Freitag, November 27, 2009

Intelligente Netze entscheidend für weiteren Ausbau erneuerbarer Energien

Pressemitteilung BMU EE

Für die umfassende Modernisierung des deutschen Energiesystems hat sich der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jürgen Becker, ausgesprochen. "Unser Energiesystem wird sich in den nächsten Jahren erheblich verändern. Zum einen haben wir einen immer größeren Anteil erneuerbarer Energien. Zum anderen muss das bestehende Stromsystem aufgrund der Altersstruktur der Netze und Kraftwerke umfassend modernisiert werden. Daraus ergibt sich eine gute Gelegenheit, ein flexibles und effizientes Energiesystem mit hohem Anteil erneuerbarer Energien zu schaffen", sagte Becker beim Jahreskongress des Förderprogramms "E-Energy" in Berlin.

Die Systemintegration erfordert dabei Veränderungen sowohl bei den erneuerbaren Energien als auch bei den bestehenden Versorgungsstrukturen. "Beide Seiten müssen ihre Hausaufgaben machen, um das Gesamtsystem zu optimieren. Wir werden den vorgesehenen Ausbau der erneuerbaren Energien nur sinnvoll umsetzen können, wenn wir das Zusammenspiel aller Stromerzeuger und -verbraucher intelligenter gestalten und dabei auch Speicher einbeziehen", so Becker weiter.

Bei dem Förderprogramm "E-Energy - IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft" kooperieren Bundeswirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium ressortübergreifend. Ziel ist die Optimierung der Energieversorgung durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). In sechs Modellregionen werden mit einem Fördervolumen von insgesamt 60 Millionen Euro entsprechende Konzepte und Technologien entwickelt und umgesetzt. Das Bundesumweltministerium hat auch darüber hinaus die Integration der erneuerbaren Energien als einen Forschungsschwerpunkt definiert. In den Jahren 2008 und 2009 wurden dazu neue Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 40 Millionen Euro bewilligt. Damit sollen die Voraussetzungen für einen kontinuierlich steigenden Anteil erneuerbarer Energien geschaffen werden. Innerhalb des E-Energy-Programms fördert das Bundesumweltministerium die Projekte "Regenerative Modellregion Harz" und "Modellstadt Mannheim".
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, November 26, 2009

    NRW opfert den Klimaschutz zu Gunsten von Kohlekraftwerken

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Die nordrheinwestfälischen Regierungsfraktionen CDU und FDP planen die ersatzlose Streichung des § 26 Landesentwicklungsprogramm. Nach Absatz 2 dieser Vorschrift ist es für die Energieversorgung in NRW anzustreben, dass insbesondere einheimische und regenerierbare Energieträger eingesetzt werden. Am morgigen Freitag führt der Landtag in Düsseldorf eine öffentliche Anhörung zum Änderungsantrag von CDU und FDP durch.

    "CDU und FDP torpedieren mit diesem Gesetzesänderungsantrag die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die Meseberger Beschlüsse zur Klima- und Energiepolitik vom August 2007 müssen von Bund und Ländern gemeinsam umgesetzt werden. Nordrhein-Westfalen opfert jetzt sein energiepolitisches Bekenntnis zur Nutzung einheimischer und erneuerbarer Energieträger zu Gunsten von bis zu elf neuen Kohlekraftwerken. Das ist ein politischer Husarenstreich, dessen Tragweite knapp zwei Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen überhaupt nicht abzuschätzen ist", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. "So verspielt Deutschland die Integrität und Glaubwürdigkeit von Bundeskanzlerin Merkel beim Klimaschutz."

    § 26 Landesentwicklungsprogramm bildet bislang die landesplanerische Grundlage für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für den umweltverträglichen Umbau der Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen. Bezug auf den § 26 nahm nicht zuletzt auch das Oberverwaltungsgericht Münster im Urteil vom 3. September 2009 (Az.: 10 D 121/07.NE). Es monierte, dass der Rat der Stadt Datteln bei der Baugenehmigung des Steinkohlekraftwerks "…auch die Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms und des Landesentwicklungsplans zur ressourcen- und klimaschützenden Energienutzung nicht hinreichend berücksichtigt (habe)." Das OVG Münster hat den Bebauungsplan Nr. 105 – E.ON Kraftwerk – der Stadt Datteln aufgehoben, die Bezirksregierung Münster einen Baustopp erlassen.

