Freitag, August 18, 2006

Mehr Geld für Kommunen

Prognos-Studie: Windenergie steigert Gewerbesteuer-Einnahmen in Norddeutschland
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin/Schwerin – Windenergie bringt frisches Geld in den Säckel der norddeutschen Kommunen. In manchen Gemeinden tragen Windparks sogar bis zu 45 Prozent des Gewerbesteuer-Aufkommens bei. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Wirtschaftsinstituts Prognos im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie (BWE). Laut Studie erbringt jedes Megawatt installierte Windenergie-Leistung in seiner 20-jährigen Laufzeit über 100.000 Euro an Gewerbesteuer-Zahlung. Die jährlichen Höchsterträge können bei bis zu 13.000 Euro pro Megawatt liegen. In den norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen drehten sich Mitte 2006 Windkraftanlagen mit fast 8.500 Megawatt Leistung.

„Vor allem die ländlich geprägten Regionen und deren Gemeinden profitieren vom deutschen Windenergie-Boom“, so BWE-Vizepräsident Hermann Albers bei der Vorstellung der Studie in Schwerin. Auf dem Land stellt die Windenergie bereits einen unverzichtbaren Posten bei den Einnahmen dar, so das Fazit der Prognos-Studie. In Landkreisen wie Nordwestmecklenburg, Krummhörn, Dithmarschen oder Nordfriesland trägt die Windenergie schon um die fünf Prozent der Gewerbesteuer-Zahlungen bei, in einzelnen Gemeinden wie etwa Husum bis zu 45 Prozent. Nicht mitgerechnet sind hierbei die Gewerbesteuerzahlungen aus der Herstellung, Service und Wartung von Windkraftanlagen.

Albers: „Dort, wo Windstrom erzeugt wird, bleibt auch das Geld aus der Gewerbesteuer.“ 89 Prozent der Gewerbesteuer-Zahlungen gehen laut Prognos an die Standortgemeinden. Und nur drei Prozent fließen ganz aus Norddeutschland ab, da wenige Windparks ihren rechtlichen Sitz außerhalb Norddeutschlands haben. Somit ergaben sich 2004 für Norddeutschland Gewerbesteuer-Einnahmen von rund 15,5 Millionen Euro. Davon entfiel mit 7,8 Millionen Euro knapp die Hälfte der Einnahmen auf das Land Niedersachsen, 5,8 Millionen Euro gingen an Gemeinden in Schleswig-Holstein und 1,6 Millionen Euro verblieben in Mecklenburg-Vorpommern. Und die Einnahmen werden weiter steigen.

„Der Ersatz von Altanlagen durch modernste Technik – das Repowering – und die geplanten Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee werden den Küstenregionen vermehrt Steuereinnahmen in die Kassen spülen“, sagte BWE-Vizepräsident Albers. Doch auch die Gewerbesteuer-Zahlungen der bestehenden Windparks steigen in den nächsten Jahren deutlich an, da es mit zunehmendem Alter der Windparks geringere Abschreibungsmöglichkeiten für die Windpark-Betreiber gibt. Nach Berechnungen des Prognos-Instituts verdoppeln sich so die Einnahmen der Gemeinden aus der Windstrom-Erzeugung von 15,5 Millionen Euro in 2004 auf rund 30 Millionen bis 2009. Albers: „Neben Investitionen, Arbeitsplätzen, Pacht- und Gewerbesteuerzahlungen leistet die Windenergie mittlerweile in Norddeutschland rund ein Viertel des Strombedarfs – schadstofffrei. Dieser ökologische Bonus ist ein gewaltiger Image-Vorteil für jeden Standort.“

Links:

  • Zusammenfassung der Prognos-Studie „Windenergie und Gewerbesteuer in Norddeutschland“, 2006    (pdf-Datei)

  • Themenseite Windenergie in der Region 

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