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Dienstag, Februar 07, 2012

Erneuerbare Energien machen Brennstoffimporte in Höhe von 11 Milliarden Euro überflüssig

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

BEE veröffentlicht Jahreszahlen für 2011. Nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) haben regenerative Energien im Jahr 2011 Brennstoffimporte in Höhe von 11 Milliarden Euro ersetzt und mehr als 9 Milliarden Euro externe Kosten vermieden. Insgesamt stieg der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch im letzten Jahr in Deutschland auf 11,9 Prozent – was einer Einsparung von 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid entspricht. ... mehr

Dienstag, August 02, 2011

Erneuerbare beim Energieverbrauch erstmals vor Kernenergie

Mit einem Anteil von über zehn Prozent am deutschen Energieverbrauch lagen die Erneuerbaren Energien im Ersten Halbjahr 2011 erstmals vor der Atomenergie.
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Zu diesem Ergebnisse kommt die aktuelle Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Demnach hatte die Kernenergie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Anteil von 9,3 Prozent am Primärenergieverbrauch. Die Windenergie, so die Statistik der AG Energiebilanzen, konnte ihren Beitrag an der Energiegewinnung um 13 Prozent steigern. Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung lag damit im ersten Halbjahr mit ca. 20.700 Gigawattstunden bei etwa 7 Prozent. Im Vergleich zum ersten Vorjahreshalbjahr hat sich die Stromproduktion um 2.300 Gigawattstunden erhöht.
Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergieinstituts (Dewi) waren zum 30. Juni 2011 in Deutschland insgesamt etwa 22. 000 Windenergieanlagen am Netz.
  • Windenergie-Forum
  • Montag, Juni 06, 2011

    Von Einstieg in Erneuerbare kann keine Rede sein

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie
    Zu der heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzesvorlage zur Neuregelung des EEG erklärt der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE), Hermann Albers:

    "Die EEG-Novelle, die die Bundesregierung heute beschlossen hat, sieht nach wie vor massive Einschnitte bei der Vergütung für die Windenenergie an Land vor. Entgegen einiger Verlautbarungen von Freitag und vom Wochenende ist die Bundesregierung nicht von ihrem Kurs abgerückt, den Ausbau der Windenergie an Land zurückzufahren. Die Anpassungen bei der Degression sind nichts anderes als Augenwischerei und Kosmetik, um Opposition und Landesregierungen zu beschwichtigen. Passiert die Gesetzesvorlage in dieser Form Bundestag und Bundesrat, wird der Ausbau der Windenergie an Land ausgebremst. Gerade auch in den süddeutschen Bundesländern, in denen der Windenergieausbau gerade erst beginnt, werden positive Entwicklungen im Keim erstickt. Das geht nicht nur zu Lasten der Klimaziele, sondern auch zu Lasten der Verbraucher. Denn die Windenergie an Land ist die kostengünstigste Erneuerbare Energie und hat in Deutschland das größte Potenzial. Sie auszubremsen bei gleichzeitigem Atomausstieg ist paradox.

    Damit zeigt sich klar: Es geht der Bundesregierung nicht um eine Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbarem Strom, sondern um eine Rückkehr zu Kohle und Gas. Denn wie sonst ließe sich erklären, dass das Ausbauziel von 35 Prozent Anteil Erneuerbarer Energie am Strommix bis 2020 seit dem Energiekonzept im letzten Herbst nicht erhöht wurde. Die Bundesregierung hat heute nur den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, von einem Einstieg in Erneuerbare kann jedoch keine Rede sein."
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, Mai 10, 2011

    Mittelstandsoffensive in Sachen erneuerbarer Energien (Entwurf)

    Ganz einfach: Je höher die Energiepreise, desto mehr lohnt die eigene Energieproduktion. Was eigene Betriebsgelände, Dächer und Fassaden für Solaranlagen, Windkraftanlagen und Geothermie nicht hergeben, kann über Beteiligungen an Unternehmen realisiert werden, in denen sich die Teilhaber nicht über konfuse Aktiengesellschaften verzetteln, sondern die unternehmerische Mitenscheidung gewahrt bleibt.

    Je höher die Energiepreise, desto mehr lohnt auch der Gang durch das Werk bzw. Unternehmen, an welchen Stellen Energierückgewinnung möglich ist und an welchen Stellen Energie eingespart werden könnte.

    Allein der Mittelstand kann die Schere schließen, die sich zwischen den Milliardenprojekten und kleinsten Bürgerprojekten auftut, wobei sich die Mittelstandsprojekte aus beiden Sphären konzeptionell und organisatorisch bedienen können.

    Und es ist kaum ein Unternehmen denkbar, das nicht in der Lage wäre, für den Energiesektor Ideen zu entwickeln und falls daraus der eigene Aufwand zu groß würde, gemeinsamen Unternehmen beizusteuern - und vielleicht einmal unter Einbeziehung der Konkurrenz, denn die Stärke des Ganzen ist immer auch zum Teil ein Spiel aus der Summe der Stärken der Teile.

    Markus Rabanus >> Verlagskontakt
    www.EnergierepublikDeutschland.de

    Montag, April 18, 2011

    Greenpeace-Studie: Energiekonzerne verweigern Investitionen in Erneuerbare Energien

    Anteil der Energieriesen an Strom aus Wind- und Sonnenkraft 0,5 Prozent
    Pressemitteilung von Greenpeace.de

    Die vier großen Energiekonzerne RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW verweigern sich der Energiewende. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Berliner Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace, die die unabhängige Umweltschutzorganisation heute in Berlin vorstellt. Gerade einmal 0,5 Prozent des Stroms aus Wind- und Sonnenkraft stammt von den vier Stromriesen. Daran soll sich laut Planung der Konzerne auch in Zukunft wenig ändern. Die Energieversorgung aus Wind- und Sonne wird zu 96 Prozent von Regionalversorgern, Stadtwerken, Bürgerwindparks und Privathaushalten getragen.

    "Die schlimmen Ereignisse in Japan haben Deutschland wachgerüttelt. Alle wollen jetzt die Energiewende: raus aus Atom und Kohle und rein in die erneuerbaren Energien. Allein - auf die Hilfe der vier großen Stromkonzerne kann das Land dabei nicht zählen, sagt Karsten Smid, Energieexperte von Greenpeace. Ob nun aus Gründen der Machterhaltung oder weil sie einfach nicht an den Umschwung glauben wollen: So blockieren die vier Großkonzerne den Umstieg Deutschlands in eine sichere, saubere und klimafreundliche Zukunft.

