Donnerstag, Januar 28, 2010

Schuler AG entwickelt eigene Windkraftanlagen

Prototyp geht 2010 in Betrieb. Start der Serienfertigung für 2013 geplant
Pressemitteilung von http://www.schulergroup.com

Die Schuler AG steigt in den Windkraftmarkt ein. Ziel ist die Entwicklung und Produktion kompletter Windenergieanlagen für den Betrieb im Binnenland – zunächst für den deutschen Markt. Mittelfristig soll auch der internationale Markt bedient werden. Der Prototyp einer Anlage für Zonen mittlerer Windgeschwindigkeiten, wie sie im Binnenland vorherrschen, wird im Herbst 2010 in den einjährigen Erprobungsbetrieb gehen. Im Anschluss an die Zertifizierung ist für 2011 die Produktion einer Nullserie mit insgesamt sechs Anlagen geplant. Die Serienfertigung soll dann im Jahr 2013 beginnen.

Die Entwicklung kompletter Windkraftanlagen ist Teil der langfristigen Diversifikationsstrategie des Konzerns, wie Schuler-Vorstandsmitglied Joachim Beyer erklärt: „Um uns zusätzliche Geschäftsbereiche über die Automobil- und Automobilzuliefererindustrie hinaus zu erschließen, haben wir vor über drei Jahren damit begonnen, den Windkraftsektor systematisch zu untersuchen. Dabei haben wir festgestellt, dass unsere Kompetenzen aus dem Bereich des Großanlagenbaus in vielen Aspekten den Anforderungen in der Windenergiebranche entsprechen. Außerdem zeichnet sich im Markt ein Technologiewechsel hin zu wartungsarmen, getriebelosen Anlagen ab. Hier können wir unser Know-how bei der Entwicklung komplexer elektromechanischer Systeme und hochmomentiger Antriebssysteme eins zu eins übertragen. Wir sind in der Lage, eine Anlage mit zukunftsweisender Technik anzubieten, die bei Wirkungsgrad und Verfügbarkeit höhere Leistungsdaten aufweist als die meisten der derzeit verfügbaren Anlagentypen.“
Zukunftsweisende Technik
Die Schuler-Windkraftanlagen haben eine Nennleistung von 2,7 Megawatt und sind für den Einsatz in Zonen mittlerer Windgeschwindigkeiten ausgelegt. Bei der Antriebstechnik setzt Schuler auf einen Direktantrieb. Die Rotation der Rotorblätter wird dabei direkt auf den Generator übertragen. Durch den Verzicht auf ein Getriebe entfällt ein Großteil der Wartungs- und Reparaturzeiten. Auch bei der elektrischen Ausrüstung nutzt Schuler die neuste Technik. Dank eines permanent erregten Synchrongenerators erzielt die Anlage vor allem bei Teillast – dem häufigsten Betriebszustand von Windkraftanlagen – eine deutlich höhere Energieausbeute als andere Anlagen. Darüber hinaus fallen bei diesen Synchrongeneratoren deutlich geringere Kosten für Wartung und Instandhaltung an. Schließlich erfüllt die Schuler-Windkraftanlage durch die verwendete Vollumrichtertechnik die Anforderungen der ab Mitte 2010 rechtsverbindlichen neuen Netzeinspeiserichtlinien in vollem Umfang und übertrifft diese in einzelnen Bereichen sogar noch.

„Durch diese Kombination zukunftsweisender technischer Elemente erhöht unser Anlagenkonzept den Jahresenergieertrag. In Verbindung mit den geringeren Betriebskosten ergibt sich für den Betreiber im Vergleich zu bisher am Markt verfügbaren Systemen eine höhere Rendite“, fasst Joachim Beyer die technischen und wirtschaftlichen Vorteile zusammen.