu decken“, betonte Albers.

    Windenergie und Elektromobilität können sich auch beim Netzmanagement hervorragend ergänzen. Trotz immer besserer Prognosen des Windangebots der nächsten Tage und Stunden steigt mit wachsender Turbinenkapazität auch der Bedarf für Regelleistung. Diese wird vorgehalten, um kurzfristige Abweichungen von der Prognose jederzeit sofort auszugleichen. Heute werden dafür schnell zu startende Pumpspeicher-wasserkraftwerke oder Gasturbinen eingesetzt. Mit einer ausreichend großen Flotte von Elektroautos, die zu Hause und möglichst auch vor dem Büro an das elektrische Netz angeschlossen sind, könnte eine Vielzahl dezentraler Stromspeicher zu einem großen virtuellen Stromspeicher zusammengeschlossen werden. Dieses unter dem Namen „Vehicle to Grid (V2G)“ entwickelte Konzept kann so einen wesentlichen Beitrag zur Integration steigender Menge von Windenergie in das Versorgungssystem liefern.

    „Die Wiege der Automobilindustrie steht in Deutschland. Darum sehe ich uns heute in der Verantwortung, als Impulsgeber auf dem Gebiet der Elektromobilität voranzugehen. Die Verbindung von sauberem Windstrom und motorisiertem Individualverkehr liegt auf der Hand“, so Hermann Albers.

    Anlage: Zahlen und Größenvergleiche

    Für Elektrofahrzeuge rechnet man mit einem Verbrauch von maximal 20 Kilowattstunden (kWh) Strom pro 100 km (entsprechend dem Energieinhalt von rund zwei Liter Benzin). Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr entspricht dies einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh, etwa dem normalen Verbrauch eines 4-Personen-Haushalts. Eine Flotte von 10 Millionen Elektrofahrzeugen würde jährlich 30 Mrd. kWh verbrauchen, das sind knapp sechs Prozent des heutigen Strombedarfs in Deutschland.

    Ein dreiphasiger Steckdosenanschluss („Kraftstrom“), der in jedem Haus möglich ist, kann etwa zehn Kilowatt (kW) Leistung abgeben oder aufnehmen. Der Energieinhalt für 100 km Fahrt kann damit rechnerisch in rund zwei Stunden geladen werden. Bei einer statistischen Stillstandszeit von rund 23 Stunden am Tag, ergibt sich damit eine große Zeitspanne, in der die Akkus eines Elektromobils zum Auf- und Entladen für Regelenergiezwecke genutzt werden können. Bei 10 Mio. Elektrofahrzeugen ergäbe sich eine mögliche maximale Regelenergiekapazität von 100.000 Megawatt – das ent-spricht etwa der Gesamtleistung aller konventionellen Kraftwerke in Deutschland und einem Vielfachen der in Zukunft benötigten Regelleistung.

    Download: Presse Handout - Deutsche Windindustrie

    Dienstag, September 09, 2008

    BWE: Effizientere Befeuerung verschafft der Windenergie an Land mehr Akzeptanz

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundesverband WindEnergie e.V. hat heute zum Auftakt der weltweit größten Windenergiemesse in Husum den Abschlussbericht der mit 125.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten HiWUS-Studie vorgestellt. „Die Studie zeigt, dass es mit dem Einsatz neuer, innovativer Technologien möglich ist, die Wirkungen von Markierungen und Befeuerungen an Windrädern zu minimieren, ohne dass die Sicherheit des Flugverkehrs und der Seefahrt gefährdet wird. Mit einer effizienteren Befeuerung erhöhen wir die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung. Die ist notwendig, um die Windenergie an Land durch Neubau und Repowering weiter auszubauen“ sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

    Windenergieanlagen im Binnenland lassen sich am wirtschaftlichsten mit den ertragreicheren Winden über 100 Metern betreiben. Als Faustformel gilt, dass in dieser Höhe jeder Meter mehr Turmhöhe einen Mehrertrag von einem Prozent erbringt. Durch diesen technologischen Fortschritt nimmt der Anteil der nach Luftverkehrsgesetz zu kennzeichnenden Windenergieanlagen zu. Seit 2004 legt in Deutschland die allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV) fest, wie Windenergieanlagen zu kennzeichnen sind. Entsprechend der International Civil Aviation Organization wird in der AVV zwischen der Tag- und Nachtkennzeichnung unterschieden. Während die Kennzeichnung am Tag über farbige Markierungen und/oder weiße Feuer erfolgt, dürfen für die Nachtkennzeichnung in Deutschland ausschließlich rot blinkende Feuer verwendet werden. Dadurch fühlen sich viele Anwohner oftmals gestört.

    „Die HiWUS-Studie zeigt, wie ein Interessenausgleich zwischen der Flugsicherung, der Seefahrt, des Naturschutzes und der Windenergiebranche möglich ist. Die Windindustrie ist nun gefordert, die bestehenden Möglichkeiten effizient zu nutzen und weitere innovative Ideen zur Kennzeichnung zu entwickeln. Durch den Einsatz von Radarsystemen wäre zu 99 % aller Fälle eine Befeuerung des Windrads nicht mehr notwendig“, betonte Albers.

    Primär- und/oder Sekundärradarsysteme signalisieren den Windenergieanlagen rechtzeitig, dass ein Flugzeug in der Annäherung ist. Nach diesem Signal schaltet das Windrad dann automatisch die Befeuerung an. Der Bundesverband WindEnergie e.V. plant - aufbauend auf den positiven Ergebnissen der HiWUS-Studie - weitere Pilotprojekte auf den Weg zu bringen.

    * HiWUS = Entwicklung eines Hindernisbefeuerungskonzeptes zur Minimierung der Lichtemission an On- und Offshore-Windenergieparks und -anlagen unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit der Aspekte Umweltverträglichkeit sowie Sicherheit des Luft- und Seeverkehrs.
    Gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juli 23, 2008

    Exportschlager Windenergie Made in Germany

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Die Erfolgsgeschichte der Windenergie in Deutschland geht weiter. Auf der Grundlage eines robusten Heimatmarkts nehmen deutsche Hersteller und Zulieferer eine Spitzenstellung beim weltweiten Ausbau der Windenergie ein: Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug in 2007 6,1 Milliarden Euro – 21 Prozent mehr als 2006. Am weltweiten Gesamtumsatz von 22,1 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer 2007 damit einen Anteil von knapp 28 Prozent. Die Exportquote stieg von 74 Prozent in 2006 auf über 83 Prozent in 2007 an. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche über 7,6 Milliarden Euro.

    „Die aktuelle Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) zeigt, dass die deutsche Windindustrie ihre führende Stellung im Weltmarkt im letzten Jahr hervorragend behauptet hat. Ihr Marktanteil wäre noch höher ausgefallen wären Hersteller und Zulieferer nicht an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Mittlerweile ist die Branche auf allen Schlüsselmärkten in Europa, Nordamerika und Asien mit Technik und Know-how präsent“, betonte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. „In den Wachstumsmärkten USA und China werden weitere Fertigungsstätten deutscher Unternehmen gebaut. Für 2008 werden allein in den USA 8.000 und in China 5000 Megawatt an neu installierter Leistung erwartet“, so Herdan weiter.

    Die im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie (BWE) und des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erstellte Herstellerbefragung unterstreicht die Bedeutung eines stabilen Inlandsmarkts als Grundlage für Erfolge auf dem stetig wachsenden Weltmarkt. Im ersten Halbjahr 2008 wurden in Deutschland 415 Anlagen mit fast 800 Megawatt Gesamtleistung installiert – ein Plus von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt sind Mitte 2008 in Deutschland 19.869 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 23.044 MW installiert. „Der nationale Markt wird sich Ende 2008 auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln und 2009 wieder langsam anziehen“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie. „Die EEG-Novelle 2009 und geplante neue Flächenausweisungen in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bringen neuen Schwung für die Windenergie an Land.

