Donnerstag, Juli 23, 2009

Windindustrie trotzt Wirtschaftskrise

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin. Nach einem Rekordwachstum in 2008 stabilisiert sich der Weltmarkt für Windenergieanlagen 2009 auf sehr hohem Niveau. Mit vergleichsweise sehr guter Finanzierungssicherheit gegenüber anderen Branchen und einem stabilen Heimatmarkt im Rücken behaupten deutsche Hersteller und Zulieferer ihre Spitzenstellung beim weltweiten Ausbau der Windenergie. So bringen der Bundesverband WindEnergie und VDMA Power Systems das Ergebnis der aktuellen Wertschöpfungsstatistik auf den Punkt.

Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten erhöhte sich im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf über 7,9 Milliarden Euro. Der weltweite Gesamtumsatz lag bei etwa 27 Milliarden Euro. Die Exportquote der in Deutschland produzierenden Windenergieanlagenhersteller betrug in 2008 über 80 Prozent. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche etwa 9,7 Milliarden Euro. 2008 stellten Hersteller und Zulieferer allein etwa 37.000 direkte Arbeitsplätze bereit. Mit den industriellen Vorleistungen, Installation und Infrastruktur sowie Service und Betrieb waren in der gesamten Windbranche rund 90.000 Personen beschäftigt.

"Die Windindustrie steht in der Wirtschaftskrise wesentlich besser da als der Durchschnitt des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Der Weltmarkt wird in 2009 eine Verschnaufpause einlegen, um 2010 wieder mit einer Wachstumsrate von bis zu zehn Prozent aufwarten zu können. Die internationalen Märkte sind intakt und bei vernünftigen Projekten steht auch die Finanzierung", kommentierte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems die Entwicklung. Insgesamt rechnen Hersteller und Zulieferer für 2009 mit rund 27.000 Megawatt an Neuinstallationen weltweit, für 2010 mit rund 29.000 Megawatt.

"Auch Europa bleibt auf Kurs. Mit der europäischen Erneuerbaren Energien-Richtlinie haben wir EU-weit verlässliche Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum der europäischen Windbranche bis zum Jahr 2020. Neben Deutschland und Spanien haben sich Italien, Großbritannien und Frankreich als Milliardenmärkte etabliert", so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

Der amerikanische Markt wird aufgrund der Finanzkrise in 2009 um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen. Der chinesische Markt hingegen legt auch 2009 weiter kräftig zu. "Hier ist zu hoffen, dass der rigorose chinesische Protektionismus abgebaut wird und die deutsche Windindustrie auch von diesem Markt profitieren kann", betonte Herdan.

Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) konnte der Inlandsmarkt im ersten Halbjahr 2009 seine Stellung gegenüber dem Vorjahreszeitraum behaupten. Es wurden 401 Anlagen mit rund 800 Megawatt Gesamtleistung installiert. Insgesamt waren Mitte 2009 20.674 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 24.700 Megawatt installiert.

"Wir gehen davon aus, dass der deutsche Markt in 2009 stärker als der Weltmarkt wächst. Mit dem Rückenwind der EEG-Novelle 2009 rechnen wir für 2009 mit rund 2.000 Megawatt neu installierter Leistung - über 300 Megawatt mehr als in den beiden Vorjahren. 2010 sind rund 2.500 Megawatt Neubau in Deutschland realistisch", sagte Albers.

Auch in Nord- und Ostsee nimmt die Windenergie Gestalt an. Erste Anlagen stehen bereits im Offshore-Testfeld Alpha Ventus. 100 Megawatt Offshore-Windenergie Leistung werden voraussichtlich Ende des Jahres installiert sein. 2010 werden weitere Windparks im Meer fertig gestellt. "Gerade durch die Realisierung der ersten Offshore-Projekte vor der eigenen Küste werden deutsche Hersteller und Zulieferer auch vom Offshore-Geschäft in anderen europäischen Ländern profitieren", resümierte Herdan. Trotz Wirtschaftskrise ist die Finanzierung zahlreicher Offshore-Windparks aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen und des verstärkten Engagements von Energieversorgern und Großinvestoren gesichert.