    Während die vier großen Stromkonzerne mit 68 Prozent der Stromerzeugung eine marktbeherrschende Stellung einnehmen, liegt ihr Anteil bei der Stromerzeugung aus Wind, Biomasse, Erdwärme und Solarstrom ohne alte Wasserkraftanlagen bei mageren 0,5 Prozent. Der Löwenanteil beim Boom der Erneuerbaren Energien stammt dagegen von Regionalversorgern, Stadtwerken, aus Bürgerwindparks und von Privathaushalten. Sie tragen zu 32 Prozent zur Stromgewinnung Deutschlands bei. Von den 13 Prozent deutschen Stroms aus Sonne und Wind liefern sie 12,5 Prozent.

    Offshore-Windstrom bräuchte Großinvestoren

    Die vier Stromriesen bleiben nicht nur heute sondern auch in Zukunft deutlich hinter den politischen Zielvorgaben für eine Energiewende zurück, erklärt Bernd Hirschl, Hauptautor der Studie. Für die kommenden Jahre wollen E.ON 13 Prozent und RWE 20 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien investieren. Das ist viel zu wenig, um bis zum Jahr 2020 die von der Politik geforderten 35 Prozent an Strom aus erneuerbaren Energien im eigenen Strommix zu erreichen.

    Allerdings stammen die Greenpeace-Zahlen aus der Zeit vor Fukushima. Ob nun ein Umdenken in den Konzernzentralen stattfindet, ist offen. Jetzt besteht die Chance für einen wirklichen Kurswechsel. Die vier großen Energiekonzerne müssen das sinkende Schiff der Atom- und Kohleverstromung verlassen und mit ins Boot der Energiewende kommen, fordert Smid: Gerade für den Bau von Offshore-Windparks braucht die Gesellschaft finanzstarke Großunternehmen, die mutig in Zukunftstechnologien investieren. So könnten RWE & Co ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Andernfalls droht ihnen, wegen atomarer und fossiler Altlasten zum Sanierungsfall zu werden."

    Donnerstag, April 07, 2011

    BMU: 2010 war ein Schwachwindjahr

    In der vom Bundesumweltministerium im März veröffentlichten Infobroschüre "Erneuerbare Energien / Entwicklung in Deutschland 2010" wird mitgeteilt: "Der deutsche Windenergiemarkt zeigte sich 2010 mit einem Netto-Leistungszubau von 1.488 MW etwas schwächer als im Vorjahr. Gut 108 MW des Zubaus entfielen 2010 bereits auf Windparks auf See (Offshore), für die in den kommenden Jahren ein deutlicher Aufwärtstrend zu erwarten ist. Da 2010 das windschwächste Jahr seit langem war, blieb die Windstromerzeugung trotz des Leistungszubaus hinter der des Vorjahres zurück und erreichte mit 36,5 Mrd. kWh den niedrigsten Wert seit 2006. Der Windstromanteil am gesamten Stromverbrauch betrug gut 6 Prozent."

    Dienstag, April 05, 2011

    BWE: Windstrom bringt mehr als doppelt so viel wie Atomkraft

    Windenergie an Land kann bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs decken, zeigt eine neue Studie. Die Windpotenziale aus dem Offshore-Ausbau kommen noch hinzu.

    Hannover, 5. April 2011: Allein mit Strom aus Onshore-Windenergie (Windenergie an Land) kann bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) erstellt hat.

    In einem aufwendigen Verfahren haben die Wissenschaftler zunächst ermittelt, welche Flächen in Deutschland für die Windenergie nutzbar sind. Auf dieser Grundlage hat das IWES das Windenergiepotenzial bei der Bereitstellung von zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland errechnet.

    Die Studie kommt zu dem Schluss: Zwei Prozent der Fläche bringen mit heute verfügbarer Anlagentechnik bei einer installierten Leistung von 198 Gigawatt einen Ertrag von 390 Terawattstunden. „Bei einem gegenwärtigen Jahresstromverbrauch von etwa 600 Terawattstunden kann die Windenergie an Land bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs bereit stellen. Das zeigt: Die Erneuerbaren Energien können die Atomenergie mühelos ersetzen. Allein das Potenzial der Windenergie ist wesentlich größer als der Anteil des Atomstroms im gegenwärtigen Strommix. Denn die deutschen Atomkraftwerke erzeugten im vergangenen Jahr nur gut 140 Terawattstunden Strom“, fasst BWE-Präsident Hermann Albers das Ergebnis der Studie vor dem Hintergrund der aktuellen Atomdebatte zusammen.

    Ein weiteres wichtiges Ergebnis zeigt sich bei der Verteilung der Potenziale auf die einzelnen Bundesländer: Das Windenergiepotenzial ist in den Bundesländern am größten, in denen die Windenergie heute am schlechtesten ausgebaut ist. Das meiste Potenzial mit einem Ertrag von 80 Terawattstunden hat Bayern. Auf Platz drei steht mit einem Ertrag von immerhin 45 Terawattstunden Baden-Württemberg. Im Ländervergleich bilden diese Bundesländer in Hinblick auf den Windenergieausbau gegenwärtig das Schlusslicht. „Die Studie belegt, dass das große Potenzial der Windenergie an Land in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft ist. Vor allem die süddeutschen Bundesländer müssen den Ausbau der Windenergie endlich vorantreiben. Klar ist: Die Windenergie an Land ist aktuell die kostengünstigste Erneuerbare Energie. Wenn der Umstieg auf Erneuerbare Energien ernsthaft beschleunigt werden soll, ist ihr Ausbau nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich am sinnvollsten“, unterstreicht Albers.

    Grundlage der Ertragsberechnungen in der IWES-Studie sind Windenergieanlagen der Drei-Megawatt-Klasse. Je nach Standort wurden Anlagen mit einer Nabenhöhe von 100 Metern und von 150 Metern als Berechnungsbasis herangezogen. Im Durchschnitt erreichen diese Anlagen in der Studie 2.000 Volllaststunden. „Diese Turbinen sind besonders wirtschaftlich, deshalb gehen wir davon aus, dass sie schon bald die Zwei-Megawatt-Anlagen als derzeitige ‚Brot-und-Butter-Klasse’ ablösen werden. Wichtig für einen guten Energieertrag ist insbesondere die Kombination aus großem Rotor und hohem Turm, die REpower beispielsweise für die 3.2M114 und 3.4M104 anbietet“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende der REpower Systems AG, Andreas Nauen, aus Herstellersicht die Ergebnisse der Studie. „Erhöhen wir beispielsweise die Nabenhöhe einer 3.2M114 von 93 auf 143 Meter, erreichen wir selbst an einem durchschnittlichen Schwachwindstandort bis zu 50 Prozent mehr Energieertrag.“

    In Hinblick auf die anstehenden energiepolitischen Gespräche der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten am 15. April 2011 betont Albers: „Auf die Tagesordnung dieses Treffens gehört unbedingt die Beseitigung geltender Höhenbeschränkungen für Windkraftanlagen. Das ist volkswirtschaftlich eine äußerst sinnvolle Maßnahme, um die Effizienz der Anlagen voll ausschöpfen zu können."

