Sonntag, August 31, 2003

"AKW's statt Windenergie sind ökonomischer und ökologischer Unsinn!"

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin/Osnabrück, 31.08.2003 - Auf massive Kritik stößt die Ankündigung der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, im Falle eines Wahlsieges bei der nächsten Bundestagswahl den Neubau von Atomkraftwerken wieder zuzulassen. Der BWE weist zudem Vorwürfe von Merkel zurück, die Windkraftnutzung sei aus deutscher Sicht nicht rentabel.

BWE-Präsident Peter Ahmels: "Frau Merkels energiepolitische Geisterfahrt wird die Wähler abschrecken. Kernenergie ist eine hochsubventionierte, viel zu teure Technologie, deren Risiken so hoch sind, dass man sie bis heute nicht versichern lassen kann. Es wird sich auch keine Gemeinde finden lassen, die als Standort für neue AKW's zur Verfügung steht."

Aus diesen Gründen würden schließlich auch 13 von 15 EU-Staaten zukünftig auf Kernenergie verzichten. Selbst Frankreich plane aus Kostengründen keine neuen AKW's. Ahmels: "Zudem haben die Abschaltungen in diesem Sommer gezeigt, dass Kernkraft kein verlässlicher Energieträger ist." Ganz anders verhalte es sich mit Erneuerbaren Energien: "Kühlwasser für AKW's und Kohlekraftwerke kann europaweit knapp werden, eine europaweite Windstille hat es allerdings noch nie gegeben und auch keinen Mangel an Sonnenenergie."

Im Gegensatz zu Merkels Äußerungen sei die Windkraft volkswirtschaftlich schon jetzt rentabel. "Angesichts der von der Allgemeinheit zu finanzierenden Umweltschäden und stetig steigender Preise für konventionelle Energie sind erneuerbare Energien die einzigen dauerhaft günstigen Energieträger", so Ahmels. An Merkel, die in ihrem Wahlkreis nach BWE-Informationen bereits eine großangelegte Anti-Windkraft-Kampagne geplant hat, appelliert der Verband: "Die Union wäre besser beraten auf Zukunftstechnologien zu setzen, anstatt weiter Dinosauriertechnologien zu subventionieren."
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, August 27, 2003

    Windkraft für Technologiestandort und Klima unersetzlich

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin, 27.08.03 - Deutschlands Spitzenstellung bei der Windenergie-Technologie und seine Klimaschutz-Ziele sind ohne Investitionssicherheit für die Windkraft ernsthaft bedroht. Nur durch Ausbau der Windkraft an Land können die rund 46.000 Arbeitsplätze in der Windbranche gesichert und der weltweite Export deutscher Technologie weiter gesteigert werden.

    Ein Beleg für die rasante Entwicklung der deutschen Windkraft-Industrie ist die Leistungsfähigkeit in Serie produzierter Windkraft-Anlagen: Sie hat sich seit 1990 etwa verzehnfacht. Gleichzeitig ist ihre Produktivität stark gestiegen: Moderne Anlagen erzeugen pro kW Generatorleistung 40 Prozent mehr Strom als 1990. Somit liefern weniger Turbinen durch bessere Technologie immer mehr Strom.

    Die Windkraft spielt für Deutschlands internationale Klimaschutz-Verpflichtung eine zentrale Rolle. Andere Wirtschaftssektoren (Verkehr, Haushalte) stoßen heute mehr Kohlendioxid (CO2) als 1990 aus. Bei Fortschreibung dieses Trends und ohne den weiteren Ausbau der Windenergie wird Deutschland im Jahr 2010 über zehn Prozent mehr CO2 ausstoßen als es sich international zum Ziel gesetzt hat. Mit dem weiteren Windkraft-Ausbau auf etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs könnte die drohende Lücke geschlossen werden.

    Mit den aktuellen Vorschlägen zur Kürzung der Vergütung für Strom aus Windkraft-Anlagen an Land riskiert das Bundesumweltministerium eine Marktflaute für die deutsche Windbranche. Bisher soll die Vergütung laut Erneuerbare-Energien-Gesetz von jetzt an bis zum Jahr 2010 um 20 Prozent gesenkt werden. Die neuen Vorschläge sehen eine Senkung um 30 Prozent vor. Die Gefahr: Zukunftsmärkte wie Offshore (Windparks im Meer), Repowering (Ersetzen alter Anlagen durch neue, leistungsfähigere) und der Export können kurzfristig noch nicht den Markt für den Neubau von Windkraft-Anlagen an Land ersetzen, der durch die zusätzliche Absenkung der Vergütung wegbrechen würde.