Deutsche Windindustrie 2008 (Vergleich zu 2007)
  • Weltmarktvolumen: 27.300 Mio. Euro (+24 %) / 27.050 MW (+38 %) 
    Deutsche Wertschöpfung Anlagen und Komponenten: 7.950 Mio. Euro (+30 %)
  • Deutsche Wertschöpfung inkl. Dienstleistung: 9.700 Mio. Euro (+28 %)
  • Deutsche Exportquote (Hersteller mit Produktion in Deutschland): 81 % 
    Arbeitsplätze Hersteller und Zulieferer direkt: ca. 37.000
  • Arbeitsplätze inkl. Vorleistungen und Dienstleistungen direkt und indirekt ca. 90.000 
Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2009
  • Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 802 MW (+/-0 % im Vergleich zum 1.Hj. 2008)
  • Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2009: 24.694 MW
  • Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 6.210 MW (+ 183 MW seit 31.12.2008) 
  • Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 3.969 MW (+ 200 MW seit 31.12.2008) 
  • Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 3.153 MW (+ 139 MW seit 31.12.2008)

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Montag, Mai 11, 2009

BWE: Wind und Atom passen nicht zusammen

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Der Bundesverband WindEnergie hält eine Allianz zwischen Kernkraft und Erneuerbaren Energien für eine Mogelpackung. "Längere Laufzeiten von Kernkraftwerken blockieren die Windenergie in Deutschland", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. „Das „Angebot“ der Atomindustrie führt direkt auf einen energiepolitischen Holzweg“.

Die Nutzung der Windenergie und längere Laufzeiten von Kernkraftwerken stehen in einem Systemkonflikt. Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke blockieren den Ausbau der Windenergie. Sie verstopfen Stromnetze und Strommärkte und stellen in der Konsequenz den Vorrang der Erneuerbaren Energien in Frage. "Mit der EEG-Novelle 2009 hat der deutsche Gesetzgeber die Grundlagen für den weiteren Ausbau der Windenergie gesichert. Dieser Schwung darf nicht durch Debatten um den Ausstieg aus dem Ausstieg verspielt werden. Investoren wollen wissen, in welche Richtung es geht", betonte Albers. "Sonst laufen wir in Deutschland Gefahr, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu verpassen."

Bis 2020 sind in Deutschland nach Berechnungen des BWE moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 Megawatt an Land und 10.000 Megwatt auf hoher See zu erwarten. Selbst wenn einige Anlagen in Wartung oder im Windschatten liegen: Bei windigen Wetterlagen werden dann weit über 45.000 Megawatt eingespeist, das entspricht mehr als der Summe aller Grundlastkraftwerke in Deutschland. "Inflexible Kraftwerke wie Kernenergiemeiler oder Kohlegrundlasteinheiten werden in Zukunft nicht mehr gebraucht. Deutschland sollte jetzt in regenerative Kombikraftwerke, neue Speicher und Verbrauchsmanagement investieren, anstatt Alttechnologien künstlich am Leben zu halten."

Hintergrund >> Tabelle zur Nettostromerzeugung und -verwendung 2007 in Terrawattstunden (TWh)

Freitag, Mai 08, 2009

Kombibonus - Neuer Technologieschub darf nicht verspielt werden

Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Berlin. Gestern haben Politiker der Koalitionsfraktionen die Verhandlungen über eine Verordnung zur Förderung von regenerativen Kombikraftwerken für gescheitert erklärt. Beide Koalitionspartner betonten in Pressemitteilungen, dass sie Anreize zur Entwicklung der Technologie für Kombikraftwerke wollen. "Für uns ist der Abbruch der Verhandlungen völlig unverständlich. Wenn beide Koalitionspartner beteuern, dass sie die Errichtung von Kombikraftwerken unterstützen wollen, dann sollten sie das auch noch in dieser Legislaturperiode beschließen. Andernfalls verlieren wir wertvolle Zeit im internationalen Technologie-Wettlauf für Erneuerbare Energien. Deutschlands Führungsrolle ist kein Selbstläufer", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

Regenerative Kombikraftwerke können Wind, Sonne und Biomasse mit Speichertechnologien und steuerbaren Verbrauchern vernetzen. Sie ermöglichen so eine bedarfsgerechte Stromerzeugung rund um die Uhr. Kurz: Sie sichern die Grundlast. Erst am 21. April hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Grundstein für ein erstes regeneratives Kombikraftwerk in der Uckermark gelegt und als „qualitativen Meilenstein“ bezeichnet. „Wir sind aber auf dem besten Weg die Windenergie immer stärker grundlastfähig zu machen.“, so die Kanzlerin. Deshalb sei es „wichtig, dass staatliche Förderung mit Innovationsgeist zusammengeht (…)“

Dazu der BWE-Präsident: "Die Kanzlerin hat Recht. Die Förderung von Kombikraftwerken sparte den Verbrauchern bares Geld. Mit ihrem breiten Einsatz könnten die Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien wesentlich kostengünstiger erreicht werden. Sie vermeiden den Bedarf von Regelenergie und verringern den Umfang des notwenigen Netzausbaus."