    Pressemitteilung v. 5-4-2011 Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, März 16, 2011

    Beitrag erneuerbarer Energien zur Energieversorgung in Deutschland auch 2010 weiter gestiegen

    17 Prozent Anteil an der Stromversorgung + 370.000 Beschäftigte in der Branche
    Pressemitteilung Bundesumweltministerium


    Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung hat sich auch 2010 weiter erhöht. Mit rund 17 Prozent lag er etwa einen halben Prozentpunkt höher als im Vorjahr. Dies sind vorläufige Ergebnisse der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) für das Bundesumweltministerium. Dieser Anstieg wurde trotz witterungsbedingter Einschränkungen erzielt. Da 2010 ein außerordentlich windschwaches Jahr war, erreichte der Windstrom-Ertrag mit 36,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2006. Dennoch war die Windenergie mit rund 6 Prozent Anteil an der gesamten Strombereitstellung wieder die wichtigste Säule bei den erneuerbaren Energien. Deutliche Steigerungen waren bei der Stromerzeugung aus Biogas sowie bei der Photovoltaik zu verzeichnen. Der Solarstrom konnte seinen Beitrag nahezu verdoppeln und rund 2 Prozent des gesamten Strombedarfs bereitstellen.

    Aktuelle Szenarien zeigen, dass die erneuerbaren Energien in zehn Jahren bereits 40 Prozent zur Stromversorgung beitragen können. Dabei wird eine Steigerung um 12 Terawattstunden (TWh) pro Jahr als realistisch angesehen (1 Terawattstunde = 1 Milliarde kWh).

    Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme stieg von 9,1 Prozent im Jahr 2009 auf knapp 10 Prozent im Jahr 2010. Ihr Anteil am Kraftstoffverbrauch erhöhte sich nach den Abschätzungen leicht auf 5,8 Prozent (2009: 5,5 Prozent).

    Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien damit 2010 bereits etwa 11 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs an Strom, Wärme und Kraftstoffen decken. Dies liegt deutlich über dem Vorjahreswert (2009: 10,4 Prozent) und ist bemerkenswert, weil der Energieverbrauch aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs sowie der kalten Witterung deutlich über dem Vorjahresniveau lag.

    Auch hinsichtlich ihres Klimaschutzbeitrags konnten die erneuerbaren Energien weiter zulegen. Sie sorgten 2010 dafür, dass rund 120 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden wurden (2009: 111 Millionen Tonnen). Allein durch die Wirkung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) waren das rund 58 Millionen Tonnen.

    Die Zahlen belegen, dass die erneuerbaren Energien mit dem Aufschwung Schritt halten und den Trend eines kontinuierlich steigenden Anteils an unserer Energieversorgung fortsetzen konnten.

    Parallel hierzu stieg auch die Bedeutung der erneuerbaren Energien als Wirtschaftsfaktor. Erste Abschätzungen für das BMU zeigen, dass die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit rund 26 Milliarden Euro nochmals etwa ein Viertel höher lagen als im Vorjahr (2009: 20,7 Milliarden Euro).

    Die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbundene Beschäftigung spiegelt diese Entwicklung wider. Sie ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen und liegt nach aktuellen Abschätzungen inzwischen bei rund 370.000 Arbeitsplätzen. Gegenüber dem Vorjahr (rund 339.500 Beschäftigte) ist dies ein Plus von etwa 8 Prozent, seit 2004 (rund 160.500 Beschäftigte) deutlich mehr als eine Verdopplung.

    Dienstag, Oktober 26, 2010

    Laufzeitverlängerungen provozieren Systemkonflikt mit Erneuerbaren Energien

    BWE-Presseerklärung v. 26.10.2010

    Ganz im Zeichen des Energiekonzeptes der Bundesregierung steht die diesjährige Jahreskonferenz Erneuerbare Energien ee10 am 26. und 27. Oktober in Berlin. Die Erneuerbaren-Energien-Branche kritisiert dabei vor allem die von der Regierung beschlossenen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und die Abkehr vom vereinbarten Atomausstieg. Aus Sicht der Erneuerbaren-Energien-Branche bremst die Bundesregierung damit den Ausbau regenerativer Energien in Deutschland und bringt die angestrebten Klimaschutzziele in Gefahr.

    BEE-Präsident Dietmar Schütz: „Mit der Aufkündigung des Atomkonsenses droht außerdem ein grundlegender Systemkonflikt, weil mit steigendem Ausbau der Erneuerbaren immer weniger Großkraftwerke gebraucht werden, die durchgängig am Netz sind. Atomkraftwerke sind nicht in der Lage, ihre Leistung so häufig und stark herunterzufahren, wie das zur Ergänzung des Angebots aus Erneuerbaren Energien notwendig ist. Und schon heute ist bisweilen zu viel konventioneller Strom im Netz, wie man an den negativen Börsenpreisen ablesen kann. Länger laufende Großkraftwerke verschärfen dieses Problem. Stattdessen brauchen wir in Zukunft mehr dezentrale, flexible Versorgungsstrukturen, eine Optimierung und Erweiterung der Stromnetze sowie die Entwicklung weiterer Speichermöglichkeiten.“

    Mit dem Energiekonzept habe die Bundesregierung nichts weiter als Klientelpolitik für die großen Stromkonzerne betrieben. Dass wichtige Milliardeninvestitionen für die Erneuerbaren Energien und der notwendige Wandel zu einem zukunftsfähigen Energiesystem gefährdet werden, scheint der Bundesregierung egal zu sein, kritisierte Schütz in seiner Eröffnungsrede.

    Im Gegensatz zur Kernenergie finden die Erneuerbaren Energien im Energiekonzept viel zu wenig Beachtung, ihre Potenziale werden in den zugrunde liegenden Energieszenarien sogar kleingerechnet. „Das Energiekonzept der Bundesregierung ist eine Rolle rückwärts zur Energietechnologie von gestern. Es bremst den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland ab und gefährdet kommunale Wertschöpfung gerade in strukturschwachen Regionen“, erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. „Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke blockieren den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie verstopfen Stromnetze und gefährden den Vorrang der Erneuerbaren Energien bei der Netzeinspeisung.“

    Das energiepolitische Konzept der Bundesregierung richtet sich primär nach den Interessen der Kernkraftwerksbetreiber und gerade nicht nach den Erzeugungskapazitäten der Erneuerbaren Energien. Exemplarisch wird dieser Ansatz am Ausstieg aus dem Atomausstieg. Am kommenden Donnerstag berät der Deutsche Bundestag abschließend in 2./3. Lesung über dieses Kernelement des Energiekonzepts. „Donnerstag ist der Bundestag bei der Abstimmung über die Änderung des Atomgesetzes gefordert, den energiepolitischen Irrweg der Bundesregierung zu stoppen. Es reicht nicht, den Weg in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien in Sonntagsreden zu verkünden. Der gesetzliche Rahmen muss es auch zulassen. Mit dem Ausstieg aus dem Atomausstieg entfernen wir uns allen Ankündigungen zum Trotz vom regenerativen Zeitalter“, betonte Albers.