    Die steigende Nachfrage nach Windenergieanlagen im In- und Ausland ist für etwa 10.000 neue Jobs in der Windenergiebranche im letzten Jahr verantwortlich. Alle Hersteller und Zulieferer weiten ihre Kapazitäten in Deutschland und auch an internationalen Standorten aus. Mehr als 90.000 Menschen arbeiten aktuell in der deutschen Windenergie-Branche“, sagte Albers, über den Wirtschaftsfaktor und Jobmotor Windenergie.

    BWE und VDMA Power Systems schauen optimistisch in die Zukunft. „Die im Sommer verabschiedete Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt, um die Erfolgsgeschichte der Windenergie in Deutschland fortzuschreiben. Betreiber, Hersteller, Zulieferer und Projektierer haben jetzt die notwendige Investitionssicherheit“, so Thorsten Herdan.

    Hermann Albers betonte die Chancen des Repowering für die künftige Entwicklung des Inlandsmarkts. "Halbierung der Anlagen = Verdoppelung der Leistung = Verdreifachung des Ertrags" wird die Erfolgsformel der deutschen Windenergie in den nächsten Jahren. Durch den Ersatz alter Windkraftanlagen der ersten Generationen durch moderne Multi-Megawatt-Anlagen kann die Leistung eines Windparks etwa verdoppelt und der Energieertrag verdreifacht werden“, so Albers.


    Die wichtigsten Zahlen, erstellt vom Deutschen Windenergie-Institut im Auftrag von BWE und VDMA:
    Deutsche Windkraftindustrie 2007 (Vergleich zu 2006)Deutsche Wertschöpfung Inland: 1.035 Mio. Euro (- 22 %)
    Deutsche Wertschöpfung Export: 5.100 Mio. Euro (+ 37 %)
    Deutsche Exportquote: 83 % (2006: 74%)
    Deutsche Wertschöpfung gesamt: 6.134 Mio. Euro (+ 21 %)
    Deutsche Wertschöpfung inkl. Dienstleistung: 7.602 Mio. Euro (+ 14 %)
    Weltmarktvolumen: 22.128 Mio. Euro (+ 44 %) oder 19.582 MW (+ 30,5 %)
    Deutscher Weltmarktanteil: 27,7 % (2006: 32,9 %)
    Arbeitsplätze: ca. 90.000 (+ 22 %)

    Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2008
    Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 799 MW (+ 20 % im Vergleich zum 1.Hj. 2007)
    Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2008: 23.044 MW
    Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 5.799 MW (+ 155 MW seit 31.12.2007)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 3.528 MW (+ 169 MW seit 31.12.2007)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 2.964 MW (+ 178 MW seit 31.12.2007)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Schleswig-Holstein: 2.621 MW (+ 99 MW seit 31.12.2007)
    Gesamte Windenergie-Kapazität NRW: 2.601 MW (+ 43 MW seit 31.12.2007)
    Downloads:

    Dienstag, Juli 08, 2008

    BWE: Stromversorgung 2020 – jede vierte Kilowattstunde vom Wind

    Die deutsche Windbranche hat sich in den vergangenen Jahren eine führende Position im internationalen Windmarkt erarbeitet. Ende 2007 waren in Deutschland über 22.200 Megawatt (MW) Windleistung installiert. Damit konnten 40 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom bereit gestellt werden - rund 7 Prozent des deutschen Verbrauchs. "Die am Freitag nun auch vom Bundesrat verabschiedete Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt, um die Erfolgsgeschichte der Windenergie in Deutschland fortzuschreiben. Betreiber, Hersteller, Zulieferer und Projektierer haben jetzt die notwendige Investitionssicherheit", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE) zur heutigen Eröffnung einer Fachtagung des Verbandes zur EEG-Novelle.

    Bis 2020 sind in Deutschland nach Berechnungen des BWE moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Diese 55.000 MW werden dann rund 150 Mrd. Kilowattstunden Strom ohne CO2-Emissionen und radioaktiven Abfall im Jahr produzieren. "Schon in 12 Jahren kann jede vierte Kilowattstunde Strom aus einer Windenergieanlage kommen", betonte Albers.

    Der weitere Ausbau der Windenergie erfolgt sowohl durch den Neubau auf ausgewiesenen Eignungsflächen an Land, durch das so genannte Repowering als auch durch die Nutzung der Offshore-Windenergie. Bis 2020 ergeben sich bei Fortschreibung der positiven Rahmenbedingungen folgende realistisch erreichbare Beiträge zur deutschen Stromversorgung:

    Repowering
    "Halbierung der Anlagen = Verdoppelung der Leistung = Verdreifachung des Ertrags" wird die Erfolgsformel der deutschen Windenergie in den nächsten Jahren. Durch den Ersatz alter Windkraftanlagen der ersten Generationen durch moderne Multi-Megawatt-Anlagen kann die Leistung eines Windparks etwa verdoppelt und der Energieertrag verdreifacht werden. Die jährliche Energieerzeugung auf heute bereits genutzten Flächen könnte sich allein an Land bis 2020 auf fast 100 Mrd. KWh erhöhen.

    Neubau
    Nach vorsichtigen Schätzungen sind in den bereits ausgewiesenen Eignungsflächen für Windenergieanlagen an Land etwa 29.000 MW installierbar. Das entspricht einem weiteren möglichen Neubau von rund 7.000 MW bzw. über 15 Mrd. kWh Windstrom pro Jahr. Würde man darüber hinaus weitere Flächen ausweisen - wie dies etwa in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geplant ist - könnte man auf rund ein Prozent der Landesfläche Deutschlands mindestens 60.000 MW Kapazität installieren.

    Offshore
    In Nord- und Ostsee können bis 2020 rund 10.000 MW Kapazität installiert werden. Der Energieertrag beläuft sich auf mindenstens 35 Mrd. kWh im Jahr.

    Tabelle zur Nettostromerzeugung und -verwendung 2007 in Terrawattstunden (TWh)


    Lesen Sie dazu auch:

    Zahlen zur Entwicklung der Windenergie
    Weitere Informationen über die heutige BWE-Fachtagung zur EEG-Novelle in Berlin

    Pressemitteilung vom 08.07.2008 Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juni 18, 2008

    BWE: Bundesregierung springt bei der Beschleunigung des Netzausbaus zu kurz

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Die Bundesregierung hat heute im zweiten Teil des integrierten Energie- und Klimapakets den Entwurf für ein Energieleitungsausbaugesetz (ELAG) beschlossen. Zentrales Element dieses Gesetzgebungsvorhabens ist es, im Höchstspannungsnetz (380 Kilovolt) vier Pilotprojekte für Erdkabel anstelle von Freileitungen zu ermöglichen. Im Hochspannungsnetz (110 Kilovolt) sollen Erdkabel nach wie vor nur in einem schmalen Küstenstreifen von 20 Kilometern und für die Anbindung von Offshore-Windparks möglich sein.

    „Wir freuen uns, dass jetzt auch Erdkabel als eine ernsthafte Option für die Beschleunigung des Netzausbaus von der Bundesregierung gesehen werden. Aber sie springt zu kurz“, sagte Hermann Albers, Bundespräsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE) zum Regierungsentwurf. „Während man für das 380-Kilovolt-Netz – quasi den elektrischen Autobahnen – jetzt die unterirdische Verlegung ermöglichen will, sind Erdkabel bei den regionalen Zubringern im 110-Kilovolt-Bereich weiterhin nur in den Küstenregionen vorgesehen. Dabei besteht in den regionalen Verteilnetzen schon heute der größte Engpass für den Transport von Strom aus Erneuerbaren Energien.“

    Besonders unverständlich ist der Vorschlag, weil in der 110-Kilovolt-Spannungsebene nur sehr geringe Mehrkosten – wenn überhaupt – für Erdkabel gegenüber Freileitungen zu verzeichnen sind. Im 380-kV-Bereich betragen die Kosten einer unterirdischen Verlegung dagegen das zwei bis vierfache der Kosten einer Freileitung und sollten auf sensible Abschnitte begrenzt bleiben.