Der Entwurf für einen Kombikraftwerks-Bonus im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes liegt bereits im Bundesumweltministerium vor und die Branche wurde angehört. Der Bonus könnte kurzfristig auf dem Verordnungswege in Kraft gesetzt werden. "Die Windbranche wünscht sich jetzt ein starkes Signal, dass die technologische Vorreiterrolle der deutschen EE-Branche von der großen Koalition wirklich gewollt ist. Sonntagsreden helfen uns nicht. Wenn beide Partner den Kombikraftwerks-Bonus als wirkungsvolles Instrument für die Markt- und Netzintegration wollen, dann müssen sie ihn jetzt auch beschließen. Die Kopplung der Kombikraftwerks-Förderung mit nicht konsensfähigen Forderungen muss aufgegeben werden. Der Kombibonus eröffnet Deutschland den Weg zu einer weiteren innovativen Exporttechnologie. Diese Chance darf Deutschland im weltweiten Wettbewerb nicht verspielen“, appellierte Albers an die Regierungskoalition.

Lesen Sie dazu auch: Sichere Netze

  • Windenergie-Forum
  • Montag, März 16, 2009

    new energy husum 2009 zeigte Europas größte Produktschau für Kleinwindanlagen

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Auf der internationalen Messe zur Nutzung der erneuerbaren Energie, der new energy husum 2009, informierten sich vom 12.-15. März rund 16.000 Messebesucher über die neuesten Produkte aus Wind, Sonne, Erdwärme, Biomasse sowie die modernen Möglichkeiten der Energieeinsparung. „Ein besonderer Schwerpunkt der Messe lag in diesem Jahr mit allein mehr als 20 Kleinwindanlagen-Austellern bei der kleinen Windkraft“, betonte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE) im Messerückblick. „Das 1. Kleinwindanlagen-Symposium des BWE in Kooperation mit der new energy unterstrich die wachsende Bedeutung kleiner Windenergieanlagen. Die zweitägige Veranstaltung gab einen umfassenden Überblick über die Vielzahl der Technologien und Einsatzmöglichkeiten.“

    Weltweit werden kleine Windenergieanlagen nachgefragt. Die new energy Husum 2009 gab der wachsenden Branche für die Kleinwindanlagen eine Messeplattform. Auf Europas größter Produktschau für Kleinwindenergieanlagen bis 100 Kilowatt erhielten alle Interessenten und zukünftigen Betreiber einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik. Die Zahl der Anbieter von Kleinwindanlagen ist groß, ebenso die der unterschiedlichen Anlagentechniken und -bauweisen. Und die Einsatzmöglichkeiten kleiner Windenergieanlagen sind nahezu unbegrenzt. Der von Windrädern im Kleinformat in Vorgärten, auf Hausdächern, bei größeren Liegenschaften oder landwirtschaftlichen Betrieben erzeugte Strom wird vor Ort selbst genutzt oder ins Netz eingespeist. „Moderne Speichermöglichkeiten vergrößern heute den Nutzen der „eigenen Windmühle“ enorm. Im Verbund mit anderen modernen regenerativen Energieanlagen ermöglicht die Nutzung von Kleinwindanlagen eine klimafreundliche, preiswerte und bequeme Energieversorgung“, so Albers.

    Im Rahmen der EEG-Novelle 2009 hatte der BWE eine Vergütung des Windstroms aus Kleinwindenergieanlagen in Höhe von 20 Cent je Kilowattstunde gefordert – leider ohne Erfolg. „Wir dürfen das Segment der Kleinwindenergieanlagen nicht verschlafen“, betonte Albers. „Notwendig ist jetzt ein Marktanreizprogramm, damit auch die kleine Windkraft in Deutschland ein Erfolg wird.“

    Weitere Informationen zu Kleinwindanlagen unter www.wind-energy-market.com.