    Die Bundesregierung gefährdet mit dem Energiekonzept die technologisch weltweit führende deutsche Industrie der Erneuerbaren. Investitionen in Forschung und Entwicklung der nächsten Jahre fehlt so die notwendige Finanzierungssicherheit.

    Neben dem Energiekonzept der Bundesregierung stehen die EU-Etappenziele 2020 im Fokus der Jahreskonferenz. Zudem diskutiert die ee10 aktuelle Fragen zur bevorstehenden EEG-Novelle 2012. Am zweiten Tag stehen Kommunalisierung und Re-Demokratisierung von Netzen und Energieerzeugung im Mittelpunkt der Konferenz.

    Weitere Informationen zum Ablauf der ee10 gibt es unter www.jahreskonferenz.de.

    Pressemitteilung >> Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juni 23, 2010

    Vollversorgung mit erneuerbaren Energien bis 2050

    Wissenschaftler überreichen Bundesumweltminister Röttgen Studie für eine nachhaltige Energieversorgung
    Pressemitteilung BMU EE

    Eine neue Studie des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) zeigt, wie sich bis zum Jahr 2050 eine zuverlässige, kostengünstige und robuste Energieversorgung mit erneuerbaren Quellen in Deutschland erreichen lässt. Der Sprecher des FVEE, Prof. Dr. Vladimir Dyakonov, hat diese heute Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen überreicht. Röttgen: "Wenn wir unsere Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien erreichen wollen, dürfen wir an Zukunftsinvestitionen nicht sparen. Wir müssen die Forschung verstärken und die Netze ausbauen. Die Studie belegt, wie sich diese Investitions- und Entwicklungskosten langfristig lohnen, weil die Energieträger günstiger werden." Die Ergebnisse werden in die Arbeiten zum Energiekonzept der Bundesregierung einfließen.

    Mit der Studie zeigen die Wissenschaftler, dass mit den entsprechenden Forschungsanstrengungen und den fördernden politischen Rahmenbedingungen eine Vollversorgung auf der Grundlage von erneuerbaren Energien bis Mitte des Jahrhunderts möglich ist. Die Kosten für das nachhaltige Energiesystem liegen langfristig unter denen von herkömmlichen Alternativen.

    Weitere Ergebnisse der Studie: Bei der vernetzten Betrachtung aller wichtigen Elemente des nachhaltigen Energiesystems, von der Bereitstellung über den Transport und die Verteilung bis zur Energiedienstleistung, lässt sich die Energieeffizienz erheblich erhöhen. Die gesamte Palette der Erneuerbaren hat ein Potenzial, das um ein Vielfaches höher ist als der durch umfangreiche Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung deutlich gesenkte Gesamtenergiebedarf. Die Vielfalt der Erneuerbaren in Verbindung mit Speichertechnologien gewährleistet dabei, dass die Versorgung jederzeit sichergestellt werden kann. Dazu muss auch der Stromverbrauch über intelligente Stromnetze (smart grids) stärker an das jeweilige Angebot von Wind und Sonne angepasst werden.

    Für die Überbrückung längerer Phasen mit geringem Angebot erneuerbarer Energien kann in Zeiten mit hohem Angebot der Strom aus Wind und Sonne in chemischen Energieträgern gespeichert und bei Bedarf ins Netz zurückgespeist werden.

    Die Studie steht im Internet auf der Homepage des FVEE unter www.fvee.de zur Verfügung, Rubrik Politik / Stellungnahmen.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, März 24, 2010

    Vorrangregelung und Mindestpreisvergütung für Windenergie effektivieren Klimaschutz

    BWE: Vorrangregelung und Mindestpreisvergütung für Windstrom sind Garanten für effektiven Klimaschutz

    Berlin. Vor zehn Jahren verabschiedete der Deutsche Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das EEG hat die Grundprinzipien des Stromeinspeisegesetzes aus dem Jahre 1991 für Wind und Wasser auf alle regenerativen Energieträger ausgedehnt und das System der Einspeisevergütung für Wind, Sonne und Co. optimiert und weiterentwickelt. "Heute stellt die Windenergie dank Vorrangregelung und Mindestpreisvergütung etwa sieben Prozent des deutschen Strombedarfs CO2-frei bereit. Und schon in 10 Jahren kommt jede vierte Kilowattstunde Strom aus einer Windenergieanlage“, erläuterte Hermann Albers, Präsident den Bundesverbands WindEnergie, die Bedeutung des EEG für den Erfolg der deutschen Windindustrie.

    Mit einem starken EEG – dem erfolgreichsten Klimaschutzinstrument Deutschlands – wird die Windenergie im Kraftwerkspark der Zukunft eine herausgehobene Stellung spielen. Bis 2020 sind in Deutschland moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Diese 55.000 MW werden dann rund 150 Mrd. Kilowattstunden Strom im Jahr ohne CO2-Emissionen und radioaktiven Abfall produzieren. "Damit diese Ziele erreicht werden können, braucht die Windenergie Vorfahrt in den Netzen und Speichern sowie Anreize für eine Verstetigung des Windstroms im Rahmen des EEG", betonte Albers.

    Der deutsche Gesetzgeber hat mit dem EEG im Jahre 2000 die Grundlagen für eine zukunftssichere und erneuerbare Energieversorgung gelegt. Doch dem EEG droht aktuell Gefahr aus den Reihen des Parlaments. Anfang dieser Woche hat die Unionsfraktion geschlossen eine Verlängerung der Laufzeit deutscher Kernkraftwerke auf insgesamt 60 Jahre gefordert. "Falls sich diese Forderung im energiepolitischen Konzept der Bundesregierung durchsetzt, gefährdet dies massiv die Früchte aus zehn Jahren EEG und 20 Jahren Stromeinspeisegesetz", so Albers. Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken sowie geplante Neubauten von Kohlemeilern gefährden den notwendigen Ausbau der Windenergie. Sie verstopfen Stromnetze und -märkte und stellen die Vorrangregelung des Windstroms gegenüber Kohle- und Atomstrom faktisch in Frage. "Politik und Wirtschaft stehen in diesem Jahr in der Energiepolitik vor einer Grundsatzentscheidung für die Zukunft: Entweder konsequenter Ausbau der Erneuerbaren oder längere Laufzeiten. Beides wird nicht gehen", appellierte Albers an die energiepolitische Vernunft aller Parlamentarier.