    Ein Umsatzrückgang bei Herstellern, Zulieferern und Serviceunternehmen für Windturbinen in Deutschland würde nicht nur Arbeitsplätze gefährden, sondern auch einen technologischen Fadenriss provozieren. Nur durch Weiterentwicklung der Windkraft-Technologie und Produktion in großen Serien können die Kosten für Windstrom noch weiter gesenkt werden. "In den kommenden Jahren werden weltweit Technologien zur klimaschonenden Energieerzeugung gefragt sein. Die deutsche Windindustrie hat hier eine hervorragende Startposition, die nicht verspielt werden darf", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels.
  • Windenergie-Forum
  • Freitag, August 15, 2003

    „Erneuerbare Energien sind die Zukunft der Energiewirtschaft“

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Osnabrück, 15.08.03 - Der Anteil der erneuerbaren Energien an der bundesdeutschen Stromversorgung hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Aktuell wird aus erneuerbaren Energiequellen rund neun Prozent des deutschen Nettostrom-Verbrauchs gedeckt, davon allein fünf Prozent aus Windstrom. Bis 2010 soll Strom aus erneuerbaren Energien einen Anteil von 12,5 Prozent am Bruttostrom-Verbrauch erreicht haben. Basis dafür ist die Verpflichtung zur Umsetzung einer Richtlinie der Europäischen Union. Die genannte Marke beschreibt außerdem ein Zwischenziel im Rahmen der Nachhaltigkeitstrategie der Bundesregierung.

    Erneuerbare Energien tragen in erheblichem Maße zum Erreichen der europaweit vereinbarten Klimaschutzziele bei. Bereits heute beläuft sich die potenzielle jährliche CO2-Einsparung durch Windkraft-Nutzung in Deutschland auf etwa 20 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Anteil an der CO2-Einsparung an der Gesamtreduktions-Verpflichtung Deutschlands von fast zehn Prozent. Bei den Ökoenergien handelt es sich zudem um heimische Energieträger. Sie leisten ihren Beitrag zur Unabhängigkeit der deutschen Energieversorgung auf den von Risiken bedrohten internationalen Rohstoffmärkten.

    BWE-Vize Albers: „Die Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche haben bislang zur Schaffung von 130.000 Arbeitsplätzen beigetragen. Das künftige Potenzial für neue Arbeitsplätze in diesem Sektor ist enorm: Bis zum Jahr 2020 können 500.000 Menschen im Bereich der erneuerbare Energien beschäftigt werden.“ Die dezentrale Struktur einer Versorgung mit Ökoenergien, so Albers weiter, bewirke außerdem, dass Arbeitsplätze in den strukturschwachen Regionen Deutschlands geschaffen werden. Mit dem Ausbau von Know-how im Bereich innovativer Technologien in diesem Sektor schaffe sich Deutschland auch große Chancen auf den Exportmärkten und für die künftige Wirtschaftsentwicklung. „Die großen Stromkonzerne haben das bislang versäumt. Sie setzen weiter auf die Nutzung traditioneller Energieträger.“

    Der BWE fordert deshalb von der Bundesregierung, dass den mittelständischen Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche faire und stabile Wettbewerbschancen eingeräumt werden. Ein wichtiges Instrument ist dabei das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die künftige Regulierungsbehörde, die für transparente Verhältnisse auf dem bundesdeutschen Strommarkt sorgen soll.

    Generell, so Albers, müssen in Zukunft auch Vertreter der Erneuerbare-Energien-Branche mit am Tisch sitzen, wenn Gespräche mit der Energiewirtschaft stattfinden.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, August 12, 2003

    Windenergie spart jährlich 20 Millionen Tonnen Treibhausgase

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Osnabrück, 12.08.03. - Die Ende Juni 2003 in Deutschland installierten Windkraft-Anlagen können nach aktuellen Berechnungen des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) jährlich rund 24,5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Damit vermeiden sie gegenüber der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken pro Jahr rund 20 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen – in erster Linie Kohlendioxyd (CO2).

    Nach dem Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und dem innerhalb der EU vereinbarten „burden sharing“ ist Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgas-Emissionen bis zum Zeitraum 2008 - 2012 um 21% gegenüber 1990 zu verringern. Das entspricht 213 Millionen Tonnen CO2. Damit trägt die Windenergie schon heute mit knapp zehn Prozent zur deutschen Reduktionsverpflichtung bei.

    Bis 2010 könnte die Windstrom-Menge auf mindestens 50 Mrd. kWh verdoppelt werden und damit – zusammen mit den anderen erneuerbaren Energien – einen entsprechend größeren Teil zum Klimaschutz beitragen.

    Dr. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie: „Die aktuelle Dürre und der Jahrestag der Jahrhundertflut sollten jedem klar gemacht haben, dass die Warnung vor katastrophalen Klimaveränderungen keine akademische Diskussion ist. Ohne die Windenergie würden 20 Millionen Tonnen mehr Klimagifte in Deutschland in die Luft geblasen. Ihr Ausbau ist praktizierter Klimaschutz.“

    Vor dem Hintergrund der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fordert Ahmels stabile Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Windenergie: „Wir erleben derzeit eine breit angelegte Kampagne der etablierten E-ergiekonzerne gegen die saubere, aber ungeliebte Konkurrenz. Die Politik darf sich von falschen Zahlen und schiefen Vergleichen nicht beirren lassen. Um effektiv Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden, ist die Windenergie eine der günstigsten und am schnellsten umsetzbaren Optionen.“
  • Windenergie-Forum