    Die BWE-Broschüre "Kleinwindanlagen – Die Windenergie für Jedermann in der Stadt und auf dem Land" können Sie im BWE Shop bestellen.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, März 04, 2009

    ee09: Grundlastkraftwerke gefährden Ausbau Erneuerbarer Energien

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Auf der Jahreskonferenz Erneuerbare Energien ee09 in Berlin forderte Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie, die stabilen Rahmenbedingungen für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland zu erhalten. "Mit der EEG-Novelle hat der deutsche Gesetzgeber 2008 die Grundlagen für eine zukunftssichere Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien gelegt. Es sind ohne Zweifel die Erneuerbaren Energien, die den energiepolitischen Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit am besten erfüllen."

    Erneuerbare Energien sind die Antwort, wenn es um die Unabhängigkeit von politisch nicht immer berechenbaren Energieimporten geht. Sie sorgen für bezahlbare Energiepreise, da sie keine fossilen Ressourcen verschlingen, die langfristig immer teurer werden. Und sie leisten den Löwenanteil beim Erreichen von Klimaschutzzielen, denn sie vermindern den Treibhausgasausstoß erheblich. Debatten um die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken stellen hingegen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland in Frage." Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke und zusätzliche Grundlastkraftwerke nehmen den Erneuerbaren Energien den Raum und gefährden so ihren Vorrang", erläuterte Klusmann.

    Die Erneuerbaren Energien können im Jahre 2020 eine sichere Stromversorgung auch zur Zeit der höchsten Stromnachfrage garantieren. Energie aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie wird dann das prägende Element unserer Stromversorgung sein. Herkömmliche Kraftwerke ergänzen dieses Angebot noch bei Bedarf. Damit ändert sich die bisherige Struktur der Stromversorgung. "Wie ein Kraftwerkspark sich wandeln kann, wenn Politik und Wirtschaft es wollen, zeigt ein Blick zu unserem nördlichen Nachbarn. Nicht nur bei der Stromerzeugung mit Windenergie, sondern auch beim Netzausbau und der Nutzung von natürlichen Wasserreservoiren als Stromspeicher gibt Dänemark als Pionier die Richtung vor", betonte Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie.

    Dänemark erzeugt schon heute 20 Prozent Windstrom. An stürmischen Tagen auch schon mal über 100 Prozent des Bedarfs. Bis 2025 sind zwei Drittel EE-Strom erklärtes Ziel Dänemarks. Gegenwart und Zukunft stellen beachtliche Herausforderungen an den dänischen Netzbetreiber Energinet.dk, um die Balance im Stromnetz zu garantieren. Energinet.dk greift zum einen auf die immensen Wasserspeicher Norwegens und Schwedens zurück. Zum anderen ist Dänemark Pionier und Technologieführer bei Verlegung von Hochspannungskabeln im Untergrund. So fanden im November 2008 die großen dänischen Parteien eine Übereinkunft, in Zukunft nicht nur im Übertragungsnetz lange Teilstrecken als Erdkabel zu verlegen, sondern die regionalen Netze komplett unterirdisch zu verlegen. "Deutschland sollte diesem guten Beispiel beim Netzausbau folgen. Die Integration von Erneuerbaren Energien und die Bereitstellung größerer Speicherkapazitäten werden durch das Erdkabelsystem besser gelingen als mit Freileitungen", betonte Bischof.

    Wachsende Bedeutung für die künftige Stromerzeugung kommt auch so genannten Kombikraftwerken zu. So schließt etwa die "Regenerative Modellregion Harz" Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Verbraucher und Energiespeicher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen. Dadurch können Erzeugung und Verbrauch optimal aufeinander abgestimmt werden. In Verbindung mit einer elektronischen Handelsplattform ermöglicht dies den beteiligten Erzeugern, Händlern, Netzbetreibern und Kunden eine ökologisch und ökonomisch optimierte Energieversorgung. "Das Projekt zeigt, dass eine zuverlässige und verbrauchernahe Stromerzeugung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien möglich und vor allem ökonomisch sinnvoll ist", betonte Klusmann.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, Januar 27, 2009

    Jahresbilanz Windenergie 2008

    Inlandsmarkt stabil – Auswirkungen der Finanzkrise moderat – Weltmarkt wächst weiter
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. In einem weiter wachsenden Weltmarkt hat sich der deutsche Markt in 2008 auf einem stabilen Niveau gehalten, gaben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) heute in Berlin bekannt. Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Insituts (DEWI) wurden in 2008 im Inland 866 (2007: 883) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.665 (2007: 1.667) Megawatt (MW) neu installiert. Der Zubau bewegte sich damit auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt waren in Deutschland Ende 2008 20.301 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 23.902 MW installiert.