    Pressemitteilung v. 24.03.2010 Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, November 17, 2009

    BMU: Offshore-Windenergie für den erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien

    Offshore-Wissenschaftstage des Bundesumweltministeriums in Oldenburg eröffnet
    Pressemitteilung BMU EE

    "Die Windenergie hat auf absehbare Zeit in Deutschland von allen erneuerbaren Energien das größte Potenzial", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Katherina Reiche heute zur Eröffnung der 3. Offshore-Wissenschaftstage in Oldenburg. "Deshalb müssen wir bei der Offshore-Windenergie den Durchbruch schaffen. Mit den 12 Windenergieanlagen im Testfeld alpha ventus ist uns der Einstieg gelungen. Jetzt muss der Ausbau vorangehen", so Reiche.

    Auf der zweitägigen Veranstaltung stellt das Bundesumweltministerium den mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Forschungsprojekte vor, die es im Bereich der Offshore-Windenergie fördert. Rund 120 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium von 2006 bis 2009 allein für die Windenergieforschung aus dem Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bewilligt. Damit wurden rund 150 Projekte gefördert – vorwiegend in den Bereichen Offshore-Windenergie, Netzintegration der Windenergie und ihre Umwelt- und Naturverträglichkeit.

    Schwerpunkte der Forschungsförderung des Bundesumweltministeriums sind unter anderem die Entwicklung mehrerer Windenergieanlagen der 5 Megawatt-Klasse sowie die Forschungsinitiative "RAVE – Research at alpha ventus". Das Testfeld alpha ventus, das rund 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum liegt, ist der erste deutsche Offshore-Windpark. Das Bundesumweltministerium fördert dort mit rund 35 Millionen Euro ein breites Spektrum von Forschungsaktivitäten. Ein weiterer Förderschwerpunkt sind die drei Forschungsplattformen FINO 1, 2 und 3 in Nord- und Ostsee sowie die Gründung des Fraunhofer-Instituts für Windenergieforschung und Energiesystemtechnik (FhG-IWES) in Bremerhaven und Kassel.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, März 04, 2009

    ee09: Grundlastkraftwerke gefährden Ausbau Erneuerbarer Energien

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Auf der Jahreskonferenz Erneuerbare Energien ee09 in Berlin forderte Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie, die stabilen Rahmenbedingungen für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland zu erhalten. "Mit der EEG-Novelle hat der deutsche Gesetzgeber 2008 die Grundlagen für eine zukunftssichere Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien gelegt. Es sind ohne Zweifel die Erneuerbaren Energien, die den energiepolitischen Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit am besten erfüllen."

    Erneuerbare Energien sind die Antwort, wenn es um die Unabhängigkeit von politisch nicht immer berechenbaren Energieimporten geht. Sie sorgen für bezahlbare Energiepreise, da sie keine fossilen Ressourcen verschlingen, die langfristig immer teurer werden. Und sie leisten den Löwenanteil beim Erreichen von Klimaschutzzielen, denn sie vermindern den Treibhausgasausstoß erheblich. Debatten um die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken stellen hingegen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland in Frage." Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke und zusätzliche Grundlastkraftwerke nehmen den Erneuerbaren Energien den Raum und gefährden so ihren Vorrang", erläuterte Klusmann.

    Die Erneuerbaren Energien können im Jahre 2020 eine sichere Stromversorgung auch zur Zeit der höchsten Stromnachfrage garantieren. Energie aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie wird dann das prägende Element unserer Stromversorgung sein. Herkömmliche Kraftwerke ergänzen dieses Angebot noch bei Bedarf. Damit ändert sich die bisherige Struktur der Stromversorgung. "Wie ein Kraftwerkspark sich wandeln kann, wenn Politik und Wirtschaft es wollen, zeigt ein Blick zu unserem nördlichen Nachbarn. Nicht nur bei der Stromerzeugung mit Windenergie, sondern auch beim Netzausbau und der Nutzung von natürlichen Wasserreservoiren als Stromspeicher gibt Dänemark als Pionier die Richtung vor", betonte Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie.

    Dänemark erzeugt schon heute 20 Prozent Windstrom. An stürmischen Tagen auch schon mal über 100 Prozent des Bedarfs. Bis 2025 sind zwei Drittel EE-Strom erklärtes Ziel Dänemarks. Gegenwart und Zukunft stellen beachtliche Herausforderungen an den dänischen Netzbetreiber Energinet.dk, um die Balance im Stromnetz zu garantieren. Energinet.dk greift zum einen auf die immensen Wasserspeicher Norwegens und Schwedens zurück. Zum anderen ist Dänemark Pionier und Technologieführer bei Verlegung von Hochspannungskabeln im Untergrund. So fanden im November 2008 die großen dänischen Parteien eine Übereinkunft, in Zukunft nicht nur im Übertragungsnetz lange Teilstrecken als Erdkabel zu verlegen, sondern die regionalen Netze komplett unterirdisch zu verlegen. "Deutschland sollte diesem guten Beispiel beim Netzausbau folgen. Die Integration von Erneuerbaren Energien und die Bereitstellung größerer Speicherkapazitäten werden durch das Erdkabelsystem besser gelingen als mit Freileitungen", betonte Bischof.

    Wachsende Bedeutung für die künftige Stromerzeugung kommt auch so genannten Kombikraftwerken zu. So schließt etwa die "Regenerative Modellregion Harz" Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Verbraucher und Energiespeicher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen. Dadurch können Erzeugung und Verbrauch optimal aufeinander abgestimmt werden. In Verbindung mit einer elektronischen Handelsplattform ermöglicht dies den beteiligten Erzeugern, Händlern, Netzbetreibern und Kunden eine ökologisch und ökonomisch optimierte Energieversorgung. "Das Projekt zeigt, dass eine zuverlässige und verbrauchernahe Stromerzeugung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien möglich und vor allem ökonomisch sinnvoll ist", betonte Klusmann.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juni 18, 2008

    BWE: Bundesregierung springt bei der Beschleunigung des Netzausbaus zu kurz

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Die Bundesregierung hat heute im zweiten Teil des integrierten Energie- und Klimapakets den Entwurf für ein Energieleitungsausbaugesetz (ELAG) beschlossen. Zentrales Element dieses Gesetzgebungsvorhabens ist es, im Höchstspannungsnetz (380 Kilovolt) vier Pilotprojekte für Erdkabel anstelle von Freileitungen zu ermöglichen. Im Hochspannungsnetz (110 Kilovolt) sollen Erdkabel nach wie vor nur in einem schmalen Küstenstreifen von 20 Kilometern und für die Anbindung von Offshore-Windparks möglich sein.

