Der Bundesverband WindEnergie erhofft sich vom morgigen Kanzleramtsgipfel Ergebnisse, die die Energiewende weiter voranbringen. „Wir brauchen dringend einen nationalen Konsens bei der Energiewende. Dabei muss eine bessere Koordinierung der Energiewende zwischen Bund und Ländern auf den Weg gebracht werden. Daher ist es ein gutes Signal, dass die Bundesländer in der vergangenen Woche einen gemeinsamen Beschluss zur Energiewende gefasst haben.
Jetzt kommt es darauf an, dass der Bund auf der einen und die Länder auf der anderen Seite aufeinander zugehen. Es bringt niemandem etwas, wenn einzelne Länderziele gegeneinander ausgespielt werden“, so BWE-Präsident Hermann Albers im Vorfeld des Gipfels.
Der BWE begrüßt auch, dass die Bundesländer in ihrem gemeinsamen Beschluss bekräftigt haben, dass sich das EEG bewährt hat und sie weiterhin an diesem Instrument festhalten wollen. Wichtig ist, dass die Bundesregierung die Bundesländer bei ihren ambitionierten Zielen im Bereich der Windenergie unterstützt und mit dafür sorgt, dass die Länder ihre Windenergiepotenziale ausnutzen können. Daher sollte die Bundesregierung ihre Ziele den Länderzielen anpassen und einen Anteil Erneuerbaren Energien von 50 Prozent am Strom bis 2020 anvisieren. Bereits vor anderthalb Jahren hatte der BWE eine Studie vorgestellt, die klar zeigt, dass die Windenergie an Land überall in Deutschland enorme Potenziale hat. Da sie die kostengünstigste unter den Erneuerbaren ist, ist es volkswirtschaftlich sinnvoll, diese Potenziale so schnell wie möglich zu realisieren. „Wir befürworten daher auch Altmaiers Politik der ruhigen Hand, die auf ein konzentriertes, nachhaltiges und konsensorientiertes Handeln ausgelegt ist. Schnellschüsse sind bei einem Projekt wie der Energiewende nicht angebracht. Wer auf kurzfristige Kommunikationserfolge vor der Bundestagswahl setzt, hat die Tragweite des Projektes nicht verstanden“, betonte Albers.
Wir können die Energiewende zu einem Erfolgsmodell machen, das ebenso wie das EEG Vorbildcharakter für die ganze Welt hat. Deutschland hat hier eine Vorreiterrolle übernommen und die müssen wir jetzt alle miteinander ausfüllen. „Eines sollte dabei jedoch nicht vergessen werden: Wir haben es zwar innerhalb der letzten 20 Jahre auf einen Anteil von 25 Prozent Erneuerbaren Strom am Strommix gebracht. Dreiviertel des Wege zu einer emissionsfreien und vom Importen teurer fossiler Brennstoffe unabhängigen Stromversorgung liegen noch vor uns. Daher gehen Debatten über Ausbaubegrenzungen und Deckelungen in eine vollkommen falsche Richtung“, unterstreicht Albers. Das weitere Abschmelzen der Pole und zunehmende Naturkatastrophen zeigen, dass der Klimawandel aktueller denn je ist und dass nach wie vor dringender Handlungsbedarf besteht. Damit hat Deutschland sich auf den richtigen Weg gemacht. Die Zeit drängt allerdings auch weiterhin.