    "Der deutsche Markt hat sich aktuell auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Durch das Inkrafttreten des neuen EEG zum 1. Januar 2009 und die dadurch geschaffene Planungssicherheit rechnen wir für 2009 trotz Finanzkrise wieder mit einem Wachstum. Die Novelle bietet die Chance, den Ausbau der Windenergie als Klimaschutztechnologie wieder deutlich anzuschieben und so die von der Bundesregierung gesetzten Ziele zu erreichen", erklärten Hermann Albers, Präsident des BWE und Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

    Der Weltmarkt verzeichnet 2008 ein weiteres hohes Wachstum. Der stärkste Markt weltweit und das zum vierten Mal in Folge ist mit etwa 8000 bis 9000 MW neu installierter Leistung der US-amerikanische Markt (2007: 5244 MW). Er wird durch das von der neuen US-Administration vorgesehene Klimapaket, das eine Verdoppelung der erneuerbaren Energien in den nächsten drei Jahren vorsieht, auch weiterhin seine Führungsrolle behalten. Die Windindustrie wird auch in diesem und im nächsten Jahr ein zweistelliges Wachstum aufweisen.

    Der Vorsprung deutscher Technologie macht sich mit einer Exportquote von weit über 80 Prozent auf dem Weltmarkt bezahlt und generiert Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die deutsche Windindustrie ist allerdings aufgefordert, ihre Spitzenstellung weiter auszubauen, um nicht Gefahr zu laufen, an dieser Stelle von anderen Ländern überholt zu werden. Ein stabiler Inlandsmarkt als Technologieschaufenster für weitere Erfolge ist dabei äußerst wichtig.

    Effiziente und klimaschonende Energietechnologien sind rund um den Globus gefragt und bieten eine Impulschance in der Finanzmarktkrise. Die energiepolitischen Rahmenbedingungen sind weltweit besser denn je. "Selbst wenn einige Hersteller und Zulieferer ihre Prognosen nach unten korrigiert haben, ist das Umsatzwachstum immer noch zweistellig. Welche Branche kann das heutzutage überhaupt noch bieten?", so Herdan.

    BWE und VDMA Power Systems sehen optimistisch in die Zukunft. Die Windindustrie wird eine der stärksten Wachstumsbranchen der nächsten Jahre bleiben. Ihre dynamische Entwicklung kann auch positive Impulse in der weltweiten Finanzmarktkrise geben. "Wir müssen darauf achten, dass bei der Exportfinanzierung und Offshore-Projekten auch den Auswirkungen der Finanzkrise Rechnung getragen wird, um die geplanten Projekte umsetzen zu können", betonte Herdan. Dazu sind die Verbände derzeit mit Politik und Banken im Gespräch.

    Im Ranking der Bundesländer lagen in 2008 Brandenburg (Neuzubau 408 MW), Niedersachsen (384 MW) und Sachsen-Anhalt (227 MW) vorn. Außerdem werden in drei Ländern (Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) inzwischen um die 40 % des Nettostromverbrauchs aus Windenergie gedeckt. Niedersachsen hat als erstes Bundesland 6.000 MW installierte Gesamtleistung übersprungen und ist damit auf einem guten Weg, das Ziel 10.000 MW bis 2020 zu erreichen. "Dies zeigt, dass es nicht nur in den norddeutschen Küstenländern, sondern weiterhin im Binnenland eine Ausbaudynamik gibt", so Albers. "Nach der Novelle des EEG kommt es für den weiteren Erfolg der Windenergie in Deutschland nun darauf an, den Netzausbau konsequenter und zügiger als bisher voranzutreiben. Auch der Einsatz effizienter neuer Anlagengenerationen muss in Zukunft möglich gemacht werden. Aktuell wirken sich eine Reihe von Länderverordnungen zu Höhenbegrenzungen in diesem Bereich äußerst hemmend aus".