    „Wir freuen uns, dass jetzt auch Erdkabel als eine ernsthafte Option für die Beschleunigung des Netzausbaus von der Bundesregierung gesehen werden. Aber sie springt zu kurz“, sagte Hermann Albers, Bundespräsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE) zum Regierungsentwurf. „Während man für das 380-Kilovolt-Netz – quasi den elektrischen Autobahnen – jetzt die unterirdische Verlegung ermöglichen will, sind Erdkabel bei den regionalen Zubringern im 110-Kilovolt-Bereich weiterhin nur in den Küstenregionen vorgesehen. Dabei besteht in den regionalen Verteilnetzen schon heute der größte Engpass für den Transport von Strom aus Erneuerbaren Energien.“

    Besonders unverständlich ist der Vorschlag, weil in der 110-Kilovolt-Spannungsebene nur sehr geringe Mehrkosten – wenn überhaupt – für Erdkabel gegenüber Freileitungen zu verzeichnen sind. Im 380-kV-Bereich betragen die Kosten einer unterirdischen Verlegung dagegen das zwei bis vierfache der Kosten einer Freileitung und sollten auf sensible Abschnitte begrenzt bleiben.

    “Für uns ist unverständlich, warum die Bundesregierung an dieser Stelle auf die Bedenken von Anwohnern und Naturschützern an der Küste Rücksicht nehmen will, aber in den Windregionen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg nicht. Und dies, obwohl im 110-Kilovolt-Bereich keine bis sehr geringe Mehrkosten auftreten. Hier muss der Bundestag dringend nachbessern“, so Albers.

    Der BWE fordert, dass neue elektrische Leitungen bis einschließlich der 110-Kilovolt-Ebene im Regelfall unterirdisch verlegt werden und eventuelle Mehrkosten von der Bundesnetzagentur anerkannt werden müssen.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Dezember 05, 2007

    BWE: "Windenergie an Land wird ausgebremst"

    BWE zum Kabinettsentwurf für das Erneuerbare Energien Gesetz
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Mit dem heute vom Kabinett verabschiedeten Entwurf für eine Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird die Nutzung der Windenergie an Land in wenigen Jahren fast zum Erliegen kommen. Zu dieser Bewertung kommen nicht nur der Bundesverband WindEnergie (BWE) sondern auch Gutachter des Bundesumweltministeriums (BMU).

    „Wird der Kabinettsentwurf zum EEG so vom Parlament akzeptiert, würde zwar der Startschuss für die Offshore-Windenergie gegeben, aber die Windenergie an Land ausgebremst“, so Hermann Albers, der Präsident des BWE. „Damit würde der schnellste und kostengünstigste Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wegfallen.“

    Für die Windenergienutzung auf dem Meer (offshore) soll die Vergütung um rund fünf Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 14 ct/kWh erhöht werden. „Damit würde sich Deutschland auf einem internationalen Niveau bewegen und in den nächsten fünf Jahren könnten erste Offshore-Projekte in Nord- und Ostsee realisiert werden“, so Albers. Als Problem bleibe aber weiter die Netzanbindung der Meereswindparks.

    Die Vergütung für Windenergieanlagen an Land (onshore) soll dagegen weiter auf unter acht ct/kWh sinken. Nur die Geschwindigkeit der jährlichen Absenkung (Degression) soll um einen Prozentpunkt gemildert werden. Albers: „Während für die Offshore-Windenergie Kostensteigerungen aufgrund der dramatisch gewachsenen Rohstoffpreise berücksichtigt wurden, werden Sie gegen den Rat der eigenen Gutachter bei der Windenergie an Land ignoriert.“

    In einem Fachgutachten des BMU für den EEG-Erfahrungsbericht, kommen die Experten zum dem Schluss, dass „im Jahr 2010 nur noch sehr wenige Standorte existieren, an denen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sein wird“.

    Der BWE erwartet eine angemessene Anhebung der Vergütung im Rahmen der Gesetzesberatungen im Bundestag.

    Als positiv bewertet der BWE dagegen die Vorschläge zur Förderung des Repowering – dem Ersatz alter Windenergieanlagen durch moderne, effizientere Turbinen. „Dies ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, um das riesige Repowering-Potenzial zu erschließen“, so Albers.

    Das Potenzial für Windenergie ist nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft: 2020 können allein an Land 45.000 Megawatt Windleistung mit 110 Milliarden Kilowattstunden für 20 Prozent des deutschen Strombedarfs sorgen. Dabei ist das Repowering ein entscheidender Faktor. Mit weiteren 10.000 Megawatt Leistung in Nord- und Ostsee kann die Windenergie bis 2020 mehr als 25 Prozent des Strombedarfs decken. Zur Zeit beträgt der Anteil knapp sieben Prozent.

    Albers: „Ohne einen verstärkten Ausbau der Windenergie wird die Bundesregierung die Zielmarke von 30 Prozent Ökostrom-Anteil bis 2020 nicht erreichen. Dabei ist die Windenergie an Land der Billigmacher im Konzert der erneuerbaren Energien.“
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  • Mittwoch, September 20, 2006

    Windenergie dämpft Strompreisanstieg

    Neue Studien von HWWA und Eon belegen Spar-Effekt durch Windenergie
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin – Entgegen der landläufigen Meinung verbilligt Windenergie den Strom. Je mehr Windstrom produziert wird, desto stärker sinken die Großhandelspreise an der Leipziger Strombörse. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA). Nach Angaben der Wissenschaftler erbringen Deutschlands Windkraftanlagen derzeit Einsparungen in Höhe von über einer Milliarde Euro pro Jahr. Dies bestätigen auch die heutigen Berichte von „Tagesspiegel“ und dpa. Vor allem die industriellen Stromverbraucher profitieren so von der Windenergie, da in ihrer Stromrechnung der Großhandelspreis stärker ins Gewicht fällt als beim Haushaltskunden.

    Teure Kraftwerke kommen nicht zum Einsatz, wenn Windstrom verfügbar ist. Durch diesen Grenzkosteneffekt verbilligt sich der Einkauf für Stromhändler, wenn über Deutschland der Wind weht. Die Studie des HWWA wird von einer Untersuchung des Energieversorgers Eon bestätigt. Zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen analysierte der Energieversorger den Einfluss von Windvorhersagen auf die Großhandelspreise der Leipziger Strombörse innerhalb eines Jahres. Nach dem Ergebnis der Eon-Untersuchung fällt der jährliche Einspareffekt sogar dreimal höher aus als in der HWWA-Studie, denn Windstrom vermeidet zusätzlich Kosten für den Ausstoß von Kohlendioxid. Den CO2 Effekt belegte schon vor Monaten eine Studie der Uni Flensburg.