    “Für uns ist unverständlich, warum die Bundesregierung an dieser Stelle auf die Bedenken von Anwohnern und Naturschützern an der Küste Rücksicht nehmen will, aber in den Windregionen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg nicht. Und dies, obwohl im 110-Kilovolt-Bereich keine bis sehr geringe Mehrkosten auftreten. Hier muss der Bundestag dringend nachbessern“, so Albers.

    Der BWE fordert, dass neue elektrische Leitungen bis einschließlich der 110-Kilovolt-Ebene im Regelfall unterirdisch verlegt werden und eventuelle Mehrkosten von der Bundesnetzagentur anerkannt werden müssen.
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Juni 12, 2008

    Markbygden Vind AB und ENERCON realisieren in Nordschweden eines der größten europäischen Windparkprojekte

    Pressemitteilung ENERCON

    Ende Mai haben der Windenergieanlagenhersteller ENERCON und die Markbygden Vind AB, ein Unternehmen des Projektentwicklers Svevind AB, Tavelsjö, einen Kooperationsvertrag zur Entwicklung und Realisierung eines der größten zusammenhängenden Windpark-Projekte on-shore in Europa unterzeichnet. Der geplante Windpark in Markbygden, Kommune Piteå, wird im Endausbau (ca. 2020) rund 3000 bis 3500 MW installierter Leistung auf einem Gebiet von 450 Quadratkilometern umfassen. Für die Anlagen der 2 MW-Klasse ist ein Jahresstromertrag von 8 bis 10 Terawattstunden vorausgesagt.

    ENERCON plant zur Umsetzung des Projekts in der Region den Aufbau u.a. einer Betonturmfertigung für Windenergieanlagen mit 150 bis 200 lokalen Arbeitsplätzen. Eine Serviceeinheit für die Wartung der Anlagen soll entstehen, um den sicheren Betrieb der Windenergieanlagen zu gewährleisten. Die Installation der ersten Windenergieanlagen soll im Herbst 2008 beginnen, die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für 2020 geplant.

    „Das ist eine großartige Entwicklung für die Windindustrie, zugleich wird die Produktion von Strom aus Windenergie in Schweden einen kräftigen Schub erhalten“, kommentierte Wolfgang Kropp, der Hauptgesellschafter und Vorstand von Svevind AB, das Ereignis.

    Hans-Dieter Kettwig, Geschäftsführer der ENERCON GmbH, hob die großartige Unterstützung für das Projekt durch Politiker in der Region hervor und dankte insbesondere Peter Roslund, dem Bevollmächtigten der Kommune Piteå, sowie dem Landeshauptmann von Norrbotten, Per Ola Eriksson. “ENERCON ist sehr stolz darauf, am Windpark-Projekt Markbygden mitarbeiten zu können und dieses wegweisende Projekt mit zu verwirklichen. Die Gegebenheiten in Norrbotten sind sehr gut geeignet für die Nutzung der Windenergie, wobei natürlich noch einiges an Infrastrukturen, u.a. Netz, sorgfältig geplant und realisiert werden muss. Aber wird sind optimistisch, dass dieses Projekt ein Erfolg wird.“

    Peter Roslund machte deutlich, dass Nordschweden über eine lange energiewirtschaftliche Tradition verfügt. „Wir zählten zu den ersten, die Strom aus Wasserkraft gewonnen haben. Heute sehen wir Piteå als Energiestandort mit einer großen Zukunft.“

    Freitag, Juni 06, 2008

    EEG-Novelle: Windenergie bleibt Klimaschützer Nr. 1

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundestag hat heute die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Das neue EEG erhöht ab 2009 die Vergütung für Windstrom an Land und auf See, fordert aber auch zusätzliche Beiträge zur Integration in das elektrische Versorgungssystem. „Das ist eine Trendwende für die Windenergie in Deutschland. Die heute verabschiedete EEG-Novelle setzt neue Investitions- und Innovationsanreize, die wieder für einen wachsenden Inlandsmarkt sorgen werden. Damit kommen wir unserem Ziel näher, bis 2020 rund 45.000 Megawatt Windleistung an Land und 10.000 Megawatt Leistung in Nord- und Ostsee zu installieren. Die Windenergie wird dann gut ein Viertel des Strombedarfs decken“, sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie e.V. „Damit bleibt die Windenergie der Klimaschützer Nr. 1 in Deutschland.“

    „An einer Stelle müssen wir jedoch deutliche Kritik üben“, so Albers weiter. „Das Inkrafttreten der EEG-Novelle erst zum 1. Januar 2009 riskiert für den Rest des Jahres einen enormen Investitionsaufschub und verschenkt Kilowattstunden grünen Stroms.“ Auf die Hersteller und Zulieferer von Windenergieanlagen kommen jetzt erhebliche logistische Herausforderungen zu. „Für uns ist unverständlich, dass sich gerade in der Union eine Mehrheit gegen ein zügiges Inkrafttreten ausgesprochen hat. Dies kann angesichts der klimapolitischen Führungsrolle Deutschlands in der EU und der Welt nicht im Interesse von Bundeskanzlerin Angela Merkel sein“, betonte Albers.


    1. Vergütung für Windenergie im Binnenland (Onshore)
    Die Anfangsvergütung für neue Windenergieanlagen an Land beträgt ab dem 1. Januar 2009 9,2 Cent/kWh (bisher 8,03 Cent/kWh). Dieser Wert wird für neu in Betrieb genommene Anlagen jedes Jahr um ein Prozent gesenkt (bisher: zwei Prozent). „Diese Vergütungsregelungen für den Windstrom im Binnenland werden der veränderten Kostensituation für die Herstellung von Windenergieanlagen gerecht. Allein die Preise für Rohstoffe wie Stahl und Kupfer haben sich seit der letzten Novelle im Jahre 2004 verdoppelt bzw. verdreifacht“, so Albers (vgl. Anlage). „Es ist jedoch ein großes Versäumnis, dass der Gesetzgeber sich nicht zu einer dynamischen Anpassung der Vergütung an künftige Veränderungen der wichtigsten Erzeugerpreise entschließen konnte. Wenn die Rohstoff- und Energiepreise weiterhin stärker steigen als die Effizienzgewinne bei Produktion und Betrieb von Windenergieanlagen, wird es schon in wenigen Jahren erneuten Anpassungsbedarf für das EEG geben.

    2. Repowering-Bonus
    Für Windenergieanlagen an Land, die alte Anlagen ersetzen (Repowering) erhöht sich die Anfangsvergütung um 0,5 Cent/kWh. Die ersetzten Anlagen müssen aus dem gleichen oder benachbarten Landkreis stammen und mindestens zehn Jahre alt sein. Eine neue Anlage muss mindestens die doppelte Leistung der ersetzten Anlagen erreichen. Ferner darf sie die fünffache Leistung nicht überschreiten. Der Repowering-Bonus setzt endlich die notwendigen Investitionsanreize, um Windenergieanlagen der ersten Generationen durch moderne, effizientere Turbinen zu ersetzen. 2007 wurden 108 alte durch 45 neue Windenergieanlagen ersetzt. Trotz dieser Reduktion konnte die Gesamtleistung von 41 MW um den Faktor 2,5 auf 103 MW gesteigert werden. Halbierung der Anlagenzahl bei Verdoppelung der Leistung und Verdreifachung des Ertrags kann jetzt die Erfolgsformel der deutschen Windenergie an Land in den nächsten Jahren werden.