    Mittwoch, Dezember 17, 2008

    Klimapaket der EU

    Erneuerbare Energien können Verwässerung des Emissionshandels kompensieren
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Das Europäische Parlament hat heute der Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien in Europa bis 2020 zugestimmt. Letzten Freitag hatte bereits der Europäische Rat grünes Licht für das EU-Klima- und Energiepaket gegeben. "Die Richtlinie garantiert den Fortbestand des Erfolgsmodells Erneuerbares Energien Gesetz (EEG). Sie gibt der deutschen Windindustrie stabile Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Windenergie in Deutschland und für den Export", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

    Das Klimapaket ist allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu betrachten. Die Ausnahmeregelungen für die energieintensiven Industrien und den osteuropäischen fossilen Kraftwerkspark beim Emissionshandel machen die Auktionierung der Verschmutzungsrechte zu einem zahnlosen Tiger im Kampf gegen die Erderwärmung. "Die Ausnahmen werden die ursprünglichen Klimaschutzziele der EU verwässern. Für Deutschland ist das Reduktionsziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 nur dann zu erreichen, wenn die Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan den Ausbau der Erneuerbaren Energien entschiedener fördert. Wenn Bund, Länder und Kommunen es politisch wollen, kann die Windenergie zusammen mit den anderen Erneuerbaren Energien die Verwässerung des Emissionshandels kompensieren“, betonte Albers.

    Die heute verabschiedete EU-Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien in Europa enthält zum ersten Mal rechtlich verbindliche Ziele zum Ausbau Erneuerbarer Energien für alle Mitgliedstaaten. Bis 2020 müssen 20 Prozent des gesamten EU-Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die Richtlinie garantiert das erfolgreiche Modell der Einspeisevergütung, das in den meisten EU-Staaten inzwischen angewendet wird. So kann die Branche der Erneuerbaren Energien in Europa weiterhin Vorreiter für innovative Technologien und Klimaschutz bleiben. Sie fordert von den Mitgliedstaaten den Ausbau der erforderlichen Netzinfrastruktur und gibt Regeln für die Übertragung erneuerbaren Stroms vor. Mitgliedstaaten müssen administrative Hürden, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien behindern, abbauen.

    Bis zum 30. Juni 2009 veröffentlicht die Europäische Kommission eine Vorlage für die Nationalen Aktionspläne. Im Sommer 2009 soll die Richtlinie in Kraft treten. Bis Mitte 2010 werden die Nationalen Aktionspläne aller 27 EU-Mitgliedstaaten an die Kommission übermittelt, bis Ende 2010 werden diese durch die Kommission evaluiert. Danach wird die Kommission regelmäßig Fortschrittsberichte veröffentlichen.
  • Windenergie-Forum
  • Freitag, September 19, 2008

    Erdverkabelung auf 110 Kilovolt-Ebene erhöht Akzeptanz für neue Stromtrassen

    BWE Pressemitteilung vom 19.09.2008

    Im Vorfeld der heutigen Stellungnahme des Bundesrats zum Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus der Höchstspannungsnetze (EnLAG) appellierte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, an die Ländervertreter, den Ausbau der Stromtrassen auch mit Erdkabeln zu forcieren. „Der Gesetzentwurf der Bundesregierung hat Erdkabel als Option für einen schnelleren Ausbau der Stromnetze anerkannt, bleibt aber leider auf halber Strecke stehen. Für den Transport des Windstroms zu den Verbrauchern reicht es nicht, einige ausgewählte „Stromautobahnen“ auf der 380 Kilovolt-Ebene teilweise mit Erdkabeln auszubauen. Noch wichtiger ist die Erdkabeloption für die „Zubringertrassen“ auf der 110 Kilovolt-Ebene.“

    Die Erdverkabelung der regionalen Verteilnetze (110 Kilovolt) ist für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland von elementarer Bedeutung. Bereits heute sorgen Engpässe in der Netzinfrastruktur dafür, dass umweltfreundlich erzeugter Windstrom nicht zu den Verbrauchern in den Ballungsgebieten gelangt. Im Gegensatz zu der von der Bundesregierung adressierten 380 Kilovolt-Ebene sind damit jedoch keine oder nur minimale betriebswirtschaftliche Mehrkosten verbunden. „Ich appelliere an den Bundesrat, dem Votum der Experten im Umweltausschuss zu folgen. Wenn der geplante Netzausbau dem Klimaschutz dienen soll, ist allein entscheidend, ob die Erdverkabelung einer neuen Trasse die Netzkapazität unverzüglich im Sinne des § 9 EEG erweitert oder nicht“, betonte Albers.

    Der Regierungsentwurf des EnLAG lässt keinen sachlichen Grund erkennen, warum der Ausbau der Hochspannungsnetze (110 Kilovolt) per Erdverkabelung nur auf einen schmalen Küstenstreifen von 20 Kilometern und auf die Anbindung von Offshore-Windparks begrenzt bleiben soll. In den regionalen Verteilnetzen besteht schließlich schon heute der größte Engpass für den Transport von Strom aus Erneuerbaren Energien. So führt der verschleppte Netzausbau dazu, dass ein immer größerer Teil des klimafreundlichen Windstroms nicht zu den Verbrauchern gelangt. Bei zu viel Wind drosseln die Netzbetreiber regional die Produktion der Windenergieanlagen einfach ab.