    "Die nun von CDU und FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag angestrebte ersatzlose Streichung des § 26 Landesentwicklungsprogramm versucht, das Urteil des OVG Münster nachträglich zu kippen. Bis zu elf neue Steinkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen will die Regierung Rüttgers mit diesem durchsichtigen Manöver retten. Damit steigt Nordrhein-Westfalen aus dem Klimaschutz aus und setzt voll auf Kohle, die nicht einmal aus heimischen Zechen kommt, sondern aus Australien importiert wird", betonte Albers.

    Das Ansinnen von CDU und FDP fügt sich nahtlos in die Reihe neuer Hemmnisse gegen erneuerbare Energien durch die Regierung Rüttgers ein. Seit dem Amtsantritt im Jahr 2005 hat die nordrhein-westfälische Landesregierung den Ausbau der Windenergie massiv behindert. Durch die Einführung von hoch ineffizienten Höhenbegrenzungen, Abstandsregelungen und Kompensationsleistungen bleiben derzeit viele für die Windenergie geeignete Flächen ungenutzt. Aktuell drehen sich Windräder mit einer installierten Leistung von etwa 2800 Megawatt zwischen Rhein und Ruhr. Mit einer Landesplanung pro Windeenergie sind in Nordrhein-Westfalen zwischen 4000 und 4500 Megawatt bis 2020 möglich. Statt konsequent den Ausbau Erneuerbarer Energien in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, macht die Landesregierung jetzt den Kotau vor der etablierten Energiewirtschaft und die Rolle rückwärts in die überholte fossile Energieerzeugung.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, November 17, 2009

    BMU: Offshore-Windenergie für den erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien

    Offshore-Wissenschaftstage des Bundesumweltministeriums in Oldenburg eröffnet
    Pressemitteilung BMU EE

    "Die Windenergie hat auf absehbare Zeit in Deutschland von allen erneuerbaren Energien das größte Potenzial", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Katherina Reiche heute zur Eröffnung der 3. Offshore-Wissenschaftstage in Oldenburg. "Deshalb müssen wir bei der Offshore-Windenergie den Durchbruch schaffen. Mit den 12 Windenergieanlagen im Testfeld alpha ventus ist uns der Einstieg gelungen. Jetzt muss der Ausbau vorangehen", so Reiche.

    Auf der zweitägigen Veranstaltung stellt das Bundesumweltministerium den mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Forschungsprojekte vor, die es im Bereich der Offshore-Windenergie fördert. Rund 120 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium von 2006 bis 2009 allein für die Windenergieforschung aus dem Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bewilligt. Damit wurden rund 150 Projekte gefördert – vorwiegend in den Bereichen Offshore-Windenergie, Netzintegration der Windenergie und ihre Umwelt- und Naturverträglichkeit.

    Schwerpunkte der Forschungsförderung des Bundesumweltministeriums sind unter anderem die Entwicklung mehrerer Windenergieanlagen der 5 Megawatt-Klasse sowie die Forschungsinitiative "RAVE – Research at alpha ventus". Das Testfeld alpha ventus, das rund 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum liegt, ist der erste deutsche Offshore-Windpark. Das Bundesumweltministerium fördert dort mit rund 35 Millionen Euro ein breites Spektrum von Forschungsaktivitäten. Ein weiterer Förderschwerpunkt sind die drei Forschungsplattformen FINO 1, 2 und 3 in Nord- und Ostsee sowie die Gründung des Fraunhofer-Instituts für Windenergieforschung und Energiesystemtechnik (FhG-IWES) in Bremerhaven und Kassel.
  • Windenergie-Forum