    3. Vergütung für Windenergie auf hoher See (Offshore)
    Die Anfangsvergütung für Windenergieanlagen auf See (Offshore) beträgt 15 Cent/kWh bis Ende 2015. Danach sinkt sie für neu in Betrieb genommen Anlagen auf 13 Cent/kWh und wird jedes Jahr um fünf Prozent verringert. „Das neue EEG stellt die Signale für den Offshore-Markt auf Grün. Jetzt gilt es, die Projekte umzusetzen. Deutschland sollte seine Technologieführerschaft auf die Windenergie auf hoher See ausdehnen“, erläuterte Albers.

    4. Einspeisemanagement
    EEG-Anlagen über 100 Kilowatt Anschlussleistung – das trifft auf praktisch alle neuen Windenergieanlagen zu – müssen in Zukunft am Einspeisemanagement bei Netzengpässen teilnehmen. Für nicht abgenommene Energiemengen muss der Netzbetreiber eine finanzielle Kompensation zahlen. „Seit langem haben wir verlangt, dass nicht die Betreiber von Windenergieanlagen für die Versäumnisse der Netzbetreiber beim Netzausbau zahlen müssen. Wir freuen uns, dass der Gesetzgeber nun ein effizientes Mittel im EEG eingebaut hat, das den Anreiz zum schnellen Ausbau der Netze deutlich erhöht“, so Albers weiter.

    5. Netzregelung durch Windenergieanlagen
    Windenergieanlagen müssen in Zukunft zur Spannungs- und Frequenzregelung im Netz beitragen. Für den erhöhten technischen Aufwand erhöht sich die Anfangsvergütung um den sog. Systemdienstleistungs-Bonus von 0,5 Cent/kWh. Weiterhin ist eine Nachrüstung von Altanlagen möglich.

    6. Direktvermarktung Erneuerbaren Stroms
    Eine Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen ist künftig im monatlichen Wechsel möglich. Entgegen der noch im Regierungsentwurf enthaltenen Frist von einem Kalenderhalbjahr gibt es jetzt eine reale Option für die Direktvermarktung von Windstrom.

    7. Netzausbau
    Netzbetreiber sind nun ausdrücklich nicht nur zum Netzausbau, sondern auch zur Optimierung und Verstärkung vorhandener Netze verpflichtet. Der Gesetzgeber hat hier die Vorschläge des Bundesverbands WindEnergie zur Optimierung der Netzkapazitäten wie das Temperatur-Monitoring von Freileitungen oder den Einsatz von Hochtemperaturseilen übernommen

    8. Hintergrund und Ausblick
    Weltweit wurden 2007 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 20.076 Megawatt neu installiert – zum Vergleich: In Deutschland sind seit Anfang der 90er Jahre insgesamt 22.247 Megawatt installiert worden. Deutschland hat im internationalen Maßstab jedoch mit 1.667 Megawatt neu installierter Leistung nur noch acht Prozent zum Weltmarkt beigetragen und die einstige Spitzenreiterposition an die USA verloren. Deutschland folgt erst an fünfter Stelle nach Spanien, China und Indien. Hauptgrund für diesen Einbruch 2007 um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahre war die bisherige – nicht mehr wirtschaftliche – Vergütung für Windstrom an Land.

    Anlage: Steigerungen der Weltmarktpreise für Stahl- und Kupfer
    Die beiden Abbildungen zeigen die Entwicklung der Tagespreise für Kupfer und Stahl seit 2000. Diese haben sich seit 2004 verdoppelt bzw. verdreifacht. Über 80% des Gewichts einer modernen Windenergieanlage besteht aus Stahl.

    >> Stahlpreis     >> Kupferpreis

    Mittwoch, April 30, 2008

    Windenergie in Thüringen – 2.000 Megawatt bis 2020

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Aktuell drehen sich in Thüringen 538 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 677 MW. Sie erzeugen mehr als 10 % des Nettostromverbrauchs in Thüringen und vermeiden etwa 1 Mio. Tonnen CO2 –Emissionen. Diese Windkraftleistung konzentriert sich auf Flächen von etwa 4.929 ha - weniger als 0,3 % der gesamten Landesfläche.

    „Wenn wir Klimaschutz, Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit auch in Thüringen beim Wort nehmen, müssen wir die Windenergieleistung in Thüringen bis zum Jahr 2020 auf über 2.000 MW ausweiten“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie anlässlich des BWE-Wirtschaftsgesprächs mit Wirtschaftsstaatssekretär, Christian Jukenack, in Erfurt. „Die Windenergie ist der Billigmacher im Konzert der Erneuerbaren Energien. Thüringen hat das Potenzial der Windenergie bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Andere ostdeutsche Bundesländer profitieren schon heute vom Wirtschaftsfaktor Windenergie. Diese Chancen bieten sich auch dem Freistaat Thüringen“.

    Mit 2000 MW installierter Leistung im Jahre 2020 könnte die Windenergie in Thüringen einen Anteil von über 30 % am Nettostromverbrauch erreichen und mehr als 3 Mio. Tonnen CO2 vermeiden. „Notwendig ist dafür ein beschleunigtes Repowering. Bestehende Windparks müssen erweitert, mindestens 1% der Landesfläche als Windvorrangflächen in der Regionalplanung neu ausgewiesen werden“, so Albers. „Parallel dazu sind administrative Hemmnisse - insbesondere auch die Vorgaben des Landesentwicklungsplans vom Januar 2008 - zu beseitigen.“

    Die Thüringer Landesregierung hat zu Beginn des Jahres die Bedingungen für Windkraft durch die Änderungen des Landesentwicklungsplans weiter erschwert. Regionale Planungsgemeinschaften sollen nun zur zwingenden Prüfung verpflichtet werden, in den Regionalplänen Höhenbeschränkungen festzulegen. Damit ist absehbar, dass die regionalen Planungsgemeinschaften in vorausschauendem Gehorsam Höhenbegren-zungen erlassen werden.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, April 22, 2008

    Windenergie: Weltmarkt boomt – Inlandsmarkt rückläufig

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Auf der diesjährigen HannoverMesse präsentiert die Leitmesse Energy neue Technologien und Dienstleistungen zur Energietechnik. Zahlreiche Hersteller und Zulieferer der Windindustrie stellen ihre Innovationen für den Klimaschutz aus und veranschaulichen den weltweiten Boom der Windenergiebranche.

    Nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie (BWE) stieg 2007 der Umsatz mit in Deutschland hergestellten Windkraftanlagen und deren Bauteilen im Vergleich zu 2006 um 18 Prozent von 6,4 auf 7,6 Milliarden Euro. Über 78 Prozent davon brachte allein das Export-Geschäft ein. „Der boomende Weltmarkt ist für etwa 10.000 neue Jobs in der Wind-energiebranche verantwortlich. Alle Hersteller und Zulieferer weiteten im letzten Jahr ihre Kapazitäten in Deutschland aus. Ende 2007 arbeiteten knapp 90.000 Menschen in der Windenergie-Branche. 2006 waren es noch rund 79.000“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie auf der HannoverMesse.

    Weltweit wurden 2007 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 20.076 Megawatt neu installiert – zum Vergleich: In Deutschland sind seit Anfang der 90er Jahre insgesamt 22.247 Megawatt installiert worden. Deutschland hat im internationalen Maßstab jedoch mit nur 1.667 Megawatt neu installierter Leistung die Spitzenreiterposition an die USA verloren. Deutschland folgt erst an fünfter Stelle nach Spanien, China und Indien. Hauptgrund für diesen Einbruch um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahre ist die stetig sinkende Vergütung für Windstrom an Land.

