Pressedienst Nr. 218/05 Berlin, 26. August 2005
Rotmilan nicht durch Windkraftanlagen gefaehrdet
Bundesumweltministerium korrigiert FDP-Abgeordnete Happach-Kasan
Zu der Behauptung der FDP-Bundestagsabgeordneten Christel Happach-Kasan, „durch Windraeder (sei) bereits die Haelfte der Bestaende des von Aussterben bedrohten Roten Milan getoetet worden“ (siehe Sueddeutsche Zeitung vom 26.08.05) stellt das Bundesumweltministerium richtig:
Der Bestand des Roten Milan in Deutschland wird fuer das Jahr 2000/2001 zwischen 10.669 und 13.018 Brutpaaren (rpt: BrutPAARE) geschaetzt.
Flaechendeckend liegen keine aktuelleren Zahlen vor, von bedeutenden Bestandsveraenderungen ist nicht auszugehen.
Die zentrale Erfassung von Vogel- und Fledermausschlagopfern durch Windkraftanlagen erfolgt in der Zentralen Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesumweltamt Brandenburg.
Dort wurden fuer das Jahr 2004 acht (rpt: acht) Todfunde von Einzelvoegeln des Roten Milans dokumentiert.
Seit beginn der Erfassung im Jahre 1989 wurden bis November 2004 insgesamt 44 Rotmilane als Opfer von Windkraftanlagen gefunden.
Das sind kumuliert rund 0,2 Prozent des aktuellen Bestandes beziehungsweise 0,04 Prozent bezogen auf die Todfunde des Jahres 2004.
Von einer Gefahr fuer den Bestand des Rotmilans durch Windkraftanlagen kann also in keinem Fall die Rede sein.
Frau Happach-Kasan von der FDP, die nach Beobachtung der Sueddeutschen Zeitung dabei ist, „den Natur- und Umweltschutz wieder fuer sich zu entdecken“, haette diese Zahlen uebrigens auch der Antwort der Bundesregierung auf ihre eigene Kleine Anfrage Drucksache 15/5064 - vom Maerz dieses Jahres entnehmen koennen.
Die Antwort ist im Internetangebot des Bundesumweltministeriums unter www.bmu.de/erneuerbare/energien/doc/35270.php abrufbar.