Mittwoch, September 20, 2006

Windenergie dämpft Strompreisanstieg

Neue Studien von HWWA und Eon belegen Spar-Effekt durch Windenergie
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin – Entgegen der landläufigen Meinung verbilligt Windenergie den Strom. Je mehr Windstrom produziert wird, desto stärker sinken die Großhandelspreise an der Leipziger Strombörse. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA). Nach Angaben der Wissenschaftler erbringen Deutschlands Windkraftanlagen derzeit Einsparungen in Höhe von über einer Milliarde Euro pro Jahr. Dies bestätigen auch die heutigen Berichte von „Tagesspiegel“ und dpa. Vor allem die industriellen Stromverbraucher profitieren so von der Windenergie, da in ihrer Stromrechnung der Großhandelspreis stärker ins Gewicht fällt als beim Haushaltskunden.

Teure Kraftwerke kommen nicht zum Einsatz, wenn Windstrom verfügbar ist. Durch diesen Grenzkosteneffekt verbilligt sich der Einkauf für Stromhändler, wenn über Deutschland der Wind weht. Die Studie des HWWA wird von einer Untersuchung des Energieversorgers Eon bestätigt. Zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen analysierte der Energieversorger den Einfluss von Windvorhersagen auf die Großhandelspreise der Leipziger Strombörse innerhalb eines Jahres. Nach dem Ergebnis der Eon-Untersuchung fällt der jährliche Einspareffekt sogar dreimal höher aus als in der HWWA-Studie, denn Windstrom vermeidet zusätzlich Kosten für den Ausstoß von Kohlendioxid. Den CO2 Effekt belegte schon vor Monaten eine Studie der Uni Flensburg.

Die Förderung der Windenergie durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) betrug laut Branchenangaben 2005 rund 1,2 Milliarden Euro und soll 2006 noch 900 Millionen Euro ausmachen. Damit dürften die Spareffekte an der Strombörse die Förderung der Windenergie durch das EEG bei weitem überwiegen. Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Der Grenzkosteneffekt war unter Analysten und Stromhändlern schon lange bekannt. Nun ist er auch wissenschaftlich bestätigt. Die Debatte um erneuerbare Energien erhält nun neues Argumentationsmaterial, das vor allem Industrie und Politik überraschen wird.“

Links:

  • Bericht im Tagesspiegel  

  • HWWA-Studie 

  • Studie Eon/Uni Duisburg-Essen 

  • Studie der Uni Flensburg