    „Die zuletzt 2004 geänderten Vergütungsregelungen des geltenden EEG werden der heutigen Kostensituation nicht mehr gerecht“, erläuterte Albers. Trotz anhaltender Effizienzfortschritte können die drastischen Preissteigerungen etwa bei Rohstoffen wie Stahl und Kupfer, Energie und Standard-Komponenten nicht mehr vollständig kompensiert werden. Der Regierungsentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird dieser Situation leider nicht gerecht. „Deutschland benötigt eine EEG-Novelle, die neue Investitions- und Innovationsanreize auch für die Windenergie an Land setzt, sowie eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Netzbetreibern für einen schnellen Ausbau der Stromtrassen“, betonte Albers mit Blick auf die anstehende Bundestagsberatung der Novelle.
  • Windenergie-Forum
  • Montag, April 14, 2008

    ENERCON mit optimierten Werkstoffen für Rotorblätter

    ENERCON auf der Hannover Messe 2008: Wissen schafft Energie
    Pressemitteilung ENERCON

    ENERCON präsentiert sich auch in diesem Jahr wieder auf der Teilmesse „Energy“ der Hannover Messe – und eröffnet dem Besucher tiefe Einblicke in seine jüngsten technologischen Entwicklungen. Dabei steht optisch wieder ein 1:1-Modell der E-82/2 MW mit offenem Maschinenhaus im Vordergrund: Ende 2007 ist dieser Anlagentyp im Kreis Siegen erstmals auf einem 138 Meter Turm errichtet worden. Damit sorgt die E-82 für optimale Erträge auch im küstenfernen Binnenland z.B. im Mittelgebirge.

    Einen Schwerpunkt des Messeauftritts bilden Optimierungen der in den ENERCON Windenergieanlagen verarbeiteten Werkstoffe. So präsentiert das Unternehmen an seinem Stand ein E-20-Rotorblatt aus Aluminium. Zu den Vorteilen dieses Werkstoffs zählt, dass er sich sehr gut recyceln lässt und zugleich die Brandlast minimiert. Darüber hinaus nimmt das Metall nach dem Bestrahlen mit einem Mineralgemisch die typische Hellgraufärbung einer ENERCON Anlage an – wodurch sich die Lackierung erübrigt.

    Aluminium-Blätter bedeuten nicht nur Fortschritte bei der Wiederverwertung – aufgrund ihrer größeren Trägheit verbessern sie bei den kleineren Maschinen den gleichmäßigen Lauf des Rotors. Das Herstellungsverfahren des Vergießens von Aluminium ermöglicht zudem eine hohe Maßhaltigkeit. Je größer die Maßhaltigkeit, desto effizienter kann die Energie des Windes aufgenommen werden.

    An zwei Bildschirmarbeitsplätzen haben die Besucher am Stand Zugang zu SCADA, dem computergestützten Überwachungssystem für Windenergieanlagen. Auch gibt es wieder eine Stellenbörse, auf der die aktuellen Ausbildungsangebote und offenen Stellen bei ENERCON vorgestellt werden. Mitarbeiter aus der Personalabteilung stehen Interessenten für Fragen zu Berufsperspektiven beim Windenergieanlagenhersteller zur Verfügung.

    Am ENERCON Stand in Halle 13 (B 78) wird es neben dem Messefilm wieder ein spannendes Vortragsprogramm geben, in dem die Redner aus der ENERCON Geschäftsleitung und den verschiedenen Unternehmenssparten die aktuellen Entwicklungen in der Windenergie aufgreifen. Themen sind der Stand der Technologieentwicklung, insbesondere die Netzintegration von Windenergieanlagen, der Geschäftsverlauf bei ENERCON, das Servicepaket EPK, die Erweiterung von Produktionskapazitäten, Chancen und Herausforderungen für die Windenergie in Deutschland sowie Schweden als interessanter Windenergiemarkt und Produktionsstandort. Näheres zu den Vorträgen finden Sie im angehängten Programm für die Fachvorträge zur Windenergie am ENERCON Messestand.

    Dienstag, Januar 22, 2008

    BEW: Jahresbilanz Windenergie 2007 (PM)

    Weltmarkt boomt weiterhin – Inlandsmarkt gab deutlich nach

    Berlin. Während der Weltmarkt zum dritten Mal infolge boomte, hat der deutsche Markt für Windenergieanlagen im vergangenen Jahr deutlich nachgegeben, gaben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) heute in Berlin bekannt.

    Nach der neuesten Statistik des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) wurden 2007 im Inland 883 (2006: 1.208) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.667 (2.233) Megawatt (MW) neu installiert, das sind 566 MW weniger als 2006. Dies entspricht einem Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Weltweit wurden nach ersten Schätzungen des Global Wind Energy Council (GWEC) rund 20.000 MW neu installiert. Damit wuchs der Weltmarkt um rund 30 Prozent. Wachstumstreiber waren erneut Märkte in Nordamerika, Europa und Asien.

    „Der Zubau von rund 20.000 Megawatt in 2007 entspricht einem weltweiten Umsatz der Windindustrie im Neuanlagengeschäft von deutlich über 20 Milliarden Euro. An diesem riesigen Markt partizipieren die deutschen Hersteller und Zulieferer in hohem Maße. Das Exportgeschäft wird zunehmend zum wichtigsten Standbein für die deutsche Windindustrie“, sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. Insgesamt betrug die deutsche Wertschöpfung in 2006 weltweit über 5,6 Milliarden Euro. Für 2007 werden im Neuanlagengeschäft 7,4 Milliarden Euro erwartet.
    „Rund 1,7 (2,3) Milliarden Euro wurden in Deutschland in neue Windturbinen investiert“, so Hermann Albers, Präsident des BWE. „Der Inlandsmarkt kommt zunehmend unter Druck, weil auf der einen Seite steigende Rohstoff- und Energiepreise Windenergieanlagen verteuern und auf der anderen Seite die gesetzlich fixierte Vergütung für Windstrom in Deutschland jedes Jahr sinkt“.

    Insgesamt waren Ende 2007 in Deutschland 19.460 (18.685) Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 22.247 (20.622) MW installiert. Den größten Zuwachs verzeichneten 2007 die Bundesländer Niedersachsen (368 MW), Sachsen-Anhalt (253 MW) und Brandenburg (231 MW).

    „Noch liegt Deutschland mit an der Weltspitze, aber andere Länder holen in großen Schritten auf. Die Investitionen fließen in die Länder mit günstigeren Rahmenbedingungen. Um die führende Stellung der deutschen Windindustrie im weltweiten Wettlauf zu behaupten, ist ein stabiler Heimatmarkt von immenser Bedeutung. Deshalb müssen bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Rahmenbedingungen in Deutschland mit Weitsicht neu gesetzt werden“, so Herdan weiter.

    Die Betreiber konnten auch aufgrund eines überdurchschnittlichen Windangebots im Jahr 2007 mit der Stromproduktion von 39,5 (30,6) Milliarden Kilowattstunden abermals einen Rekord erzielen. „Die Windenergie deckt damit bereits 7,2 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Sie ist ein entscheidender Baustein, um den von der EU geforderten Anteil Erneuerbarer Energien von 18 Prozent am Energieverbrauch bis 2020 zu erreichen“, betonte Albers.