    Die Akzeptanz in der Bevölkerung für unterirdisch verlegte Leitungen ist deutlich höher als bei Freileitungen und auch die Genehmigungsverfahren verkürzen sich bei der Erdverkabelung erheblich. „Die Erdkabeloption ermöglicht einen wesentlich schnelleren Ausbau der Netze. Es ist unverständlich, warum die Bundesregierung an dieser Stelle auf die Bedenken von Anwohnern und Naturschützern an der Küste Rücksicht nehmen will, aber in den Windregionen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg nicht. Heute hat der Bundesrat die Möglichkeit, die Erdkabeloption nicht nur für einige Projekte im Höchstspannungsnetz (380 Kilovolt), sondern auch für die regionalen Verteilnetze der 110-Kilovolt-Ebene zu eröffnen. So könnte vom Bundesrat ein wichtiges Signal für effektiven Klimaschutz in Deutschland ausgehen“, so Albers.

    >> Anlage: § 9 EEG 2009 - Erweiterung der Netzkapazität (Quelle: BMU)

    Mittwoch, September 10, 2008

    Mit Windstrom Auto fahren – billiger und weniger CO2

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Zur viel diskutierten breiten Einführung von Elektrofahrzeugen erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie, auf der Husum Wind Energy: „Mittels der Elektromobilität kann die Windenergie nicht nur den Strom-, sondern auch den Verkehrssektor mit erneuerbarer Energie versorgen und so helfen, die Ziele für Klimaschutz- und Versorgungssicherheit der Bundesregierung und der Europäischen Union zu erreichen.“

    Die Nutzung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist an sich aber noch keine Lösung. „Elektroautos fahren nur dann umweltfreundlich, wenn sie mit erneuerbarem Strom fahren. Alles andere ist eine Mogelpackung für den Verbraucher, denn die Emissionen und Abfälle der herkömmlichen Stromerzeugung müssen selbstverständ-lich in der Bilanz berücksichtigt werden“, so Albers.

    Als weiteren Vorteil der Windenergie führt Albers an, dass sie eine einheimische, unerschöpfliche Energiequelle ist: „So können wir uns dauerhaft von der hohen Importabhängigkeit bei Öl und Gas befreien. Genügend Windstrom stellen wir allemal bereit. Bis 2020 sind in Deutschland moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Diese werden dann rund 150 Mrd. Kilowattstunden Strom ohne CO2-Emissionen und radioaktiven Abfall im Jahr produzieren. Ein Fünftel davon würde reichen, um den Jahresbedarf von 10 Millionen Elektrofahrzeugen zu decken“, betonte Albers.

    Windenergie und Elektromobilität können sich auch beim Netzmanagement hervorragend ergänzen. Trotz immer besserer Prognosen des Windangebots der nächsten Tage und Stunden steigt mit wachsender Turbinenkapazität auch der Bedarf für Regelleistung. Diese wird vorgehalten, um kurzfristige Abweichungen von der Prognose jederzeit sofort auszugleichen. Heute werden dafür schnell zu startende Pumpspeicher-wasserkraftwerke oder Gasturbinen eingesetzt. Mit einer ausreichend großen Flotte von Elektroautos, die zu Hause und möglichst auch vor dem Büro an das elektrische Netz angeschlossen sind, könnte eine Vielzahl dezentraler Stromspeicher zu einem großen virtuellen Stromspeicher zusammengeschlossen werden. Dieses unter dem Namen „Vehicle to Grid (V2G)“ entwickelte Konzept kann so einen wesentlichen Beitrag zur Integration steigender Menge von Windenergie in das Versorgungssystem liefern.

    „Die Wiege der Automobilindustrie steht in Deutschland. Darum sehe ich uns heute in der Verantwortung, als Impulsgeber auf dem Gebiet der Elektromobilität voranzugehen. Die Verbindung von sauberem Windstrom und motorisiertem Individualverkehr liegt auf der Hand“, so Hermann Albers.