    Die Förderung der Windenergie durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) betrug laut Branchenangaben 2005 rund 1,2 Milliarden Euro und soll 2006 noch 900 Millionen Euro ausmachen. Damit dürften die Spareffekte an der Strombörse die Förderung der Windenergie durch das EEG bei weitem überwiegen. Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Der Grenzkosteneffekt war unter Analysten und Stromhändlern schon lange bekannt. Nun ist er auch wissenschaftlich bestätigt. Die Debatte um erneuerbare Energien erhält nun neues Argumentationsmaterial, das vor allem Industrie und Politik überraschen wird.“

    Links:

  • Bericht im Tagesspiegel  

  • HWWA-Studie 

  • Studie Eon/Uni Duisburg-Essen 

  • Studie der Uni Flensburg
  • Dienstag, Oktober 21, 2003

    BUND-Bilanz rot-grüner Regierungspolitik

    Ökologische Modernisierung vor dem Aus?

    Zum Jahrestag des Amtsantritts der zweiten rot-grünen Bundesregierung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor Rückschritten in der Umweltpolitik gewarnt. Schlüsselprojekte der ökologischen Modernisierung gerieten zunehmend in Misskredit. Das gelte beispielsweise für die Lkw-Maut, den weiteren Ausbau der Windenergie, das Dosenpfand und die Ökosteuer. Bestimmte Umweltziele müssten mutiger und entschlossener angestrebt werden. Selbst die zu begrüßenden Neuerungen bei der Entfernungspauschale und der Eigenheimzulage seien weniger einer konsequenten Umweltpolitik als vielmehr der Suche nach Einsparmöglichkeiten geschuldet.

    Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Nach nunmehr fünf Jahren Rot-Grün sind mögliche Anfangsfehler kein Argument mehr. Die Bundesregierung hatte sich mit großem Tamtam zur Nachhaltigkeit in allen Politikfeldern verpflichtet. Wenn es aber schwierig wird, geht sie auch im Umweltbereich in Deckung. So enthält die Agenda 2010 keinerlei Bezug zur oft beschworenen ökologischen Erneuerung. Die Modernisierung des Sozialstaates muss mit umweltpolitischen Maßnahmen verknüpft werden. Nur dann kann sie gelingen."

    Umweltpolitisch ein Offenbarungseid sei auch der rund 150 Milliarden Euro teure Bundesverkehrswegeplan 2003. Er sehe für Investitionen im Straßenbau bis 2015 ein neues Rekordniveau vor, während für den dringend notwendigen Aus- und Neubau des Schienennetzes das Geld fehle. Ebenfalls in Kauf genommen werde, dass Lärm, Flächenverbrauch und die Kohlendioxidemissionen im Verkehrssektor weiter anstiegen.

    Zahrnt: "In der Verkehrspolitik wird sich erst dann was ändern, wenn die bisherigen Planungs- und Finanzierungsstrukturen radikal reformiert werden. Weiterhin fehlen optimale Verbindungen zwischen den Netzen der Bahn, des öffentlichen Personenverkehrs und der Straße. Bundesverkehrsminister Stolpe setzt hier keinerlei vorwärtsweisende Akzente."

    Auch in der Landwirtschaftspolitik - einem anderen rot-grünen Vorzeigesektor - drohe Stillstand. Die EU-Agrarreform lasse den einzelnen Staaten viel Spielraum bei der Neuverteilung von Subventionen. Bundeslandwirtschaftsministerin Künast und die Länderagrarminister müssten jetzt beweisen, ob sie eine sozial-, umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft wirklich wollten. Prämien dürften in Zukunft nur jene Agrarbetriebe erhalten, die gehobenen ökologischen Standards genügten.

    Zahrnt: "Frau Künast hat sich gegen große Widerstände zu behaupten. Die Lobby der Agrar- und Lebensmittelindustrie schreit jedes Mal auf, wenn versucht wird, etablierte Pfründe anzutasten. Selbst Bundeskanzler Schröder scheint sich an seine Aussage während der BSE-Krise, wir müssten weg von den Agrarfabriken, nicht mehr zu erinnern. So setzen sich Künast und Trittin für gentechnikfrei produzierende Landwirte ein, Wirtschaftsminister Clement und Forschungsministerin Bulmahn jedoch mit Hilfe fadenscheiniger Arbeitsplatzargumente für die Interessen der Gentech-Industrie."

    Das Resümee falle aus Sicht des Umweltverbandes insgesamt ernüchternd aus. Selbst in bisherigen Kernbereichen der Umweltpolitik, bei Energieeffizienz- und Klimaschutzfragen müsse sich zeigen, ob die Bundesregierung noch handlungsfähig sei. Das Klimaschutzziel "25 Prozent weniger CO2 bis 2005 im Vergleich zu 1990" spiele kaum noch eine Rolle. Eine Aktualisierung des Klimaschutzprogramms verzögere sich. Damit drohe ein zentraler Teil der Umweltpolitik mit großer symbolischer Bedeutung sang- und klanglos beerdigt zu werden. Fortschritte gebe es leider auch nicht beim Ausbau der hoch effizienten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

    Zahrnt: "Die nächste Zeit muss entscheidende Weichenstellungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz bringen. Die Bundesregierung braucht dafür Antrieb und Unterstützung von allen, denen an besseren Umweltbedingungen gelegen ist. Von unseren Bemühungen für eine ökologische Modernisierung hier in Deutschland geht eine enorme internationale Wirkung aus. Auch dies sollte eine rot-grüne Bundesregierung weit stärker betonen."

    Pressemitteilung BUND.net

    Donnerstag, September 18, 2003

    "Don Clement" kämpft gegen Windmühlen und Klimaschutz

    Gemeinsame Pressemitteilung

    Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Bundesverband Erneuerbare Energie, die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), die Fördergemeinschaft für Umwelt, Bildung und Arbeit (FUBA), Germanwatch, der Naturschutzbund NABU, ROBIN WOOD und der WWF Deutschland haben heute Abend am Bundeskanzleramt gegen die Energiepolitik von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement protestiert. Vor die Einfahrt stellten sie eine Windkraftanlage, gegen die ein Clement-Darsteller als Don Quichotte auf einem Pferd seine Lanze richtete. Auf dem Sattel klebten die Firmenlogos der vier großen deutschen Stromversorger Eon, RWE, EnBW und Vattenfall.

    Die Verbände sind der Auffassung, dass der zeitgleich im Kanzleramt stattfindende Energiegipfel der Bundesregierung mit der Atom-, Kohle- und Industrielobby das falsche energiepolitische Signal aussende. Es sei ein Skandal, dass Vertreter erneuerbarer Energien und Umweltorganisationen am Verhandlungstisch fehlten.