    Ein wichtiger Baustein ist dabei das Repowering: Der Ersatz von Windenergieanlagen der ersten Generationen durch moderne, effizientere Turbinen auf der gleichen Fläche. 2007 wurden 108 alte durch 45 neue Anlagen ersetzt. Trotz dieser Reduktion konnte die Gesamtleistung von 41 MW um den Faktor 2,5 auf 103 MW gesteigert werden. Allerdings machten diese Anlagen erst wenig mehr als sechs Prozent der Aufstellungen aus. „Das zeigt zum einen das riesige Potential des Repowerings für den Klimaschutz, aber auch, dass hier noch ausreichende Anreize fehlen“, so Albers weiter.
    Für das Offshore-Segment stehen mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur EEG-Novelle die Signale dagegen auf Grün. Zwar wurden auch 2007 noch keine Anlagen im Meer installiert, aber mehrere Projekte konkrekt angekündigt. „Wir müssen die Technologieführerschaft auf das Offshore-Geschäft ausdehnen. Die Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie sind richtig gesetzt und Deutschland muss sich jetzt im Wettbewerb mit England und den skandinavischen Ländern behaupten“, sagte Herdan.

    „Die Branche schaut jetzt gespannt auf die parlamentarische Beratung zum Entwurf der EEG-Novelle der Bundesregierung. Um die Windenergie an Land ebenfalls dynamisch weiter zu entwickeln, brauchen wir eine Anpassung der EEG-Vergütung an die Preisentwicklungen von Rohstoffen und Energien, einen vernünftigen Technologiebonus zur Netzintegration sowie eine beschleunigte Erhöhung von Netzkapazitäten“, resümierte Albers.
    Pressemitteilung v. 22.01.2008 Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Dezember 05, 2007

    BWE: "Windenergie an Land wird ausgebremst"

    BWE zum Kabinettsentwurf für das Erneuerbare Energien Gesetz
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Mit dem heute vom Kabinett verabschiedeten Entwurf für eine Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird die Nutzung der Windenergie an Land in wenigen Jahren fast zum Erliegen kommen. Zu dieser Bewertung kommen nicht nur der Bundesverband WindEnergie (BWE) sondern auch Gutachter des Bundesumweltministeriums (BMU).

    „Wird der Kabinettsentwurf zum EEG so vom Parlament akzeptiert, würde zwar der Startschuss für die Offshore-Windenergie gegeben, aber die Windenergie an Land ausgebremst“, so Hermann Albers, der Präsident des BWE. „Damit würde der schnellste und kostengünstigste Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wegfallen.“

    Für die Windenergienutzung auf dem Meer (offshore) soll die Vergütung um rund fünf Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 14 ct/kWh erhöht werden. „Damit würde sich Deutschland auf einem internationalen Niveau bewegen und in den nächsten fünf Jahren könnten erste Offshore-Projekte in Nord- und Ostsee realisiert werden“, so Albers. Als Problem bleibe aber weiter die Netzanbindung der Meereswindparks.

    Die Vergütung für Windenergieanlagen an Land (onshore) soll dagegen weiter auf unter acht ct/kWh sinken. Nur die Geschwindigkeit der jährlichen Absenkung (Degression) soll um einen Prozentpunkt gemildert werden. Albers: „Während für die Offshore-Windenergie Kostensteigerungen aufgrund der dramatisch gewachsenen Rohstoffpreise berücksichtigt wurden, werden Sie gegen den Rat der eigenen Gutachter bei der Windenergie an Land ignoriert.“

    In einem Fachgutachten des BMU für den EEG-Erfahrungsbericht, kommen die Experten zum dem Schluss, dass „im Jahr 2010 nur noch sehr wenige Standorte existieren, an denen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sein wird“.

    Der BWE erwartet eine angemessene Anhebung der Vergütung im Rahmen der Gesetzesberatungen im Bundestag.

    Als positiv bewertet der BWE dagegen die Vorschläge zur Förderung des Repowering – dem Ersatz alter Windenergieanlagen durch moderne, effizientere Turbinen. „Dies ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, um das riesige Repowering-Potenzial zu erschließen“, so Albers.

    Das Potenzial für Windenergie ist nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft: 2020 können allein an Land 45.000 Megawatt Windleistung mit 110 Milliarden Kilowattstunden für 20 Prozent des deutschen Strombedarfs sorgen. Dabei ist das Repowering ein entscheidender Faktor. Mit weiteren 10.000 Megawatt Leistung in Nord- und Ostsee kann die Windenergie bis 2020 mehr als 25 Prozent des Strombedarfs decken. Zur Zeit beträgt der Anteil knapp sieben Prozent.

    Albers: „Ohne einen verstärkten Ausbau der Windenergie wird die Bundesregierung die Zielmarke von 30 Prozent Ökostrom-Anteil bis 2020 nicht erreichen. Dabei ist die Windenergie an Land der Billigmacher im Konzert der erneuerbaren Energien.“
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, August 30, 2007

    Urteil des Bundesverwaltungsgerichts schafft Klarheit

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin – „Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem gestrigen Urteil den Status quo bestätigt: Windenergieanlagen werden bei der Schallentwicklung weiterhin wie andere Schallquellen auch beurteilt“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. Für die Genehmigung von Windparks gilt das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seiner Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm). Demnach muss eine Windkraftanlage von der nächsten Wohnbebauung so weit entfernt stehen, dass der Schallpegel nachts 45 dB (A) nicht überschreitet – was laut Lexikon Blätterrauschen entspricht oder mehr als halb so laut wäre wie das Geräusch eines Kühlschranks.

    Bedeutung für die Praxis habe das Urteil nicht, moderne Windparks seien sowieso leiser als ältere, so BWE-Präsident Albers: „Angemessener Schutz vor Schall und Schattenwurf werden die Akzeptanz für Windenergie in der Bevölkerung weiter erhöhen. Zusammen mit den Naturschutzverbänden hat die Windenergie-Branche hierzu in der Vergangenheit bereits Regeln erarbeitet. Nach dem Urteil der Verwaltungsrichter kann der Ausbau der Windenergie nun verstärkt voranschreiten.“ Durch den Ersatz von Altanlagen, dem Repowering, kann bis 2020 der komplette Anlagenbestand mit der Hälfte der Anlagen bei doppelter Leistung erneuert werden. Die Windenergie wird dann 25 Prozent der Stromversorgung sicherstellen und somit die Klimaschutzziele der Bundesregierung.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juli 25, 2007

    Deutsche Windindustrie wächst um 40 Prozent

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin – Das Geschäft mit Windenergieanlagen erreicht neue Rekorde: Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug 5,6 Milliarden Euro in 2006 gegenüber 4,0 Milliarden Euro in 2005, was einem Wachstum von 40 Prozent entspricht. Am weltweiten Gesamtumsatz von 15,4 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer 2006 einen Anteil von 37 Prozent. Die Exportquote stieg von 71 Prozent in 2005 auf 74 Prozent in 2006 an. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche sogar 7,2 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kam eine Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

    Der Inlandsmarkt verliert langsam an Volumen. Im ersten Halbjahr 2007 wurden in Deutschland 347 Anlagen mit 665 Megawatt Gesamtleistung installiert. Das ist ein Viertel weniger Windenergieleistung als im ersten Halbjahr 2006. Insgesamt waren damit Mitte 2007 19.024 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 21.283 MW installiert. 2006 stellten allein Hersteller und Zulieferer rund 28.000 Arbeitsplätze bereit. Zusammen mit den industriellen Vorleistungen, Installation und Infrastruktur sowie Service und Betrieb waren in der gesamten Windbranche 73.800 Personen beschäftigt.

    Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Die deutsche Windindustrie hat in 2006 mit einem Wachstum von 40 Prozent ihre Stellung im Weltmarkt hervorragend behauptet. Ihr Weltmarktanteil ist in 2006 mit 37 Prozent gegenüber 2005 konstant geblieben. Damit ist Deutschland unangefochtener Weltmarktführer. In Deutschland wurden in 2006 nur noch 15 Prozent der weltweit installierten Anlagen aufgestellt. Das zeigt deutlich die zunehmende Bedeutung des Exports für diesen Wirtschaftszweig.“

    Hermann Albers, Präsident des BWE: „Trotz aller genehmigungsrechtlichen Hürden befindet sich der deutsche Markt für Windenergieanlagen noch auf einem akzeptablen Niveau. Die schnell steigende Exportrate kann jedoch für den Standort Deutschland auch eine Gefahr darstellen: Das weitere Schrumpfen des deutschen Markts würde den Produktionsstandort Deutschland in Frage stellen.“

    Herdan: „Ohne einen stabilen Inlandsmarkt können wir auch den hohen Weltmarktanteil nicht halten. Repowering machte im ersten Halbjahr 2007 mit 70 MW gerade einmal zehn Prozent des Inlandsmarktes aus. Offshore wurde 2007 keine einzige Anlage realisiert. Beide Märkte müssen jetzt endlich anspringen, damit Deutschland seinen Technologievorsprung halten und auch auf diesen Märkten eine Vorreiterrolle spielen kann.“

    Albers: „Deutschland ist auf einen konsequenten Ausbau der kostengünstigen Windenergie an Land angewiesen, wenn die ehrgeizigen Ziele bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 erreicht werden sollen. Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes bietet nun die Möglichkeit den Onshore-Markt wiederzubeleben und wirksame Anreize für den Ersatz von Altanlagen und die Installation von Offshore-Anlagen zu schaffen.“

    Die wichtigsten Zahlen, erstellt vom Deutschen Windenergie-Institut im Auftrag von BWE und VDMA:

    Deutsche Windkraftindustrie 2006 (Vergleich zu 2005)
    Deutsche Wertschöpfung Inland: 1.461 Mio. Euro (+26%)
    Deutsche Wertschöpfung Export: 4.164 Mio. Euro (+45%)
    Deutsche Exportquote: 74% (2005: 71%)
    Deutsche Wertschöpfung gesamt: 5.625 Mio. Euro (+40%)
    Deutsche Wertschöpfung inkl. Dienstleistung: 7.219 Mio. Euro (+35%)
    Weltmarktvolumen: 15.379 Mio. Euro (+45%) oder 15.004 MW (+37%)
    Deutscher Weltmarktanteil: 36,6% (2005: 37,8%)
    Arbeitsplätze: 73.800 (+7,2%)

    Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2007
    Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 665 MW (-25% i. Vgl. 1.Hj. 2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2007: 21.283 MW
    Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 5.438 MW (+155 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 3.213 MW (+85 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 2.620 MW (+87 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität Schleswig-Holstein: 2.485 MW (+99 MW seit 31.12.2006)
    Gesamte Windenergie-Kapazität NRW: 2.450 MW (+58 MW seit 31.12.2006)
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Juli 19, 2007

    Bundesgerichtshof stärkt erneut Windmüller

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Schikanen beim Netzanschluss zahlen Netzbetreiber / BWE: „Durchbruch beim Netzausbau“
    Berlin – Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Pflicht der Netzbetreiber zum Netzausbau zu Gunsten der Windmüller maßgeblich erweitert. Im konkreten Fall (AZ: VIII ZR 288/05) hatte ein Netzbetreiber dem Windmüller den nächstgelegenen Anschlusspunkt zum Stromnetz verweigert und einen wesentlich weiter entfernten und damit kostspieligeren zugewiesen. Zwar sei, so der BGH, im Interesse der Minimierung der gesamtwirtschaftlichen Kosten auch dem Netzbetreiber nicht jedweder Netzausbau zuzumuten. Konkret könne die ihn treffende Netzverstärkungspflicht, aber auch den Bau komplett neuer Leitungen beinhalten. Der BGH wies den Fall an das zuständige Oberlandesgericht zurück, das nun noch ergänzende Feststellungen zu den bei Durchführung der verschiedenen Anschlussvarianten entstehenden Kosten treffen soll und dann endgültig über Schadensersatzforderungen des Windmüllers entscheiden wird.

    „Das Urteil des BGH stellt aus Sicht der Branche einen Durchbruch bei den Streitfragen zum Netzausbau dar“, so Andreas Schäfermeier, juristischer Beirat des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Der BGH hat mit seinem Urteil der gegenteiligen und engen Auffassung der Netzbetreiber eine deutliche Abfuhr erteilt. Auch die Errichtung einer neuen Leitung von der nächstliegenden Netzstation zu einer beliebigen, vom Netzbetreiber genannten, technisch geeigneten Stelle im Netz gilt als Netzausbau. In vielen Fällen werden deshalb Anlagenbetreiber nur noch verpflichtet sein, etwaige Anschlussleitungen bis zum geographisch nächstliegenden Netz zu legen. Eine etwa darüber hinausgehende Leitungsverlegung wird der Netzbetreiber als Netzausbau vornehmen müssen. Das Urteil beendet damit einen seit Jahren herrschenden Streit zwischen Netzbetreibern und Anlagenbetreibern durchaus im Sinne der EE-Branche.“
  • Windenergie-Forum
  • Samstag, Juni 30, 2007

    Bundesgerichtshof stärkt Windmüller

    Millionenschwere Rückzahlungsforderungen gegen Netzbetreiber erwartet
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin/Karlsruhe – Alle Ausbaukosten für das Stromnetz sind vom Netzbetreiber zu zahlen. Dies bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) gestern in seinem Urteil (Az: VIII ZR 149/06). Verträge zwischen Netzbetreiber und Kraftwerksbetreiber, die beim Netzausbau Kosten auf den Windmüller abwälzen, sind unzulässig. In der Vergangenheit hatten die Netzbetreiber beim Bau von Windparks illegal abkassiert. Der BGH stellte in seinem aktuellen Urteil fest, dass die Netzbetreiber in der Vergangenheit zu Unrecht von den Windmüllern Baukostenzuschüsse für den Netzanschluss verlangt haben. Da diese Zuschüsse dem Netzausbau zuzurechnen sind, können sie nicht auf den Windparkbetreiber umgelegt werden. Nach Ansicht des BGH ist der Netzausbau Sache des jeweiligen Netzbetreibers und nicht des Windkraftanlagen-Betreibers.

    Laut BGH seien solche Baukostenzuschüsse nicht mit dem Grundgedanken des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vereinbar. Nach dem EEG ist der Netzbetreiber zum Ausbau des Netzes verpflichtet. „Damit hat der BGH eine wichtige Grundsatzentscheidung getroffen“, kommentiert Andreas Schäfermeier, Anwalt der Lippstädter Kanzlei Engemann und Partner und juristischer Beirat des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Windmüller, aber etwa auch Betreiber von Biogasanlagen, haben sich in der Vergangenheit dem Druck der Netzbetreiber beugen müssen und zusätzliche Netzausbaukosten per Vertrag auf sich genommen, ohne dass das Vorgehen der Netzbetreiber eine Rechtsgrundlage hatte.“ Schäfermeier rechnet nun mit Rückzahlungsforderungen gegen die Netzbetreiber in Millionenhöhe.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Mai 30, 2007

    Globalisierung regenerativ

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin/Rostock – „Klimaschutz und eine sichere Energieversorgung können nur mit dem stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz gelingen“, mahnte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE), im Vorfeld des G8-Gipfeltreffens in Heiligendamm an. Nur durch die stärkere Nutzung regenerativer Energien wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme könnten beide Ziele erreicht werden: ein geringerer Kohlendioxid-Ausstoß und höhere Versorgungssicherheit zu dauerhaft niedrigen Preisen. Albers: „Bundeskanzlerin Angela Merkel muss auf dem G8-Gipfel standhaft bleiben und anspruchsvolle Klimaschutzziele durchsetzen.“