    Anlage: Zahlen und Größenvergleiche

    Für Elektrofahrzeuge rechnet man mit einem Verbrauch von maximal 20 Kilowattstunden (kWh) Strom pro 100 km (entsprechend dem Energieinhalt von rund zwei Liter Benzin). Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr entspricht dies einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh, etwa dem normalen Verbrauch eines 4-Personen-Haushalts. Eine Flotte von 10 Millionen Elektrofahrzeugen würde jährlich 30 Mrd. kWh verbrauchen, das sind knapp sechs Prozent des heutigen Strombedarfs in Deutschland.

    Ein dreiphasiger Steckdosenanschluss („Kraftstrom“), der in jedem Haus möglich ist, kann etwa zehn Kilowatt (kW) Leistung abgeben oder aufnehmen. Der Energieinhalt für 100 km Fahrt kann damit rechnerisch in rund zwei Stunden geladen werden. Bei einer statistischen Stillstandszeit von rund 23 Stunden am Tag, ergibt sich damit eine große Zeitspanne, in der die Akkus eines Elektromobils zum Auf- und Entladen für Regelenergiezwecke genutzt werden können. Bei 10 Mio. Elektrofahrzeugen ergäbe sich eine mögliche maximale Regelenergiekapazität von 100.000 Megawatt – das ent-spricht etwa der Gesamtleistung aller konventionellen Kraftwerke in Deutschland und einem Vielfachen der in Zukunft benötigten Regelleistung.

    Download: Presse Handout - Deutsche Windindustrie

    Dienstag, September 09, 2008

    BWE: Effizientere Befeuerung verschafft der Windenergie an Land mehr Akzeptanz

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Bundesverband WindEnergie e.V. hat heute zum Auftakt der weltweit größten Windenergiemesse in Husum den Abschlussbericht der mit 125.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten HiWUS-Studie vorgestellt. „Die Studie zeigt, dass es mit dem Einsatz neuer, innovativer Technologien möglich ist, die Wirkungen von Markierungen und Befeuerungen an Windrädern zu minimieren, ohne dass die Sicherheit des Flugverkehrs und der Seefahrt gefährdet wird. Mit einer effizienteren Befeuerung erhöhen wir die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung. Die ist notwendig, um die Windenergie an Land durch Neubau und Repowering weiter auszubauen“ sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.

    Windenergieanlagen im Binnenland lassen sich am wirtschaftlichsten mit den ertragreicheren Winden über 100 Metern betreiben. Als Faustformel gilt, dass in dieser Höhe jeder Meter mehr Turmhöhe einen Mehrertrag von einem Prozent erbringt. Durch diesen technologischen Fortschritt nimmt der Anteil der nach Luftverkehrsgesetz zu kennzeichnenden Windenergieanlagen zu. Seit 2004 legt in Deutschland die allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV) fest, wie Windenergieanlagen zu kennzeichnen sind. Entsprechend der International Civil Aviation Organization wird in der AVV zwischen der Tag- und Nachtkennzeichnung unterschieden. Während die Kennzeichnung am Tag über farbige Markierungen und/oder weiße Feuer erfolgt, dürfen für die Nachtkennzeichnung in Deutschland ausschließlich rot blinkende Feuer verwendet werden. Dadurch fühlen sich viele Anwohner oftmals gestört.

    „Die HiWUS-Studie zeigt, wie ein Interessenausgleich zwischen der Flugsicherung, der Seefahrt, des Naturschutzes und der Windenergiebranche möglich ist. Die Windindustrie ist nun gefordert, die bestehenden Möglichkeiten effizient zu nutzen und weitere innovative Ideen zur Kennzeichnung zu entwickeln. Durch den Einsatz von Radarsystemen wäre zu 99 % aller Fälle eine Befeuerung des Windrads nicht mehr notwendig“, betonte Albers.

    Primär- und/oder Sekundärradarsysteme signalisieren den Windenergieanlagen rechtzeitig, dass ein Flugzeug in der Annäherung ist. Nach diesem Signal schaltet das Windrad dann automatisch die Befeuerung an. Der Bundesverband WindEnergie e.V. plant - aufbauend auf den positiven Ergebnissen der HiWUS-Studie - weitere Pilotprojekte auf den Weg zu bringen.

    * HiWUS = Entwicklung eines Hindernisbefeuerungskonzeptes zur Minimierung der Lichtemission an On- und Offshore-Windenergieparks und -anlagen unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit der Aspekte Umweltverträglichkeit sowie Sicherheit des Luft- und Seeverkehrs.
    Gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
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