    Auf die schriftliche Bitte der großen Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsverbände sowie von Gewerkschaften, den Teilnehmerkreis um Vertreter der Zukunftsenergien auszuweiten, war vom Kanzleramt nicht reagiert worden. Die Absicht der Großindustrie sei klar: Zum einen solle die Energiewirtschaft von Verpflichtungen zum Klimaschutz verschont bleiben. Zudem solle erreicht werden, dass im europäischen Klimaschutzinstrument Emissionshandel der Klimakiller Kohle eine Schutzklausel erhalte. Zusätzlich wollten sich die vier großen deutschen Stromversorger den angeblichen Atomausstieg nochmals vergolden lassen. Die Lasten dafür müssten dann kleinere Energieversorger und die Steuerzahler tragen.

    Außerdem beabsichtigten die vier Stromversorger, ihre Marktanteile gegen die nachhaltigen Energieträger Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme abzuschotten. Wenn jetzt die Weichen falsch gestellt würden, könne sich Deutschland für die nächsten Jahrzehnte keine ehrgeizigen Klimaschutzziele mehr setzen. Diese seien nur erreichbar, wenn man sich von der Kohle verabschiede, die Energieeffizienz verbessere und erneuerbare Energien ausbaue. Bis 2030 ließe sich so in Deutschlands Stromsektor der Kohlendioxidausstoß halbieren.

    Die Verbände forderten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement auf, den Bekenntnissen zu Klimaschutz und erneuerbaren Energien jetzt Taten folgen zu lassen. Dazu gehöre eine ökologisch integre nationale Umsetzung des EU-Emissionshandelssystems mit ehrgeizigen Minderungszielen für das Treibhausgas CO2 und die konsequente Förderung umweltfreundlicher Stromerzeugung. Die Angriffe von Clement gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurden zurückgewiesen. Offensichtlich sei der Minister bestrebt, mit falschen Argumenten insbesondere contra Windenergie von Subventionen für die naturzerstörende und klimaschädliche Kohleverstromung abzulenken. Das EEG habe in Deutschland zu einem international einmaligen Erfolg bei der technologischen Entwicklung erneuerbarer Energien geführt. Inzwischen seien über 130 000 Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen worden. Eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik sei nur mit erneuerbaren Energien möglich.

    Pressemitteilung BUND.net

    Montag, September 08, 2003

    „Hinterhältiges Spiel der Netzbetreiber ist ein Fall für das Kartellamt"

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundesverband WindEnergie widerspricht den Behauptungen der Netzbetreiber Eon Netz und RWE Net, die Sicherheit der Stromversorgung sei wegen Ausfällen bei der Windenergie schon mehrfach „stark angespannt" gewesen. Unter anderem berichtet die „Süddeutsche Zeitung", Eon habe
    wegen plötzlich abgeschalteter Windräder im Februar 2002 eine Leistung von rund 2.500 Megawatt ersetzen müssen.
    „Das ist bloße Stimmungsmache der Stromkonzerne gegen die ungeliebte Konkurrenz", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. „Warum werden jetzt, wenige Tage vor einem neuen Energiegipfel beim Kanzler und während der Meinungsbildung der Bundestagsabgeordneten zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, Zahlen aus 2002 lanciert, für die jeder objektive Beweis fehlt?" Eine repräsentative Hochrechnung des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) auf der Basis von 100 Einzelanlagen hatte ergeben, dass die ausgefallene Windkraft-Leistung im Februar 2002 entgegen der Eon-Behauptung knapp 1.200 Megawatt betrug. Ahmels: „Der Umstand, dass Netzbetreiber ihre gesetzlich festgeschriebenen Neutralitäten gegenüber Erzeugern verletzen und die Betreiber von Windturbinen zugunsten der konventionellen Kapazitäten ihrer Konzernmütter diskriminieren, ist ein klarer Verstoß gegen das Energiewirtschaftsgesetz und ein Fall für das Kartellamt."
    Der BWE weist darauf hin, dass selbst bei einem weiteren substanziellen Ausbau der Windenergie in Deutschland die Stromversorgung nicht gefährdet ist. Flautezeiten beim Windstrom können wie Revisionen oder Kühlwassermangel bei konventionellen Kraftwerken im europäischen Verbund durch andere Kraftwerke ausgeglichen werden. Auch die schwankende Produktion großer Wasserkraftwerke, die traditionell von den Stromkonzernen genutzt werden, ist bisher nie als Problem für die Sicherheit der Stromversorgung thematisiert worden.
    Beim wachsenden Ausbau der Windenergie in Europa werden regionale Flauten ohnehin durch transnationalen Handel von Windstrom ausgeglichen. Die Speicherwasser-Kraftwerke in Skandinavien und den Alpenländern können zusätzlich Schwankungen abpuffern. Deutschland kann schon heute
    rund 10.000 Megawatt Leistung – das entspricht zehn Großkraftwerken – mit dem Ausland austauschen.
    Auch die Abschaltung bei Sturmfronten ist kein Problem. Wie etwa die Schifffahrt, sind auch die Netzbetreiber durch Wettervorhersagen und darauf aufbauende Windenergie-Prognosen rechtzeitig über diese seltenen Extremereignisse informiert und können rechtzeitig andere Kraftwerke und
    Bezüge von Dritten disponieren. Außerdem sind schon heute Turbinen auf dem Markt, die bei Erreichen bestimmter Windgeschwindigkeiten nicht abschalten, sondern die Leistung kontinuierlich reduzieren.
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  • Sonntag, September 07, 2003

    „Von steigenden Kosten für die Windenergie kann keine Rede sein"

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    snabrück, 07.09.2003 - Zu der Aussage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Per Steinbrück (SPD), die Windenergie in Deutschland werde demnächst stärker subventioniert als die Steinkohle, nimmt der Präsident desBundesverbandes WindEnergie (BWE), Dr. Peter Ahmels, wie folgt Stellung: "Steinbrücks Sorge, die Kosten für die Windenergie würden in den kommenden Jahren in die Höhe schnellen, ist völlig unbegründet. Im geltenden Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist festgelegt, dass die Vergütung für Windstrom jährlich sinkt. Gleichzeitig wird Strom im Zuge des notwendigen Neubaus von umweltfreundlicheren Kraftwerken teurer werden. Es ist daher abzusehen, dass Windstrom bereits im Jahr 2013 billiger sein wird als Strom, der in konventionellen Kraftwerken produziert wird. Dabei sind noch nicht einmal die CO2-Zertifikats-Kosten berücksichtigt, die bis dahin für die Kohle notwendig sein werden. Sie werden den Kohlestrom um weitere ein bis drei Cent je Kilowattstunde verteuern. Dazu kommen schließlich noch die vermiedenen Umweltkosten, die als externe Kosten einbezogen werden müssen.
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