    „Wer Energieengpässe vermeiden will und geostrategisch vorausdenkt, wird in der Kernenergie und den fossilen Energieträgern keine dauerhafte Alternative zu einer globalen regenerativen Energieversorgung erkennen“, so der Präsident des weltweit größten Verbands der Branche der erneuerbaren Energien: „Unkontrollierbare Weiterverbreitung waffenfähigen Plutoniums, zunehmende Verteilungskämpfe um immer knapper werdende Rohstoffe und steigende volkswirtschaftliche Kosten durch die Erderwärmung wären die Folge einer energiepolitischen Verkrustung.“

    Die Windenergie ist eine der effizientesten Möglichkeiten, sauberen Strom zu gewinnen. Windkraftanlagen decken in Deutschland bereits sechs Prozent des Strombedarfs, alle erneuerbaren Energien zwölf Prozent. Albers. „Bei den derzeitigen Wachstumsraten des Weltmarkts für Windkraftanlagen deckt die Windenergie 2020 alleine gut 15 Prozent der Weltstromversorgung.“

    Windenergie ist Klimaschutz – zudem eignen sich Windräder hervorragend als Bannerträger. „Der BWE ruft die Teilnehmer des G8-Gipfels dazu auf, sich für mehr Klimaschutz einzusetzen“, so Andreas Jesse, BWE-Vizepräsident und Vorsitzender des BWE-Landesverbands Mecklenburg Vorpommern. Am Freitag, den 1. Juni, wird der BWE eine Windkraftanlage am Autobahnkreuz Rostock (A19/A20) mit einem 35 Meter langen Banner beflaggen. Jesse: „Jeder, der mit dem Auto nach Heiligendamm oder Rostock will, kommt an der Windmühle vorbei und wird unsere Botschaft lesen: Save the climate now! Um die Erderwärmung langfristig auf zwei Grad Celsius zu beschränken müssen wird den CO2-Ausstoß schnellst möglich um 30 Prozent reduzieren. Die G8-Staaten müssen als größte Klimasünder hier eine Vorreiterrolle übernehmen.“

    Foto-Termin und Pressekonferenz mit Andreas Jesse, BWE-Vizepräsident und BWE-Landesvorsitzender Mecklenburg Vorpommern, ist am Freitag, den 1. Juni 2007 um 13 Uhr an der Windmühle.

    Anfahrtsbeschreibung:
    Die Windkraftanlage befindet sich direkt am Autobahnkreuz A 19/ A 20. Der nächstgelegene Ort ist Kavelstorf. Sie fahren zur Abfahrt Kavelstorf, dies ist die erste Abfahrt südlich des Autobahnkreuzes auf der A19 (Berlin/Rostock). Dann auf der Westseite entlang der A19 über ein Gewerbegebiet in Richtung der Ortschaft Hohen Schwarfs fahren. Nach der Unterquerung der A 20 ist es die erste Windkraftanlage auf der rechten Seite – eine Enercon E 66 mit 66 m Nabenhöhe.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, Mai 15, 2007

    NABU: "Letzte Berliner Rotmilane bedroht!"

    NABU bedauert Genehmigung des Windrades an Pankower Standort
    Pressemitteilung berlin.nabu.de

    Wie heute bekannt wurde, hat der Berliner Senat seine ursprüngliche Ablehnung des Windrades am Standort Gewerbegebiet Nord in Pankow revidiert. Der NABU Berlin bedauert diesen Sinneswandel sehr. Während die Oberste Naturschutzbehörde die Genehmigung aus Gründen des Artenschutzes zunächst verweigerte, hat sich offenbar die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz durchgesetzt. Der NABU weist jedoch weiter darauf hin, dass der Standort für das grundsätzlich begrüßenswerte Vorhaben ungeeignet ist, denn er befindet sich in der Nähe bedeutender Berliner Naturschutzgebiete. Insbesondere die Gefährdung der äußerst seltenen bzw. in Berlin vom Aussterben bedrohten Greifvogelarten Rotmilan und Seeadler wurde bei der Planung nicht bzw. zu spät berücksichtigt.

    Schutzgebiete Tegeler Fließ und Karower Teiche betroffen

    Der geplante Standort liegt genau zwischen den wertvollsten Feuchtgebieten Berlins in den Bezirken Pankow und Reinickendorf. Dabei handelt es sich u. a. um das Naturschutzgebiet Karower Teiche und das Tegeler Fließ, welches Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und damit von internationaler Bedeutung ist. In diesem Bereich brüten, neben vielen anderen naturschutzrechtlich geschützten Arten, die letzten zwei Rotmilanpaare Berlins. Die Art ist in Berlin unmittelbar vom Aussterben bedroht. Auch Seeadler suchen diese Feuchtgebiete regelmäßig auf.

    Grauenerregende Funde an Windrädern bei Milan und Seeadler besonders häufig

    Seit 1999 sammelt die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg deutschlandweit alle Nachweise von Vögeln und Fledermäusen, die durch Windkraftanlagen verletzt oder getötet wurden. Bis Februar 2007 wurden bundesweit 562 Vögel gefunden. Hierbei war der Rotmilan mit 81 Funden die mit Abstand häufigste betroffene Art. Auf Platz 3 steht mit 25 Funden bereits der Seeadler. Zu berücksichtigen ist weiterhin die hohe Dunkelziffer, denn Füchse und andere Beutegreifer tragen die verunglückten Tiere fort.
    Die Befürworter des Standortes im Gewerbegebiet Pankow Nord führen an, dass es ein stark belastetes Gelände sei; die angrenzenden Autobahnen würden mehr Opfer unter Vögeln fordern als es das Windrad je könnte. Hierzu Dipl. Biol. Rainer Altenkamp, 2. Vorsitzender des NABU und Leiter der AG Greifvogelschutz in Berlin: "Für Rotmilan und Seeadler stellen Windkraftanlagen eine neue Gefährdung dar. Diese Arten sind durch den Straßenverkehr nicht gefährdet, da sie sich im Gegensatz zu anderen Greifvogelarten an Straßen kaum aufhalten."

    NABU Berlin hält Verschärfung der Abstandskriterien für notwendig

    In Brandenburg dürfen Windkraftanlagen einen Abstand von einem Kilometer zum nächsten bekannten Nest eines Rotmilans nicht unterschreiten. Rainer Altenkamp: "Nach neueren Untersuchungen suchen Rotmilane regelmäßig Nahrung bis in fünf Kilometern Entfernung zum Nest. Der in Brandenburg einzuhaltende Abstand ist also nicht ausreichend. Das Windrad, das in Pankow geplant ist, liegt weit innerhalb eines 5-km-Radius um die Nester der beiden Berliner Brutpaare und stellt damit ein erhebliches Risiko für die letzten Berliner Rotmilane dar."

    Ausbau regenerativer Energiequellen grundsätzlich begrüßenswert

    Angesichts des Klimawandels ist der Ausbau regenerativer Energiequellen unverzichtbar, auch die Windkraft muss hierbei eine wichtige Rolle spielen. Rainer Altenkamp: "Es ist jedoch auch hier Aufgabe eines Naturschutzverbandes, die einzelnen Energiequellen bezüglich ihrer Auswirkungen für den Natur- und Artenschutz kritisch zu beurteilen. Da Windkraftanlagen nachweislich eine Gefährdung für bestimmte Vogelarten darstellen, muss jeder geplante Standort hinsichtlich solcher Risiken bewertet werden. Im Ergebnis kann der NABU an diesem Standort eine solche Anlage nur ablehnen. Wir würden uns im übrigen einen offenen und konstruktiven Dialog zu diesem Thema mit den Windkraftbefürwortern und -betreibern und auch mit den Bündnisgrünen Berlins wünschen."
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